Ölpreise in freiem Fall: Experte sicher: Jetzt kommt "der billige Tank-Sommer"

Bereits im April waren die Preise für Benzin und Diesel gesunken. Und noch immer geht die Talfahrt weiter: Experten vermuten, dass das Preistief sich sogar bis in den Sommer ziehen könnte.

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Autofahrer dürfen jubeln: So billig wie jetzt war das Tanken seit langem nicht mehr. (Foto) Suche
Autofahrer dürfen jubeln: So billig wie jetzt war das Tanken seit langem nicht mehr. Bild: picture alliance/dpa | Sina Schuldt
  • April brachte heftigen Preis-Abfall für Rohöl
  • Noch niedrigere Preise werden erwartet
  • Experte: "Der billige Tank-Sommer kommt"

Verbraucher dürfen sich freuen, denn aktuell geht es für die Öl-Preise nur in eine Richtung - und zwar nach unten. Bereits im April kam es zu einem Preistief: Mit 15 Prozent Minus handelte es sich dabei um den größten Monatsverlust seit 1988. Wie es nun weitergehen wird, verraten wir Ihnen hier.

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Neue Einigungen bringen größtes Preistief seit Februar 2021

Am Montag (05.05.2025) fielen das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI um jeweils bis zu rund fünf Prozent auf 58,50 und 55,30 Dollar je Barrel (159 Liter). Zum Vergleich: Damit lagen die Preise zeitweise auf dem tiefsten Stand seit Februar 2021. Grund für den Preisverfall war die Einigung erdölexportierender Länder (Opec) und der mit ihr verbundenen Förderstaaten (Opec plus). Diese hatten sich am Wochenende überraschend darauf verständigt, im Juni 2025 die Fördermenge auf 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – und das trotz bereits fallender Preise. Für Verbraucher ein Grund zum Jubeln. Doch offenbar soll sich der Preisverfall auch noch über den Sommer hinweg halten, wie ein Experte verrät.

Experte erwartet einen "billigen Tank-Sommer"

"Das ist eine gute Nachricht für alle", erklärt der ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski im Gespräch mit der "Bild"."Besonders für die leidgeprüfte Industrie in Deutschland, aber auch für Verbraucher und Autofahrer." Denn durch die fallenden Rohölpreise dürften auch die Preise für Sprit an den Tankstellen sinken. Laut "Bild" halten Experten sogar Preise von schlappen 1,60 Euro pro Liter für realistisch. "Der billige Tank-Sommer kommt", ist Wirtschaftsexperte Brzeski sicher. "Wir haben derzeit ein Niveau bei den Ölpreisen wie zuletzt 2021. In der Folge lag der Spritpreis etwa bei 1,50 Euro pro Liter." Ein solches Szenario erscheint nun erneut wahrscheinlich, nicht zuletzt aufgrund des starken Euros. "Die Fahrt in die Sommerferien wird billiger!"

Untersuchungen zeigen: So viel sparen Sie wirklich

Auch Untersuchungen des ADAC halten fest, dass die Kraftstoffpreise im April die bisher niedrigsten im laufenden Jahr waren. Dies geht aus einer Auswertung von über 14.000 deutschen Tankstellen hervor.  Demnach kostete ein Liter Super E10 im April 1,69 Euro – das waren 0,9 Cent weniger als im Vormonat. Dieselfahrer mussten im Schnitt 1,59 zahlen und sparten im Vergleich zum März somit ganze vier Cent. Empfehlungen des ADAC zufolge sollen sich Verbraucher, beispielsweise per App, am besten gezielt frühzeitig vor dem nächsten Tanken über die Preise informieren. "Grundsätzlich gilt: Wer abends tankt, kann im Vergleich zu den Morgenstunden an der großen Mehrheit der Tankstellen in Deutschland einige Euro sparen", so der ADAC in seiner Mitteilung.

Trotz der rekordverdächtig niedrigen Preise dürfte die aktuelle Entwicklung so manchem Volkswirt Sorgen bereiten. Denn der Preisverfall spiegelt letztlich die pessimistischen Erwartungen zum globalen Wirtschaftswachstum wider. Diese sind vor allem Handelskriegen und negativen Nachfrageaussichten zu verdanken.

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