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Anwar El Ghazi: BuLi-Profi nach Pro-Palästina-Post gefeuert - Staatsanwalt ermittelt

Pro-palästinensische Instagram-Posts haben Anwar El Ghazi den Job gekostet: Der Fußball-Profi ist von seinem Verein Mainz 05 fristlos entlassen worden. Während die Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet hat, zeigt sich der Profi-Kicker uneinsichtig.

Seinen Job beim FSV Mainz 05 ist Anwar El Ghazi (re.) nach pro-palästinensischen Äußerungen los - jetzt hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Fußballer aufgenommen. (Foto) Suche
Seinen Job beim FSV Mainz 05 ist Anwar El Ghazi (re.) nach pro-palästinensischen Äußerungen los - jetzt hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Fußballer aufgenommen. Bild: picture alliance/dpa | Revierfoto

Der FSV Mainz 05 hat den Vertrag mit Fußballprofi Anwar El Ghazi nach dessen propalästinensischen Beiträgen in den sozialen Medien beendet. Dem Niederländer mit marokkanischen Wurzeln sei am 3. November 2023 "mit sofortiger Wirkung gekündigt" worden, teilte der Bundesligist in einem kurzen Statement mit. Wenige Stunden zuvor hatte Sportvorstand Christian Heidel den Vorgang um die deutlich kritisierten Beiträge als "höchst politisches Thema" bezeichnet.

FSV Mainz 05 schmeißt Anwar El Ghazi raus - Staatsanwalt ermittelt wegen Verdacht auf Volksverhetzung

Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bestätigte kurz darauf der Deutschen Presse-Agentur, dass Ermittlungen gegen den 28-Jährigen aufgenommen worden seien. "Gegen den Beschuldigten besteht nach unserer Bewertung der Anfangsverdacht der Störung des öffentlichen Friedens durch Billigen von Straftaten in Tateinheit mit Volksverhetzung durch Verbreiten eines Inhalts", teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Es gilt die Unschuldsvermutung. Zunächst hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.

Ex-Bundesliga-Profi El Ghazi legt nach Rausschmiss mit weiterem Pro-Palästina-Post nach

Fußball-Profi Anwar El Ghazi hat auf seine Kündigung durch den Bundesligisten FSV Mainz 05 mit einem weiteren propalästinensischen Instagram-Beitrag reagiert. "Stehe für das Richtige ein, auch wenn du allein stehst", schrieb der Profi-Kicker auf dem Foto- und Videonetzwerk. Der Verlust seiner Existenzgrundlage sei nichts im Vergleich zum Leid der Menschen in Gaza.

Pro-palästinensischer Instagram-Post kostet Mainz-05-Profi El Ghazi den Job

El Ghazi hatte Mitte Oktober nach dem Angriff von Terroristen im Auftrag der Hamas auf Israel am 7. Oktober in einem dann wieder gelöschten Instagram-Beitrag geschrieben: "Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein." Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer ausdehnen sollte. Damit wird Israel gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen. Es folgte zunächst eine Suspendierung, ehe der Profi nach einem Gespräch mit dem Club, in dem er sich einer Mitteilung zufolge von seinen Äußerungen distanziert hatte, kurzzeitig in den Kader zurückkehren durfte.

Der Darstellung, er sei von seinem Beitrag abgerückt, dementierte El Ghazi dann überraschend. Die Stellungnahme des Vereins dazu habe er nicht autorisiert. "Ich distanziere mich nicht von dem, was ich gesagt habe, und stehe bis zum letzten Tag, an dem ich atme, für Menschlichkeit und an der Seite der Unterdrückten", schrieb El Ghazi in dem sozialen Netzwerk.

In der Woche des Pokalspiels bei Hertha BSC (0:3) fehlte er Clubangaben zufolge "krankgeschrieben" im Kader. El Ghazi war erst im September als zuvor vertragsloser Profi zu den Rheinhessen gewechselt.

Heidel kündigte vor der Vereinsmitteilung an, keine Erklärungen zu dem Thema mehr abzugeben. "Ich glaube, jeder von Euch hat doch inzwischen gemerkt: Das hat mit Fußball und Sport nix mehr zu tun. Das ist ein höchst politisches Thema. Das ist ein juristisches und arbeitsrechtliches Thema", sagte er während einer Pressekonferenz. "Das ist ein Fall, den gab es noch nie bei Mainz 05. Ich bedauere es zutiefst. Da kann aber bei Mainz 05 niemand was dafür."

Hamas-Terror in Israel tobt weiter: Mehr als 9.000 Todesopfer seit Beginn der Angriffe

Seit den Terrorangriffen der Hamas mit 1.400 Toten hatIsrael eigenen Angaben zufolge mehr als 12.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Inzwischen rücken dort auch israelische Bodentruppen gegen Hamas-Terroristen und militärische Ziele vor. Die Hamas feuert weiter Raketen auf israelisches Staatsgebiet. Laut dem von ihr kontrollierten Gesundheitsministerium wurden im Gazastreifen bisher mehr als 9.000 Menschen getötet.

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/news.de/dpa

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