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Biathlon Weltcup 2022 Ergebnisse: Biathlet Lesser überrascht als Verfolgungs-Zweiter in Finnland

Nach Olympia zieht es die Biathleten und Biathletinnen nach Kontiolahti. Dort ringen die Wintersport-Profis vom 3. bis 6. März in Staffel, Sprint und Verfolgung. Wer gewinnt, erfahren Sie hier mit allen aktuellen Ergebnissen.

Der Biathlon-Weltcup geht in Kontiolahti weiter. (Foto) Suche
Der Biathlon-Weltcup geht in Kontiolahti weiter. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Für die Biathleten und Biathleten gibt es keine Verschnaufpause. Vom 3. bis 6. März steht für die Wintersportler wieder der Biathlon-Weltcup in Kontiolahti auf dem Plan. Nach dem fulminantem Doppelsieg von Denis Herrmann bei den Olympischen Winterspielen in Beijing, muss die deutsche Biathlon-Team wieder glänzen.

Biathlon-Weltcup 2022 in Kontiolahti: Ukraine-Krieg überschattet Wintersport-Event

Der Biathlon-Weltcup wird nun durch den Krieg in der Ukraine überschattet. Das ukrainische Team hat bereits die Biathlon-Saison vorzeitig beendet. Dennoch werden die letzten drei Weltcup-Events noch ausgetragen.

Biathlon-Weltcup 2022: Zeitplan für die Weltmeisterschaft der Biathletinnen und Biathleten in Kontiolahti

Datum

Beginn

(MEZ)

Disziplin
Donnerstag,
03.03.2022
14.15 Uhr

Damen Staffel 4 x 6 km

Freitag,
04.03.2022
14.23 Uhr

Herren Staffel 4 x 7,5 km

Samstag, 05.03.2022 12.35 Uhr Damen Sprint 7,5 km

Samstag,
05.03.2022

15.25 Uhr Herren Sprint 10 km
Sonntag,
06.03.2022
12.40 Uhr DamenVerfolgung 10 km
Sonntag,
06.03.2022
14.30 Uhr HerrenVerfolgung 12,5 km

Biathlon Weltcup 2022 in Kontiolahti: Alle aktuellen Ergebnisse auf einen Blick

Wie sich die Damen und Herren beim Biathlon Weltcup inKontiolahti, in den Disziplinen Staffel, Sprinz und Verfolgung schlugen, erfahren Sie hier, mit allen aktuellen Informationen und Ergebnissen zum Wintersport-Wettkampf.

+++ Biathlet Lesser überrascht als Verfolgungs-Zweiter in Finnland +++

Biathlet Erik Lesser hat zum Abschluss des Weltcups im finnischen Kontiolahti als Zweiter in der Verfolgung sein bestes Saisonrennen abgeliefert. Am Ort seines WM-Siegs in dieser Disziplin vor sieben Jahren leistete sich der 33-Jährige keinen Schießfehler und hatte im Ziel nur 8,2 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Quentin Fillon Maillet aus Frankreich, der einmal in die Strafrunde musste. Platz drei ging am Sonntag nach 12,5 Kilometern an den Italiener Lukas Hofer (1 Fehler), den Lesser im Zielsprint noch ganz knapp hinter sich ließ.

Kurz vor seinem Karriereende in zwei Wochen war es für Lesser der stärkste Auftritt des Winters und der erste Podestplatz seit fast eineinhalb Jahren. Der Thüringer Lesser hatte unter der Woche erst angekündigt, seine Laufbahn am Saisonende zu beenden und künftig als Trainer arbeiten zu wollen. In die Verfolgung war er nur als Zwölfter gestartet und kämpfte sich mutig nach vorne.

Johannes Kühn konnte nach seinem dritten Platz am Samstag im Sprint nicht erneut in den Kampf um die Podestplätze eingreifen. Der 30 Jahre alte Bayer schoss vier Fehler und fiel bis auf Platz 13 zurück. Zweitbester Deutscher wurde Roman Rees (1) als Neunter. Benedikt Doll (2) wurde Elfter, Philipp Nawrath (4) Zwölfter.

+++ Herrmann in Biathlon-Verfolgung in Kontiolahti Dritte +++

Einen Tag nach ihrem Sprint-Sieg hat sich Denise Herrmann zum Abschluss des Biathlon-Weltcups in Kontiolahti die nächste Podestplatzierung gesichert. Die Einzel-Olympiasiegerin schaffte es am Sonntag in der Verfolgung auf den dritten Platz und musste sich nach drei Strafrunden nur der norwegischen Tagessiegerin Tiril Eckhoff und Dorothea Wierer aus Italien geschlagen geben. Herrmann hätte in Finnland sogar zum zweiten Mal nacheinander gewinnen können, verfehlte aber den 20. und letzten Schuss. Nach zehn Kilometern hatte sie 19,5 Sekunden Rückstand auf die starke Eckhoff.

Herrmann war nach ihrem achten Weltcupsieg mit fünf Sekunden Vorsprung auf Eckhoff in die Loipe gegangen und bewies einen Monat nach ihrem Gold-Coup von Peking erneut ihre anhaltend starke Form. Eckhoff patzte nach zuvor 15 Treffern im letzten Schießen gleich doppelt und eröffnete der Konkurrenz so die kleine Chance, noch vorbeizuziehen. Die 33 Jahre alte Herrmann konnte das nur knapp nicht nutzen, lief aber trotzdem zufrieden und jubelnd ins Ziel.

Zweitbeste Deutsche wurde Franziska Preuß, die sich nach tadellosem Schießen von Rang 32 auf Platz acht nach vorne arbeitete. Vanessa Voigt (2 Fehler) fiel von Platz sechs auf elf zurück. Franziska Hildebrand (1) verbesserte sich um elf Ränge auf Position 17, auch Vanessa Hinz (3) schaffte es als 19. noch unter die Top 20. Das gelang Janina Hettich (0) auf Platz 27 nicht.

+++ Kühn Dritter im Biathlon-Sprint im finnischen Kontiolahti +++

Biathlet Johannes Kühn hat sich beim Weltcup im finnischen Kontiolahti zum zweiten Mal im Olympia-Winter einen Podestplatz erkämpft. Der 30-jährige Bayer leistete sich am Samstag im Sprint nur einen Schießfehler und wurde Dritter. Im Ziel hatte Kühn nach zehn Kilometern 29,7 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Quentin Fillon Maillet aus Frankreich, der ohne Fehler blieb. Den zweiten Rang in den Wäldern Nordkareliens sicherte sich Filip Fjeld Andersen aus Norwegen ebenfalls ohne Strafrunde.

Nach seinem Sieg im Sprint von Hochfilzen im Dezember vergangenen Jahres schaffte es Kühn erneut auf das Podium. Für die deutschen Männer war es nach den medaillenlosen Olympischen Winterspielen von Peking aber nur ein kleiner Trost. Zweitbester Deutscher im ersten Einzelwettbewerb nach Olympia wurde Philipp Nawrath (1 Fehler) als Siebter, Erik Lesser (1) schaffte es kurz vor seinem Karriereende auf den zwölften Rang.

+++ Olympiasiegerin Herrmann gewinnt Biathlon-Sprint in Finnland +++

Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann hat den ersten Biathlon-Sprint nach den Winterspielen von Peking gewonnen. Die 33-Jährige setzte sich beim Weltcup im finnischen Kontiolahti am Samstag über 7,5 Kilometer mit einem Schießfehler durch. Für Herrmann war es der achte Weltcupsieg ihrer Karriere, bereits vor zwei Jahren hatte sie dieses Rennen an gleicher Stelle gewonnen. Den zweiten Platz sicherte sich mit fünf Sekunden Rückstand die Norwegerin Tiril Eckhoff vor der Schwedin Stina Nilsson (beide jeweils ein Fehler). Die Sprintlanglauf-Olympiasiegerin von 2018 lag nur 0,2 Sekunden dahinter.

Die Sächsin Herrmann überzeugte auf den WM-Strecken von 2015 mit der drittbesten Laufzeit und konnte so ihre Strafrunde nach dem Stehendschießen noch kompensieren. Nur rund einen Monat nach ihrem Gold-Coup über 15 Kilometer im Einzel in China schaffte es die Ex-Langläuferin zum zweiten Mal ganz nach oben. "Eigentlich mag ich die Strecken hier nicht so, aber mir gelingen hier oft ganz gute Rennen", sagte Herrmann: "Mit einem Fehler war man heute gut dabei, es war auch ein bisschen windig." Vanessa Voigt zeigte ohne Schießfehler ebenfalls eine starke Leistung und wurde Sechste. Auch die fehlerfreie Vanessa Hinz verschaffte sich als Zwölfte eine sehr gute Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Sonntag (12.45 Uhr/ZDF und Eurosport).

+++ 04.03.2022: Deutsche Biathleten in Finnland mit der Staffel auf Platz vier +++

Die deutschen Biathleten haben im abschließenden Staffelrennen der Saison in Finnland den vierten Platz belegt. Die Olympia-Vierten in der Peking-Besetzung mit Erik Lesser, Roman Rees, Benedikt Doll und Philipp Nawrath leisteten sich am Freitag in Kontiolahti insgesamt acht Nachlader und hatten im Ziel 13,4 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Norwegen. Dahinter belegte Schweden vor Frankreich den zweiten Platz. Nawrath lag im Zielsprint lediglich eine Sekunde hinter dem Franzosen Quentin Fillon Maillet.

Wie schon bei den Winterspielen in China hatte Deutschlands Schlussläufer Nawrath bis zum letzten Schießen die Chance auf den Sieg. Während der Bayer im Februar am Ende einmal in die Strafrunde musste und so die mögliche Goldmedaille vergab, benötigte er in Finnland alle drei Nachlader und hatte auch so erneut keine Chance mehr auf den ersten Saisonsieg der DSV-Männerstaffel. Auf der Schlussrunde in den Wäldern Nordkareliens stolperte Nawrath kurz und musste sich auf den letzten Metern geschlagen geben.

+++ 03.03.2022: Deutsche Biathletinnen Staffel-Vierte in Kontiolahti +++

Die deutschen Biathletinnen haben im ersten Staffelrennen nach den Olympischen Winterspielen den vierten Platz belegt. Das Bronze-Quartett von Peking mit Vanessa Voigt, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Denise Herrmann war am Donnerstag im finnischen Kontiolahti im Kampf um die Podestplätze unterlegen, weil sich Hinz im Stehendschießen gleich zwei Strafrunden leistete. Durch die Extrameter und insgesamt neun Nachlader hatte das DSV-Team beim Sieg Norwegens nach 4 x 6 Kilometern im Ziel 1:57,1 Minuten Rückstand. Platz zwei sicherte sich Schweden vor Italien.

Das erste Rennen der Skijägerinnen nach den Spielen in China stand im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Neben den deutschen Frauen traten viele andere mit gelb-blauen Herzen an ihren Gewehren an. Das tschechische Team erschien mit winterlicher Kopfbedeckung in den ukrainischen Nationalfarben und Norwegens Olympiasiegerin Tiril Eckhoff hatte die Worte «Keinen Krieg bitte» dick auf ihr Stirnband geschrieben. Zudem wurden vor dem Start Bilder der ukrainischen Skijägerinnen und Skijägern auf einer großen Video-Leinwand gezeigt.

Nach der russischen Invasion in ihr Heimatland hatte die ukrainische Mannschaft beschlossen, nicht mehr bei den verbleibenden drei Weltcups in diesem Winter an den Start zu gehen. In Ex-Weltmeister Dmytro Pidrutschnji und Staffel-Olympiasiegerin Julia Dschima kämpfen die besten Biathleten ihres Landes derzeit an der Front. Auch nicht mehr am Start waren Sportlerinnen aus Russland und Belarus. Sie wurden vom Weltverband IBU ausgeschlossen. Die Rennen in Kontiolahti finden nur gut 70 Kilometer von der russischen Grenze entfernt statt.

+++ 02.03.2022:Russen und Belarussen aus Biathlon-Weltcup ausgeschlossen +++

Russische und belarussische Sportler dürfen bis auf Weiteres nicht mehr im Biathlon-Weltcup starten. Die Entscheidung des Vorstands verkündete der Weltverband IBU am Mittwochmorgen und reagierte damit auf eine entsprechende Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees. Zudem soll spätestens bei der regulären Vorstandssitzung am 17. März über eine mögliche Suspendierung der IBU-Mitgliedschaft der beiden nationalen Verbände gesprochen werden.

Die Russische Biathlon Union (RBU) war aufgrund ihrer umfangreichen Doping-Vergangenheit bereits 2017 auf eine vorläufige Mitgliedschaft herabgestuft worden. Das bedeutet, dass bis 2026 sowieso keine Veranstaltungen in Russland stattfinden oder geplant sind und kein RBU-Vertreter ein offizielles Amt in der IBU besetzt.

Die IBU verschärfte damit ihre Maßnahmen, nachdem in der Vorwoche zunächst noch beschlossen worden war, dass Biathletinnen und Biathleten aus Russland und Belarus bei den verbleibenden drei Weltcups in diesem Winter zumindest unter neutraler Flagge hätten antreten dürfen. Als Reaktion darauf hatten das russische und das belarussische Team bereits erklärt, unter diesen Umständen in diesem Winter nicht mehr bei den restlichen Stationen in Finnland, Estland und Norwegen starten zu wollen. Nach Estland hätten sie nach der Invasion Russlands in die Ukraine ohnehin nicht einreisen dürfen.

+++ 28.02.2022: Krieg in Ukraine - Deutsche Biathleten wollen Zeichen setzen +++

Das deutsche Biathlon-Team will beim ersten Weltcup nach den Olympischen Winterspielen angesichts der russischen Invasion in die Ukraine ein Zeichen setzen. "Ich habe keine Ahnung, wenn ich jetzt da hinfliege, wie sich das anfühlt. In der Whatsapp-Gruppe haben wir uns besprochen, ob wir ein Zeichen setzen können. Wir wollen definitiv mithelfen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das weitergeht», sagte Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann im "Blickpunkt Sport" des Bayerischen Rundfunks vor den Rennen ab Donnerstag im finnischen Kontiolahti.

Herrmann ist von den Geschehnissen in der Ukraine geschockt. "Die Nachrichten, die einen in den letzten Tagen nach der Rückkehr erreicht haben - schlimmer geht's eigentlich überhaupt nicht. Man kennt so etwas nur aus Büchern, und jetzt passiert das hier wirklich", sagte Herrmann.

Das ukrainische Biathlon-Team wird bei den letzten drei Weltcups nicht mehr dabei sein. Einige Athletinnen und Athleten, die noch vor Kurzem in Peking am Start waren, wurden nun eingezogen und kämpfen in ihrem Heimatland. "Ich bin ja selbst bei der Bundeswehr angestellt. Ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, wie es denen gehen muss. Das hätten wir uns nicht in den schlimmsten Träumen vorstellen können, das so etwas passiert", sagte Herrmann.

Dass der Weltverband als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg das russische Team nur unter neutraler Flagge starten lassen wollte, findet sie gut. "Man kann nicht so weitermachen, als wäre nichts gewesen. Denn dem muss Einhalt geboten werden." Dass der russische Verband sein Team aus Protest nun zurückzog, bedauerte die 33-Jährige: "Sport soll eigentlich verbinden. Für den einzelnen Sportler ist es natürlich brutal. Wir wollen alle das Gleiche: Wir wollen uns messen, wir wollen faire Wettkämpfe. Die Besten sollen am Start sein - und das ist jetzt nicht so."

+++ 25.02.2022:Denise Herrmann: "Wenn ich weitermache, muss das Gesamtpaket stimmen" +++

Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann will "in Ruhe und zum für mich richtigen Zeitpunkt" über ihre weitere sportliche Karriere entscheiden. Die 33-Jährige erklärte in einem Interview der "Freien Presse" (Freitag), welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. «Die Heim-WM 2023 in Oberhof kann schon noch mal eine große Motivation sein, erlebt man so was als aktiver Sportler doch meist nur einmal in seiner Karriere», sagte Herrmann. "Aber wenn ich weitermache, muss das Gesamtpaket stimmen, muss ich von der Zusammensetzung des Teams überzeugt sein."

Ansonsten funktioniere es nicht, in der Weltspitze mitzulaufen. "Und das bleibt mein Ziel", betonte die Goldmedaillengewinnerin im Einzelrennen von Peking. Die aktuelle Saison will die Athletin vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal "auf jeden Fall" noch bis zum Ende absolvieren. "Am Dienstag geht es ins finnische Kontiolahti, wo am Donnerstag dann mit der Staffel das erste Rennen ansteht. Im März folgen noch die Weltcups im estnischen Otepää und danach dann das Finale am Holmenkollen in Oslo", sagte sie.

Nach ihrer aktiven Karriere würde Herrmann ihr Wissen gern an die nachrückenden Generationen weitergeben, "wenn auch nicht im klassischen Trainerjob. Mir schwebt etwas vor im medizinischen oder im biologischen Bereich". Wenn die Zeit komme, werde sie sich nach einer geeigneten Studienvariante umschauen. "Aber klar, meinen reichen Erfahrungsschatz gebe ich gern weiter. Mal sehen, in welcher Art."

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/news.de/dpa

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