Wladimir Putin: "Severomorsk" in der Ostsee – Moskau setzt deutliches Machtzeichen
Russlands Zerstörer "Severomorsk" taucht vor Fehmarn auf. Die Deutsche Marine überwacht das Schiff, während die USA sich zurückhalten. Experten sehen die Präsenz als klares Machtzeichen Moskaus.
Erstellt von Mia Lada-Klein - Uhr
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- Russischer Zerstörer "Severomorsk" operiert in der Ostsee nahe Fehmarn
- Deutsche Marine überwacht Schiff, US Navy bleibt weitgehend abseits
- Alte, modernisierte Kriegsschiffe von Wladimir Putin sollen Stärke zeigen
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Die russische Marine hat erneut ihre Präsenz in der Ostsee verstärkt. Am Mittwoch tauchte der Zerstörer "Severomorsk" vor Fehmarn auf. Damit operieren erstmals seit mehr als einem Jahr wieder zwei große russische Zerstörer gleichzeitig in unmittelbarer Nähe deutscher Gewässer.
Deutsche Marine reagiert umgehend auf Wladimir Putins Schiffe
Das deutsche Aufklärungsschiff "Oste" nahm laut "Bild" die Überwachung des russischen Schiffes auf. Nachdem die "Severomorsk" die dänischen Gewässer im Großen Belt passiert hatte, legte sie bei hoher Geschwindigkeit rund 18 bis 19 Knoten (ca. 35 km/h) Kurs auf Puttgarden. Das deutsche Schiff hielt das Kriegsschiff auf gleicher Geschwindigkeit im Blick. Experten werten dieses Verhalten als ungewöhnlich aggressiv und als klares Signal Moskaus in Richtung Ostsee-Anrainer.
Zeichen an den Westen von Wladimir Putin
Marineanalyst Sebastian Bruns kommentierte gegenüber den "Kieler Nachrichten", dass Russland mit seiner verstärkten Präsenz ein Machtzeichen setzen wolle. Gleichzeitig passierten vier Tanker mit russischem Rohöl und LNG die Region, was die strategische Absicht der Flotte unterstreiche. Seit Frühjahr beobachten Fachleute eine gesteigerte Aktivität der Baltischen Flotte, auch schwedische Behörden melden regelmäßige Sichtungen russischer U-Boote.
Alte Schiffe, moderne Fähigkeiten
Die "Severomorsk" stammt aus dem Jahr 1987 und wurde mehrfach modernisiert. Ihr Schwesterschiff "Vice-Admiral Kulakov" ist noch älter, aus 1981, wurde aber ebenfalls auf den aktuellen Stand gebracht. Beide Zerstörer verfügen über Torpedos und Anti-U-Boot-Raketen. In der Basis Baltijsk liegt zudem ein dritter Zerstörer, die "Nastoychivy" (1992), der jedoch nicht einsatzbereit ist und als Ersatzteillager dient.
Geringe Präsenz der US Navy
Während Russland seine Flotte verstärkt, zeigt sich die US-Marine zurückhaltend. Seit September ist kein Kriegsschiff der US Navy mehr in der Ostsee unterwegs. Lediglich ein US-Aufklärungsflugzeug vom Typ P8 Poseidon kreiste während der Durchfahrt der "Severomorsk" über dem Gebiet. Norwegens Verteidigungsminister Tore O. Sandvik betonte die wachsende militärische Aktivität Russlands im Nordatlantik und in der Barentssee und erklärte, dass Norwegen gemeinsam mit Großbritannien die Bewegungen der russischen Flotte genau verfolge. Die aktuellen Manöver in der Ostsee unterstreichen die zunehmende Spannung in der Region.
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mlk/bua/news.de
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