Dmitri Peskow: "Völliger Schwachsinn!" Putins Sprecher wütet nach Kanzler-Vorwurf
Nachdem Friedrich Merz in einer ARD-Sendung über Putins mutmaßlichen Plan, die Sowjetunion wiederherzustellen, sprach, hat Moskau reagiert. Kremlsprecher Dmitri Peskow findet deutliche Worte für den Bundeskanzler.
Erstellt von Martin Gottschling - Uhr
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- Dmitri Peskow weist Vorwürfe von Bundeskanzler Friedrich Merz gegenüber Russland zurück
- Laut Kremlsprecher wolle Wladimir Putin die Sowjetunion nicht wiederherstellen
- Auch Spekulationen über einen russischen Angriff auf die Nato in der Zukunft seien "Schwachsinn"
Bundeskanzler Friedrich Merz blickt angesichts des weiter andauernden Ukraine-Kriegs besorgt nach Moskau. In der ARD-Arena behauptete der 70-jährige CDU-Politiker am Montagabend sogar, dass der russische Präsident Wladimir Putin die alte Sowjetunion wiederherstellen wolle. Nun hat der Kreml auf Merz' Auftritt reagiert und die Vorwürfe scharf zurückgewiesen.
Dmitri Peskow widerspricht Friedrich Merz nach Aussagen in ARD-Arena
Wladimir Putins Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Behauptungen des deutschen Regierungschefs ebenso wie Spekulationen über einen möglichen russischen Angriff auf die Nato am Dienstag als "völligen Schwachsinn". Darüber berichtet unter anderem die "Daily Mail". "Das ist nicht wahr", so Peskow. "Wladimir Putin will die UdSSR nicht wiederherstellen, weil es unmöglich ist, und er selbst hat dies wiederholt gesagt." Solche Behauptungen aufzustellen sei "nicht respektvoll gegenüber unseren Partnern". Offenbar wisse Merz das nicht, fügte der Kreml-Sprecher hinzu.
Zum Hintergrund: Bereits2005 hatte Putin den Zerfall der Sowjetunion als "größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts" bezeichnet. Als Begründung nannte er damals die Verarmung von Millionen Russen sowie die Gefahr einer Auflösung Russlands.
Will Wladimir Putin die Sowjetunion wiederherstellen und die Nato angreifen?
Westliche Experten und Regierungschefs warnten zuletzt verstärkt davor, dass Putin nach einem Erfolg in der Ukraine eines Tages ein Nato-Mitglied angreifen könnte. Der Kremlchef hat solche Pläne jedoch mehrfach bestritten und einen derartigen Schritt angesichts der konventionellen militärischen Überlegenheit des westlichen Bündnisses als töricht für Russland bezeichnet. Allerdings behauptete Putin auch kurz vor seiner Invasion am 24. Februar 2022, dass er keine Absichten habe, in die Ukraine einzumarschieren.
Ukraine überarbeitet US-Friedensplan zur Beendigung des Krieges
Parallel zur diplomatischen Auseinandersetzung zwischen Berlin und Moskau bereitete die Ukraine einen überarbeiteten Friedensvorschlag vor. Am Dienstag wollte Kiew den USA einen Plan mit 20 Punkten übermitteln. Schwierig bleibt weiterhin die Frage nach möglichen Gebietsabtretungen an Russland. Auch ob Putin einem Vorschlag zustimmen würde, der von seinen Maximalforderungen abweicht, ist unsicher.
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gom/news.de/stg
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