Wladimir Putin: Platz für 340 Soldaten und 10 Panzer - Putin-Kriegsschiff ankert vor Fehmarn
Russische Provokation in der Ostsee: Ein 112 Meter langes Landungsschiff mit Platz für 340 Soldaten ankert vor Fehmarn. Die "Aleksandr Shabalin" hat sich an einer Schlüsselstelle festgesetzt und sorgt für nervöse Blicke an der Küste: Droht hier ein militärisches Signal oder ist alles nur Abschreckung?
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- Russisches Landungsschiff "Aleksandr Shabalin" ankert seit Tagen östlich von Fehmarn, knapp außerhalb deutscher Hoheitsgewässer.
- Das Ropucha-Klasse-Schiff kann bis zu 340 Soldaten und zehn Panzer transportieren und liegt an der Zufahrt zur Lübecker Bucht.
- Sicherheitsbehörden prüfen mögliche Verknüpfungen zu jüngsten Drohnenüberflügen in der Region; Experten sprechen von Einschüchterungstaktik und möglicher Unterstützung einer "Schattenflotte".
Ein russisches Kriegsschiff hat Position vor der deutschen Ostseeküste bezogen. Die "Aleksandr Shabalin" liegt seit Sonntag östlich von Fehmarn vor Anker, knapp außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer. Das Landungsschiff befindet sich direkt an der Zufahrt zur Lübecker Bucht.
Deutsche Sicherheitskräfte haben das Schiff im Visier. Die Bundespolizei und die Marine überwachen die Bewegungen des russischen Militärschiffs kontinuierlich. Nach Angaben der Bundespolizei verhält sich das Schiff seerechtskonform.
Spaziergänger können das Kriegsschiff von der Küste Fehmarns aus erkennen. Die "Aleksandr Shabalin" liegt mit aktivierten Radaranlagen an einer strategisch wichtigen Position nahe der Tankerroute zum Fehmarnbelt.
Putin ankert schwer bewaffnetes Landungsschiff mit Platz für 340 Soldaten vor Fehmarn
Die "Aleksandr Shabalin" zählt zu den großen Landungsschiffen der Ropucha-Klasse aus sowjetischer Produktion. Das 112 Meter lange und 15 Meter breite Kriegsschiff wurde 1985 in Danzig fertiggestellt. Bei voller Beladung bringt es rund 4.000 Tonnen auf die Waage.
Das nach einem sowjetischen Marinekommandanten benannte Schiff verfügt über beachtliche militärische Kapazitäten. An Bord finden bis zu 340 Soldaten und zehn Panzer Platz. Die Bewaffnung umfasst zwei doppelläufige Schiffsgeschütze des Typs AK-725, mehrere Flugabwehrgeschütze sowie zwei Mehrfachraketenwerfersysteme A-215 "Grad-M".
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 18 Knoten kann das Landungsschiff etwa 33 Kilometer pro Stunde zurücklegen. Die charakteristische Bugklappe ermöglicht das direkte Anlanden von Truppen und schwerem Gerät.
Mögliche Verbindung zu Drohnenflügen und Putins Schattenflotte
Sicherheitsexperten sehen mögliche Zusammenhänge zwischen dem Kriegsschiff und mysteriösen Drohnenvorfällen. Die "Aleksandr Shabalin" befand sich während Drohnenüberflügen über dänischen Flughäfen in der Nähe, wie "Ekstra Bladet" berichtete. Ein direkter Beweis für eine Verbindung fehlt jedoch.
Der frühere Chefanalyst des dänischen Militärgeheimdienstes Jacob Kaarsbo hält eine Nutzung als Drohnenbasis für zu offensichtlich. Wahrscheinlicher sei, dass Containerschiffe der russischen Schattenflotte die Drohnen transportiert hätten. Das Kriegsschiff ergänze diese Flotte möglicherweise.
"Es könnte auch dazu gedient haben, ein wenig Angst zu machen", erklärte Kaarsbo. Die Präsenz zeige, dass Russland keine Scheu habe, mit abgeschaltetem Identifikationssystem nahe an dänischen Gewässern zu operieren.
Russischer Zerstörer verstärkt Militärpräsenz in der Ostsee
Neben der "Aleksandr Shabalin" operiert ein weiteres russisches Kriegsschiff in den Gewässern vor Fehmarn. Der Zerstörer "Vize-Admiral Kulakov" wurde in den vergangenen Wochen mehrfach in der Region gesichtet, wie die "Kieler Nachrichten" berichten.
Das Kriegsschiff kam im Mai aus Murmansk zur Verstärkung der russischen Ostseeflotte. Johannes Peters vom Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel sieht darin eine gezielte Machtdemonstration: "Man zeigt dort mit so einem großen Schiff einfach eine Präsenz in der Nähe der Seewege, die auch von Tankern genutzt werden."
Die wiederholten Auftritte russischer Militärschiffe an strategisch wichtigen Seefahrtsrouten unterstreichen Moskaus Anspruch auf Präsenz in der Ostsee.
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bua/news.de/stg
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