Ukraine-Krieg: Mediziner schlägt Alarm - führt Putins Invasion in die nächste Pandemie?

Der Ukraine-Krieg könnte einem Mediziner zufolge noch bislang ungeahnte Konsequenzen für die gesamte Welt haben. Der Ausbruch einer neuen Pandemie sei möglich. So begründet Dr. Amesh Adalja seine Warnung in einem Podcast.

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Russland sorgt in der Ukraine weiterhin für Bilder der Zerstörung. Durch Putins Invasion steigt einem Experten zufolge das Risiko für eine weitere Pandemie. (Foto) Suche
Russland sorgt in der Ukraine weiterhin für Bilder der Zerstörung. Durch Putins Invasion steigt einem Experten zufolge das Risiko für eine weitere Pandemie. Bild: picture alliance/dpa/Ukrainian 24th Mechanized brigade/AP | Oleg Petrasiuk
  • Mediziner warnt vor möglichen Folgen des Ukraine-Kriegs
  • In Krisengebieten können sich neue Erreger besonders gut ausbreiten
  • Sorgen bereiten unter anderem russische Angriffe auf die medizinische Infrastruktur

Der Ukraine-Krieg soll verschiedenen Schätzungen zufolge bereits Hunderttausende Todesopfer gefordert haben. Doch könnte Wladimir Putins Invasion in Zukunft noch viel schlimmere Folgen haben? Experten halten den Ausbruch der nächsten Pandemie infolge des Krieges für möglich.

Gefahr durch Ukraine-Krieg - Mediziner warnt vor möglicher Pandemie

So auch der Infektionsmediziner Dr. Amesh Adalja. Wie unter anderem der "Daily Star" berichtet, erklärte er im Podcast "Global Health" des "Telegraph" zunächst:"Die ersten Sprünge eines neuen Virus auf den Menschen könnten genau in diesem Moment stattfinden, während wir sprechen. Wir wissen es einfach nicht."Viele Krankheitsfälle würden niemals korrekt diagnostiziert - Menschen sterben oder genesen, ohne dass die wahre Ursache erkannt wird. Diese unentdeckten Fälle könnten die Anfänge einer Pandemie darstellen. Adalja betont, dass die Diagnostik von Infektionskrankheiten generell mangelhaft sei, weshalb erste Fälle neuer Erreger - genau wie bei SARS-CoV-2, dem Auslöser von Covid-19 - wahrscheinlich unbemerkt blieben.

Wladimir Putin könnte durch Invasion für nächste weltweite Seuche sorgen

Das Kriegsgebiet entwickle sich zu einem gefährlichen Nährboden für Krankheitserreger. Adalja berichtet von besorgniserregenden Entwicklungen: Russische Soldaten sollen sich bereits mit dem potenziell tödlichen Hantavirus infiziert haben - einem durch Nagetiere übertragenen Erreger, der Augenblutungen und Nierenversagen verursachen kann.

Besonders dramatisch wirke sich zudem die Zerstörung medizinischer Einrichtungen aus. Wenn beispielsweise eine Tuberkulose-Klinik in der Ukraine von den Russen bombardiert werde, erklärt Adalja, verlieren Patienten den Zugang zu Medikamenten und Diagnostik. Die Folge: Tuberkulose-Fälle verschlimmern sich, werden ansteckender und breiten sich unkontrolliert aus - ein sich selbst verstärkender Teufelskreis entsteht.

Vergleich mit Spanischer Grippe am Ende des Ersten Weltkriegs

Der Mediziner zieht beunruhigende Parallelen zur verheerenden Spanischen Grippe, die am Ende des Ersten Weltkriegs unterschiedlichen Schätzungen zufolge bis zu 100 Millionen Menschen das Leben gekostet haben soll. Diese Pandemie, die vermutlich in einem US-Militärlager in Kansas ihren Ursprung nahm, zeigt das katastrophale Potenzial von Kriegsseuchen. Während Covid-19 eine Sterblichkeitsrate von etwa 0,6 Prozent aufwies, lag diese bei der Pandemie von 1918 zwischen einem und zwei Prozent. Besonders erschreckend: Das durchschnittliche Todesalter betrug nur 27 Jahre.

Die Welt steht einer möglichen neuen Pandemie hilfloser gegenüber als vor Covid-19, befürchtet Adalja. Der Experte bezeichnet Krankheitserreger als "Barbaren vor den Toren", die nur durch Technologie und Wissenschaft in Schach gehalten werden - beides bricht jedoch in Kriegszeiten zusammen.

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