Donald Trump: "Es zeigen sich bereits Risse!" Darum bröckelt Trumps Friedensplan bereits
Donald Trump feiert sich bereits als Friedensmacher im Nahen Osten, doch der Jubel könnte verfrüht sein. Zwar brachte der US-Präsident Israel und die Hamas zu einem Waffenstillstand und einem Geiselaustausch. Doch hinter den Kulissen bröckelt sein großer Plan.
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- Trump vermittelt Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas – Geiseltausch inklusive.
- "Wall Street Journal" warnt: Trumps Friedensplan steht auf wackligen Beinen.
- Netanyahu fehlt beim Ägypten-Gipfel – ohne ihn bleibt das Abkommen zahnlos.
Triumph für Donald Trump: Unter Vermittlung des US-Präsidenten haben sich Israel und die Hamas nicht nur auf einen Waffenstillstand geeinigt, sondern auch auf den Austausch von Gaza-Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser. Doch der Friedensplan von Donald Trump wackelt.
Donald Trump mit Friedensplan zwischen Jubel und Zweifel
Das "Wall Street Journal" (WSJ) dämpft bereits die Euphorie und warnt vor sichtbaren Schwachstellen in dem ambitionierten Plan von Trump, vom Waffenstillstand zu einem umfassenden Frieden überzugehen. Der US-Präsident setze laut WSJ auf ein riskantes Kalkül. Er geht davon aus, dass beide Seiten nach zwei Jahren Krieg bereit für echten Frieden seien. Diese Annahme missachte jedoch die traditionellen Denkweisen über die unlösbaren Kernprobleme der Region und könne die Spannungen zwischen Israel, Palästinensern und der muslimischen Welt weiter anheizen.
Nahost – das ewige Grab politischer Träume
Der Nahe Osten gilt als Grabstätte für ehrgeizige Friedensinitiativen. Das "Wall Street Journal" erinnert an die gescheiterte Demokratisierung des Irak unter George W. Bush, die in einen verheerenden Aufstand mündete. Jahrelange Kämpfe waren nötig, um die Gewalt einzudämmen. Auch die Osloer Verträge von 1993, die einen Weg zum Frieden aufzeigen sollten, scheiterten kläglich. Die Friedensbemühungen der Biden-Regierung zur Beendigung des aktuellen Krieges verliefen ebenfalls im Sand. Trumps unkonventionelle Diplomatie mag bei der Geiselbefreiung funktioniert haben. Doch der Übergang zu dauerhaftem Frieden stellt eine weitaus größere Herausforderung dar, warnen Beobachter.
Netanyahus Abwesenheit beim Ägypten-Gipfel
"In der zweiten Phase von Trumps Friedensplan zeigen sich bereits Risse", warnte Dowell vom WSJ. Beim Friedensgipfel in Ägypten am Montag fehlte nämlich ein entscheidender Akteur: Israels Premierminister Benjamin Netanyahu. Obwohl Trump eine Einladung für ihn erwirkt hatte, sagte Netanyahu unter Verweis auf den jüdischen Feiertag Simchat Torah ab. Hinter den Kulissen spielten jedoch andere Faktoren eine Rolle. Mehrere nahöstliche Staaten hatten sich gegen Netanyahus Teilnahme ausgesprochen. Die Zerstörung des Gazastreifens macht gemeinsame Auftritte mit dem israelischen Regierungschef politisch heikel.
Arabische Länder zeigen sich nach den Ereignissen des vergangenen Jahres besorgt über Israels militärische Schlagkraft und die Bereitschaft, diese einzusetzen. Fast zwei Dutzend Staaten aus Europa und dem Nahen Osten nahmen an dem Treffen teil - ohne den israelischen Premier.
Das Treffen in Ägypten endete mit einem nebulösen Friedensabkommen. Die Türkei, Ägypten und Katar unterzeichneten laut einem Entwurf, den das "Wall Street Journal" einsehen konnte, eine unkonkrete Vereinbarung. Die schwammigen Formulierungen des Dokuments spiegeln die tiefen politischen Gräben wider. Ohne Israels direkten Vertreter am Verhandlungstisch blieben konkrete Fortschritte aus.
Die Abwesenheit Netanyahus verdeutlicht jedoch auch das grundlegende Problem: Die Verwüstungen in Gaza haben die diplomatischen Beziehungen schwer belastet. Eine tragfähige Friedenslösung scheint unter diesen Umständen in weite Ferne gerückt. Trumps ehrgeiziger Plan stößt damit bereits in der Anfangsphase an seine Grenzen.
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