Pete Hegseth: Will Trumps Verteidigungsminister Frauen das Wahlrecht aberkennen?
In Donald Trumps Kabinett ist Pete Hegseth längst nicht die einzige umstrittene Personalie - nun schließt sich der US-Verteidigungsminister unverhohlen frauenfeindlichen Positionen an und scheint die Abschaffung des Frauenwahlrechts zu befürworten.
Erstellt von Claudia Löwe - Uhr
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In seinem Kabinett hat Donald Trump eine Reihe hochgradig kontroverser Persönlichkeiten versammelt und mit Ministerposten ausgestattet: Mit Robert F. Kennedy Jr. beispielsweise ist ein erklärter Impfgegner und Verschwörungstheoretiker Gesundheitsminister geworden, Stephen Miller wurde als Migranten-Hasser mit nationalistischen Standpunkten unter Donald Trump zum stellvertretenden Stabschef ernannt. Ähnlich umstritten war die Besetzung des Ministerpostens für Verteidigung mit Pete Hegseth, der unter anderem aufgrund mehrfacher Vorwürfe von sexualisierter Gewalt in die Schlagzeilen geriet. Nun sorgt der frühere Fox-News-Moderator abermals für einen Eklat, der von Hegseths Social-Media-Aktivitäten ins Rollen gebracht wurde.
Pete Hegseth feiert frauenfeindliche Kirchen-Propaganda bei Social Media
Anfang August verbreitete Pete Hegseth auf seinem privaten Account bei X (vormals Twitter) ein Video über eine von einem gewissen Doug Wilson gegründete christlich-nationalistische Kirchenvereinigung, in dem sich Geistliche für die Streichung des Frauenwahlrechts aus der amerikanischen Verfassung aussprechen.
All of Christ for All of Life. https://t.co/QqXhqZFStv
— Pete Hegseth (@PeteHegseth) August 8, 2025
Der etwa siebenminütige Clip zeigt einen CNN-Bericht über die evangelikale Gemeinschaft "Communion of Reformed Evangelical Churches", kurz CREC. Hegseth versah seinen Beitrag mit dem Kommentar "All of Christ for All of Life". Die Veröffentlichung löste in den USA erhebliche Irritationen aus, da der Trump-Minister damit Inhalte teilte, die fundamentale demokratische Rechte von Frauen infrage stellen.
US-amerikanische Ultrakonservative plädieren für Abschaffung von Frauenwahlrecht - Trump-Minister Hegseth stimmt zu
Das geteilte Video dokumentiert einen kontroversen Fernsehbericht des Senders CNN über Doug Wilson, einen der Gründer der "Communion of Reformed Evangelical Churches" (CREC). Diese evangelikale Kirchenvereinigung vertritt ultrakonservative Positionen zu Geschlechterrollen. Im Beitrag äußert sich eine Anhängerin der Glaubensgemeinschaft über ihre Ehe. Sie erklärt darin, dass sie sich ihrem Mann vollständig unterordne. Die CREC-Bewegung propagiert ein traditionalistisches Familienbild, in dem Frauen eine dienende Rolle einnehmen sollen. Wilson gilt als einflussreiche Figur in christlich-nationalistischen Kreisen der USA, wobei seine Lehren die männliche Führungsrolle in Familie und Gesellschaft betonen.
Pentagon meldet sich nach Pete Hegseths Skandal-Post zu Wort
Ein Sprecher des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums reagierte auf Medienanfragen zu dem umstrittenen Video. Gegenüber der Nachrichtenagentur AP bestätigte das Pentagon, dass Pete Hegseth "stolzes Mitglied" einer Kirche sei, die der CREC-Gemeinschaft angehört. Der Minister schätze zudem "viele Schriften und Lehren" von Doug Wilson sehr, teilte der Sprecher mit. Zu den frauenfeindlichen Äußerungen der Geistlichen im Video nahm das Pentagon keine Stellung. Eine Distanzierung von den frauenfeindlichen Inhalten erfolgte ebenfalls nicht. Die offizielle Reaktion beschränkte sich auf die Bestätigung von Hegseths religiöser Zugehörigkeit, ohne die problematischen Aspekte der geteilten Inhalte zu kommentieren.
Nutzt Pete Hegseth sein Amt als US-Verteidigungsminister schamlos aus?
Der Verteidigungsminister gerät nicht zum ersten Mal wegen seiner Verbindungen zu christlich-nationalistischen Kreisen unter Druck. Kritiker werfen ihm seit längerer Zeit eine problematische Nähe zu extremen religiösen Positionen vor. Hegseth nutzte seine Position im Pentagon mehrfach, um Geistliche aus seiner Kirchengemeinde in das Verteidigungsministerium zu holen. Diese führten dort Gottesdienste durch. Die wiederholten Einladungen von CREC-Vertretern in die Regierungszentrale zeigen die enge Verflechtung zwischen Hegseths religiösen Überzeugungen und seiner Amtsführung. Seine öffentliche Unterstützung für Inhalte, die demokratische Grundrechte von Frauen angreifen, verstärkt die bestehenden Bedenken über seinen Einfluss auf die US-Verteidigungspolitik.
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