Donald Trump falsch informiert: Putin-Forderung missverstanden? Darum geht es beim Gipfel wirklich

Am kommenden Freitag treffen sich Wladimir Putin und Donald Trump in Alaska. Doch das Gipfeltreffen droht zur Farce zu werden. Denn: Trumps Chef-Vermittler Steve Witkoff soll Russlands "Friedensambitionen" schlichtweg missverstanden haben.

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Der russische Präsident Wladimir Putin (li.) empfing vergangene Woche den US-Sondergesandten Steve Witkoff (re.) zu Gesprächen Moskau. Nun soll ein Treffen mit Donald Trump folgen. (Foto) Suche
Der russische Präsident Wladimir Putin (li.) empfing vergangene Woche den US-Sondergesandten Steve Witkoff (re.) zu Gesprächen Moskau. Nun soll ein Treffen mit Donald Trump folgen. Bild: dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP/Gavriil Grigorov
  • Wladimir Putin nicht zu Friedengesprächen bereit?
  • Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska nur wegen Falschinformationen
  • Steve Witkoff: Trump-Unterhändler soll chaotisch und uninformiert sein

Das geplante Treffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump auf amerikanischen Boden in Alaska am kommenden Freitag sorgt bereits im Vorfeld für viel Ärger und Spekulationen. Nicht nur, weil unter anderem Friedrich Merz anmerkte, dass ein solches Aufeinandertreffen auf keinen Fall ohne Beteiligung der Ukraine und der Europäer stattfinden dürfe, auch weil es Berichte darüber gibt, dass Trumps Ukraine-VerhandlerSteve Witkoff falsche Voraussetzungen und Informationen im Vorfeld des Treffens geschaffen habe. Geht es dem Kreml gar nicht darum, den Ukraine-Krieg zu beenden?

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Wladimir Putin im Vorfeld missverstanden? Keine Kompromisse auf Seiten des Kremls

In der vergangenen Woche trafen sich Wladimir Putin und Ukraine-Verhandler Steve Witkoff in Moskau. Nur wenig später die überraschende Nachricht: Man habe Fortschritte gemacht. Der Kreml-Chef möchte sich mit Donald Trump zu Gesprächen treffen. Doch während der amerikanische Präsident optimistisch das kommende Gipfeltreffen herbei sehnt, berichtet unter anderem die "Bild"-Zeitung, dass es wohl ein starkes Kommunikationsproblem zwischen Witkoff und Wladimir Putin gegeben habe.

Wladimir Putin: Kein Verzicht auf Donezk, Luhansk, Saporischschja, Cherson und die Krim

 

 

Darin heißt es, Wladimir Putin soll keinesfalls gewillt sein, von seiner Maximalforderung im Ukraine-Krieg abzuweichen. Sein Ziel: Die ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Cherson und die Krim sollen an Russland fallen. Lediglich "sektoralen Waffenstillständen" habe der Kreml-Chef zugestimmt. Dabei steht der beidseitige Verzicht auf Angriffe gegen Energieanlagen oder größere Städte an der Front im Vordergrund. Dieses Zugeständnis hingegen ist nicht neu. Erst vor wenigen Monaten versprachen sich die USA und Russland eine Waffenruhe ähnlicher Art - die jedoch kurz darauf wieder gebrochen wurde.

Donald Trump bietet dem Kreml weitere Wirtschaftsabkommen an

Die USA gehen jedoch von gänzlich anderen Voraussetzungen für das Gipfeltreffen am kommenden Freitag aus. Demnach rechne Donald Trump damit, dass Putin einen Stopp der russischen Großoffensive entlang der Front zustimmen werde, im Gegenzug will die USA die Sanktionen gegen Russland aufheben und sogar weitere Wirtschaftsabkommen schließen. Sogar ein "Gebietsaustausch" soll Donald Trump in Erwägung ziehen, berichtet die "Bild". So solle Russland als Austausch Teile des besetzten Donbas erhalten für den Verzicht auf weitere Gebiete. Ein Vorschlag, den die Ukraine übrigens kategorisch ablehnt.

"Friedlicher Rückzug" - Trumps Unterhändler verhört sich bei Russland-Angebot

Viel gravierender wird es bei einer Aussage des Kremls, die bei Trumps Unterhändler Steve Witkoff offenbar komplett falsch ankam. So habe Russland laut "Bild"-Informationen einen "friedlichen Rückzug" der Ukraine aus Cherson und Saporischschja gefordert. Witkoff hingegen nahm offenbar an, dass sich die Russen friedlich aus diesen Regionen zurückziehen wollen.

Ist Steve Witkoff der falsche Mann für die Ukraine-Verhandlungen?

Ein ukrainischer Regierungsbeamter, der gegenüber der "Bild"-Zeitung lieber anonym bleiben möchte, bringt es schließlich auf den Punkt: "Witkoff weiß nicht, wovon er spricht", erklärt dieser und teilt laut Aussagen des Boulevard-Blattes diese Meinung mit einigen deutschen Regierungsvertreter:innen.

Demnach habe eine Telefonkonferenz am Donnerstagabend zwischen Vertreter:innen der US-Regierung und den europäischen Partner:innen offenbart, dass die amerikanische Seite unorganisiert und chaotisch wirkte - vor allem wegen Steve Witkoff. Trumps Chef-Vermittler sei dabei als zunehmend verwirrt wahrgenommen worden. Er wirkte inkompetent und uninformiert, als es um die territorialen Fragen in der Ukraine ging. 

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