Donald Trump tobt vor Wut: Bizarrer Eiertanz des US-Präsidenten geht vor Gericht weiter

Auf seine Milchmädchenrechnung, mit der er die US-Eierpreise massiv gesenkt haben will, ist Donald Trump enorm stolz - nun hat "The Don" jedoch wieder Eier-Kummer und zieht deshalb sogar gegen einen Bundesstaat vor Gericht.

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Donald Trump will die US-amerikanischen Eierpreise auf Gedeih und Verderb senken - und schreckt dabei auch nicht vor juristischen Schritten zurück. (Foto) Suche
Donald Trump will die US-amerikanischen Eierpreise auf Gedeih und Verderb senken - und schreckt dabei auch nicht vor juristischen Schritten zurück. Bild: picture alliance/dpa/AP | Jacquelyn Martin
  • Donald Trump rühmt sich mit drastisch gesunkenen Eier-Preisen
  • US-Präsident tobt vor Wut: Kalifornien stellt sich gegen Trumps Eier-Kurs
  • Trump-Regierung zieht gegen Kalifornien wegen Tierschutzbestimmungen vor Gericht

Um sich die nötigen Wählerstimmen für einen Wiedereinzug ins Weiße Haus zu sichern, war Donald Trump jedes Mittel recht: Zu den Wahlkampfversprechen des US-Republikaners zählte unter anderem die Ankündigung, die in den Vereinigten Staaten aufgrund massiver Ausbrüche von Geflügelpest exorbitant gestiegenen Eierpreise senken zu wollen. Doch so richtig will es mit der praktischen Umsetzung nicht klappen - einen Sündenbock hat Donald Trump bereits gefunden und zieht in seinem persönlichen Eier-Krieg nun sogar vor Gericht, wie aktuell bei "Newsweek" zu lesen ist.

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Dem Bericht zufolge hat die Trump-Regierung den Staat Kalifornien vor einem Bundesgericht in Los Angeles verklagt. Der Grund: Die regierende Administration macht die Tierschutzgesetze des Bundesstaates für die hohen Eierpreise im ganzen Land verantwortlich. Die Klage bezeichnet Kaliforniens Vorschriften demnach als "unnötige bürokratische Hürden" bei der Eierproduktion. Nach Ansicht der Trump-Administration haben diese Gesetze verhindert, dass Landwirte im ganzen Land bewährte Produktionsmethoden nutzen können, die früher dazu beigetragen hätten, Eier erschwinglich zu halten.

Die Senkung der Eierpreise war eines von Präsident Donald Trumps zentralen Wahlversprechen im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2024. Fast sechs Monate nach Beginn seiner zweiten Amtszeit kämpft seine Regierung jedoch weiterhin damit, die Kosten für dieses Grundnahrungsmittel zu senken - auch wenn Donald Trump selbst mit einem wirren Zahlenspiel damit prahlte, die Eierpreise in Rekordzeit gesenkt zu haben. Der nun in die Wege geleitete Rechtsstreit markiert einen weiteren Konfliktpunkt zwischen dem US-Präsidenten und dem demokratisch geführten Bundesstaat.

Kalifornien pocht auf strenge Tierschutzgesetze - Eierpreise wegen mehr Tierwohl weiterhin hoch

Kaliforniens Tierschutzgesetze gelten als die strengsten und fortschrittlichsten des Landes. Die Proposition 2, die 2008 von den Wählern Kaliforniens genehmigt und 2015 umgesetzt wurde, verbietet es Landwirten, Hühner so eng zusammenzupferchen, dass eine Henne sich nicht hinlegen, aufstehen, ihre Gliedmaßen vollständig ausstrecken und sich frei umdrehen kann. Damit verbietet der Bundesstaat Batteriehaltung - eine intensive Methode der Eierproduktion, bei der Hennen in winzigen Käfigen gehalten werden. Diese Haltungsform schränkt die natürlichen Bewegungen der Tiere ein und kann hohen Stress verursachen.

Die Proposition 12, die 2018 von den Wählern unterstützt und im Januar 2022 umgesetzt wurde, ging noch weiter: Sie verbot die Käfighaltung für Legehennen, Sauen und Kälber vollständig und legte spezifische Anforderungen für den Platzbedarf fest. Entscheidend ist dabei, dass per Gesetz auch der Verkauf von Produkten aus Käfighaltung anderer Bundesstaaten in Kalifornien untersagt wurde.

Trump-Regierung will Tierwohl-Regeln nach kalifornischem Modell abschaffen und zieht vor Gericht

Die Trump-Regierung stützt ihre Klage auf den Egg Products Inspection Act von 1970. Dieses Bundesgesetz verleihe den Ministerien für Landwirtschaft sowie Gesundheit und Soziales die alleinige Befugnis, Eier zum Schutz der Verbraucher zu regulieren. Es fordere zudem "nationale Einheitlichkeit" bei den Sicherheitsstandards für Eier. Das Justizministerium argumentierte in seiner Zivilklage, dass es "das alleinige Vorrecht der Bundesregierung" sei, Qualität, Inspektion und Verpackung von Eiern zu regulieren. Generalstaatsanwältin Pam Bondi erklärte, Amerikaner im ganzen Land hätten unter den Folgen liberaler Politik gelitten, die massive Inflation bei Alltagsprodukten wie Eiern verursacht habe. Unter Präsident Trumps Führung werde man das Bundesrecht voll ausschöpfen, um amerikanische Familien von belastenden Regulierungen zu befreien und den amerikanischen Wohlstand wiederherzustellen, so Bondi.

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Eierpreise in den USA gehen durch die Decke - Vogelgrippe heizt Preisanstieg an

Die Eierpreise sind landesweit stark gestiegen. Nach Daten des Bureau of Labor Statistics kostete ein Dutzend Eier im Mai durchschnittlich 4,55 Dollar - ein deutlicher Anstieg gegenüber 2,69 Dollar im Vorjahr. Der Hauptgrund für die höheren Preise ist das geschrumpfte Angebot infolge der Vogelgrippe. Der Ausbruch begann im Februar 2022 und hat seitdem amerikanische Geflügelbestände regelrecht verwüstet. Den geltenden Bundesvorschriften zufolge müssen ganze Geflügelbestände gekeult werden, wenn auch nur ein infizierter Vogel auf einer Farm gefunden wird.

Das Weiße Haus machte noch im Januar die Biden-Regierung für die Tötung von mehr als 100 Millionen Vögeln verantwortlich, von denen die meisten Legehennen waren. Die Seuche hat die US-Eierindustrie schwer getroffen und zur Keulung von Millionen Vögeln im ganzen Land geführt.

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Kritiker der Klage verweisen auf die Vogelgrippe als eigentliche Ursache der Preissteigerungen. Käfigfreie Hennen erwiesen sich als besonders anfällig für das Virus. Laut NerdWallet machten sie 2024 fast 60 Prozent aller Vogelgrippefälle aus, obwohl sie nur etwa ein Drittel der Legehennen in den USA stellten.

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom reagierte spöttisch auf die Klage. Sein Büro schrieb auf X, Trump sei zu seinem Lieblingshobby zurückgekehrt - Kalifornien für buchstäblich alles verantwortlich zu machen.

Bemerkenswert ist, dass die Trump-Klage die Vogelgrippe mit keinem Wort erwähnt - und das, obwohl die Seuche seit Jahren die US-Eierindustrie verwüstet und zur Keulung von Millionen Vögeln im ganzen Land geführt hat.

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