
- Ukraine wirft Russland vor, tote russische Soldaten unter ukrainischen Leichen versteckt zu haben.
- Innenminister Klymenko spricht von gezielter Sabotage und Bruch humanitärer Abkommen.
- Russland weist die Vorwürfe zurück und verweist auf Probleme bei der Identifizierung
Ein makabrer Verdacht: Russland soll beim Austausch gefallener ukrainischer Soldaten nicht nur ihre Leichen übergeben haben – sondern auch die toter russischer Soldaten. Die Ukraine spricht von gezielter Sabotage, Verhöhnung der Toten und einem Bruch internationaler Vereinbarungen. Fotos und Dokumente sollen den Skandal belegen.
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Makabere Vorwürfe gegen Wladimir Putin: Kreml schickt Ukraine Leichen russischer Soldaten
"Der Feind erschwert uns absichtlich die Identifizierung der Toten" – mit diesen drastischen Worten erhebt der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko schwere Vorwürfe gegen Russland. Der Anlass: Bei der Rückgabe von mehr als 6.000 gefallenen ukrainischen Soldaten sollen sich auch tote russische Kämpfer unter den Leichen befunden haben.
Laut Klymenko soll Moskau absichtlich Chaos gestiftet und so die Identifizierung erschwert haben. "Der Feind vermischt die Leichen der russischen Soldaten mit denen der Ukrainer", schrieb der Minister auf Telegram. Die Ukraine sieht darin nicht nur eine menschliche Tragödie – sondern einen gezielten Bruch der im Juni in Istanbul geschlossenen humanitären Vereinbarungen.
Ihor Klymenko liefert Beweismaterial – aber keine unabhängige Bestätigung
Klymenko veröffentlichte Fotos, die einen angeblichen Wehrpass und eine Erkennungsmarke eines toten russischen Soldaten zeigen sollen. Diese seien bei den übergebenen Leichen gefunden worden. Unabhängig überprüfbar sind diese Angaben bislang nicht.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte ähnliche Vorwürfe bereits zuvor geäußert. Er war der Erste, der öffentlich von der unlauteren Praxis der Russen sprach – ein weiterer Beleg für die wachsende Frustration in Kiew.
Was sagen die Vereinbarungen von Istanbul?
Die Übergabe gefallener Soldaten war eine der wenigen noch funktionierenden humanitären Maßnahmen zwischen den beiden verfeindeten Ländern. Anfang Juni hatten sich Kiew und Moskau in Istanbul auf den Austausch von Leichen und Gefangenen geeinigt – mit dem Ziel, den Familien der Opfer wenigstens einen würdigen Abschied zu ermöglichen.
Russland übergab über 6.000 Leichen ukrainischer Soldaten – im Gegenzug erhielt Moskau mehr als 50 tote russische Soldaten zurück. Ein drastisches Ungleichgewicht, das die Kampfverluste verdeutlicht – und jetzt auch zum Politikum wird.
Moskau kontert mit technischer Erklärung
Die russische Seite sieht die Lage völlig anders. Jewgeni Balizki, Gouverneur der von Russland besetzten Region Saporischschja, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur TASS, viele Leichen seien schlicht nicht identifizierbar gewesen. Fehlende DNA-Datenbanken, keine Erkennungsmarken, zerstörte Uniformen – all das mache eine klare Zuordnung oft unmöglich. "Viele Leichen liegen dort seit Langem", so Balizki.
Zudem behauptet er, die ukrainischen Verluste seien deutlich höher – daher habe Kiew kaum eigene Leichen russischer Soldaten zur Rückgabe gehabt. Laut des ukrainischen Verteidigungsministeriumssoll Russland bislang 1.009.330 Soldaten auf dem Schlachtfeld verloren haben (Stand: 20.06.2025). Unabhängig können die Zahlen jedoch nur schwer verifiziert werden.
Fazit: Ob absichtliche Sabotage oder chaotische Umstände – die Vorwürfe aus Kiew stellen das letzte Stück Humanität in diesem blutigen Krieg infrage. Und sie werfen die Frage auf: Wenn selbst die Toten nicht mehr respektiert werden – was bleibt dann noch vom Krieg der Regeln?
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