Jens Spahn: 2,3 Milliarden Euro futsch – Markus Lanz zerlegt ihn live im TV

Jens Spahn gerät bei "Markus Lanz" wegen eines brisanten Masken-Berichts ins Kreuzverhör. Der ehemalige Gesundheitsminister rechtfertigt sich, stößt aber mit vagen Aussagen auf scharfen Gegenwind.

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Jens Spahn gerät bei "Markus Lanz" wegen eines brisanten Masken-Berichts ins Kreuzverhör. (Foto) Suche
Jens Spahn gerät bei "Markus Lanz" wegen eines brisanten Masken-Berichts ins Kreuzverhör. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Sonderbericht wirft Jens Spahn Milliardenverschwendung bei Maskenkäufen vor
  • Bei "Markus Lanz" gerät der CDU-Politiker wegen lückenhafter Aufklärung unter Druck
  • Jens Spahn verteidigt sich mit Pandemie-Notlage: "Lieber Geld als Leben verlieren"

Jens Spahn wird von der Maskenaffäre eingeholt: Ein interner Bericht wirft dem Ex-Gesundheitsminister schwere Versäumnisse vor. Bei "Markus Lanz" rechtfertigt er sich und sorgt für hitzige Szenen im Studio.

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Sonderbericht zur Maskenbeschaffung: Jens Spahn gerät massiv unter Druck

Ein bislang unter Verschluss gehaltener Sonderbericht zur Maskenbeschaffung in der Corona-Pandemie bringt Jens Spahn (CDU) aktuell massiv unter Druck. Der Vorwurf: Der damalige Gesundheitsminister soll eigenmächtig entschieden und dabei Milliarden Steuergelder verschwendet haben. Insgesamt geht es um mögliche Rückzahlungen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro durch die Bundesregierung.

Jens Spahn selbst bleibt jedoch gelassen – zumindest nach außen. In Interviews verteidigt er "Focus" zufolge sein Handeln mit der damaligen Ausnahmesituation: "Wir hatten eine Notlage", betont er immer wieder.

Wortgefecht bei Markus Lanz: Jens Spahn zu Masken-Korruptionsvorwürfen

Auch in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" zeigte sich Jens Spahn kämpferisch. Doch der Abend geriet zum öffentlichen Schlagabtausch. Während Markus Lanz wissen wollte, wie es zu überteuerten Maskenkäufen und einem finanziellen Schaden von 623 Millionen Euro kommen konnte, pochte Jens Spahn auf die Dringlichkeit der damaligen Lage: "Lieber Geld verlieren, als Leben zu verlieren."

Markus Lanz bohrte nach, konfrontierte Jens Spahn mit Warnungen aus seinem eigenen Haus. Jens Spahn wich geschickt aus, sprach von einem Ausnahmezustand und mangelnden Alternativen. "War das falsch?", fragte er spitz, räumte aber auch ein: "Aus heutiger Sicht hätte ich dieses ganze Verfahren nicht gemacht."

Markus Lanz konfrontiert Jens Spahn mit internen Warnungen zur Maskenbeschaffung

Journalistin Anna Lehmann warf Jens Spahn vor, Warnungen ignoriert zu haben. Der CDU-Politiker reagierte gereizt, sprach von "Goldgräber-Stimmung" auf dem Maskenmarkt und betonte erneut die Notwendigkeit schnellen Handelns. Markus Lanz ließ das nicht gelten: "Da entsteht ein ganz komisches Gefühl (...) der Mauschelei."

Interne Untersuchung zur Maskenbeschaffung: Bericht von Gesundheitsministerin Nina Warken erwartet

Die damalige Maskenbeschaffung ist in einer internen Untersuchung für das Gesundheitsministerium beleuchtet worden, die aber unter Verschluss ist. Jens Spahn geht davon aus, dass ein Bericht der jetzigen Gesundheitsministerin, seiner Parteifreundin Nina Warken, über die Untersuchungsergebnisse kommende Woche dem Bundestag zur Verfügung stehen wird, wie er sagte.

Jens Spahn erklärte jedoch, den Bericht noch nicht gelesen zu haben. Laut seiner Aussage liege er derzeit bei Gesundheitsministerin Nina Warken (ebenfalls CDU). "Ich werde warten, bis er dem Bundestag zur Verfügung steht", so Jens Spahn. Für Markus Lanz ein Unding: "Herr Spahn, das ist doch ein Witz! Sie sind CDU, die Gesundheitsministerin ist CDU! Interessiert Sie das nicht?"

Masken-Sonderbericht: Jens Spahn spricht von "Aufbereitung" – Zweifel an Transparenz wachsen

Als Jens Spahn von einer notwendigen "Aufbereitung" des Berichts sprach, schwante Markus Lanz Schlimmes. "Ein Bericht über einen Bericht – das ist absurd." Jens Spahn verteidigte sich: "Es geht um Datenschutz und Persönlichkeitsrechte. An bestimmten Stellen muss geschwärzt werden."

Die Zweifel bleiben weiterhin bestehen. Statt klarer Antworten bleiben ein bitterer Nachgeschmack und viele weitere Fragen.

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/ife/news.de/dpa

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