Radikalisierung im Kindergarten: Lernen, "wie Juden am besten getötet werden" - Verfassungsschutz schlägt Alarm

Immer mehr Jugendliche in Deutschland geraten in den Bann islamistischer Extremisten. Im Netz radikalisieren sie sich blitzschnell – und planen bereits Anschläge. Der Verfassungsschutz warnt vor einer alarmierenden Entwicklung mit potenziell tödlichen Folgen. Experten sprechen sogar von Terror-Erziehung im Kleinkindalter.

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Der Verfassungsschutz warnt vor der zunehmenden islamistischen Radikalisierung von Jugendlichen. (Foto) Suche
Der Verfassungsschutz warnt vor der zunehmenden islamistischen Radikalisierung von Jugendlichen. Bild: AdobeStock / Dzmitry
  • Verfassungsschutzbericht warnt vor zunehmender Radikalisierung von Jugendlichen
  • Geplante Attacken durch Teenager konnten nur knapp verhindert werden
  • Experten sprechen von Terror-Erziehung schon im Kindergarten und fordern harte staatliche Eingriffe

Der Verfassungsschutz schlägt Alarm: In Deutschland radikalisieren sich immer mehr Minderjährige im Eiltempo – nicht in Moscheen, sondern über TikTok und Instagram. Die Radikalisierung dauert oft nur noch wenige Monate, erste Anschlagspläne kommen von Teenagern. Während Sicherheitsbehörden Anschläge in letzter Minute verhindern, sprechen Experten von einem "Terror-Kindergarten" – und fordern drastische Eingriffe in betroffene Familien.

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Verfassungsschutz warnt vor islamistischer Radikalisierung von Jugendlichen im Internet

Im aktuellen Jahresbericht 2024 zählt das Bundesamt für Verfassungsschutz 28.280 Islamisten in Deutschland. Besonders brisant: 9.540 von ihnen gelten als gewaltorientiert. Und die Rekrutierung beginnt immer früher. BfV-Vizepräsident Sinan Selen erklärt: Vor allem Jugendliche radikalisieren sich heute online – schnell und effektiv. Eine Herausforderung für die Sicherheitsbehörden, denn die Tatbereitschaft kommt oft überraschend schnell.

Zwischen dem 28. März und dem 1. April 2024 wurden vier Jugendliche (15 und 16 Jahre alt) in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg festgenommen. Sie hatten sich im Netz zu Anschlägen auf christliche und jüdische Einrichtungen verabredet. Der Zugriff erfolgte in letzter Minute.

Besonders perfide: Die Radikalisierung läuft über Mainstream-Plattformen wie Instagram oder TikTok. Dort werden salafistische Videos, IS-Propaganda und Aufrufe zur Gewalt geteilt und verbreitet. Ein Vorlauf in Moscheen? Immer seltener. Die islamistische Mobilisierung spielt sich heute nahezu ausschließlich digital ab. Das erschwert die Früherkennung und macht gezielte Prävention fast unmöglich. "Extremismus ist in der Mitte angekommen", warnt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden. Die Kombination aus Gewaltbereitschaft, Hass gegen Juden und israelbezogenem Antisemitismus sei alarmierend.

Propagandafilme im Kindergarten: Polizeigewerkschaftschef fordert rigorose Maßnahmen

Noch drastischer wird Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft: In islamistischen Milieus würden sogar Kleinkinder zu Terroristen erzogen. "Die bekommen Propagandafilme gezeigt, in denen vermittelt wird, wie Juden am besten getötet werden", sagt Wendt gegenüber der "Bild". Seine Forderung: harte Eingriffe in betroffene Familien. Ohne rigorose Maßnahmen lasse sich die Entwicklung nicht stoppen.

Die Sicherheitslage verschärft sich auch wegen internationaler Konflikte. Nach dem Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 nutzen Islamisten die Lage im Nahen Osten zur Propaganda. Das Leid im Gazastreifen wird instrumentalisiert, um Hass zu säen und neue Anhänger zu gewinnen. Der Verfassungsschutz spricht von einer gefährlichen Trendumkehr.

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