Wladimir Putin: Russen-Bomber plötzlich verlegt? Experten mit gewagter Theorie
Laut ukrainischen Quellen soll Wladimir Putin nach dem verheerenden Drohnen-Angriffs des ukrainischen Geheimdienstes SBU die Verlegung eines nuklearfähigen Tu-160-Bombers in Richtung Alaskas veranlasst haben. Die Hintergründe.
Erstellt von Ines Fedder - Uhr
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- Wladimir Putin: Verlegung seiner Russen-Bomber nach Ukraine-Angriff?
- Militär-Experten am Zweifeln: Kein Tu-160-Bomber nahe Alaska
- Das zeigen die Satteliten-Bilder
- Putin dürstet nach Vergeltung nach "Operation Spinnennetz"
Aus Sicht der Ukraine war die geheime Drohnen-Attacke gegen gleich vier russische Militärflughäfen im Inneren des Landes eines der größten Erfolge seit Beginn des Krieges. Die Bilanz: Zahlreiche zerstörte russische Bomber und eine massive Zerstörung unerwarteten Ausmaßes. Während der Drahtzieher der als "Operation Spinnennetz" bekannt gewordenen Drohnen-Attacke ausgerechnet eine russische Staatsbürgerschaft haben soll, zieht Wladimir Putin weitreichende Konsequenzen nach den Angriffen. Sein Ziel: Vergeltung. Laut Informationen ukrainischer Quellen soll Putin dafür einen nuklearfähigen Bomber des Modells Tu-160 in Richtung Alaska verlegt haben. Nun gibt es neue Informationen.
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Wladimir Putin: Doch keine Verlegung von Atombomber nach Alaska?
Analysten und Satellitenbilder widerlegen Berichte über die Verlegung eines russischen Tu-160-Bombers näher an Alaska. Das berichtet aktuell "newsweek.com". Die ukrainische Nachrichtenagentur "Defence Express" hatte zuvor berichtet, Russland habe einen seiner nuklearfähigen Schwerbomber zum Anadyr-Flugplatz in der fernöstlichen Region Tschukotka verlegt - offenbar eine Falschmeldung!
denn: Experten bewerten die auf den der Presse zugespielten Satelliten-Bildern sichtbaren Flugzeuge als andere Maschinentypen. Bedeutet keine Gefahr vor Putins Vergeltung? Die Verlegung von Militärflugzeugen sei gängige Praxis und deute nicht zwangsläufig auf strategische Veränderungen hin.
Satellitenbilder zeigen keine Tu-160-Bomber in Alaska
Satellitenaufnahmen vom 26. Mai zeigten drei Flugzeuge auf dem Hauptvorfeld des Anadyr-Stützpunkts. Die Bilder entstanden vor den ukrainischen Angriffen und zeigten keine Tu-160-Bomber, so Analysten gegenüber "Newsweek".
Eine weitere Aufnahme vom 3. Juni zeigte vier Maschinen auf dem Vorfeld. Experten identifizierten auch hier keinen der weltweit schwersten einsatzfähigen Bomber. Das zusätzliche Flugzeug, das seit Mai hinzukam, sei ebenfalls kein Tu-160.
Frank Ledwidge von der Universität Portsmouth erklärte, Flugzeugverlegungen seien militärischer Standard. Unter dem New-START-Vertrag zur Begrenzung von Atomwaffen müssten strategische Bomber zudem im Freien abgestellt werden.
Russland verstärkt Angriffe nach ukrainischen Drohnenattacken
Der pensionierte britische Luftmarschall Greg Bagwell erwartet verstärkte Flugzeugverlegungen nach den erfolgreichen ukrainischen Angriffen. Russland werde seine Maschinen künftig häufiger verlegen, erklärte der ehemalige RAF-Kommandeur gegenüber "Newsweek".
US-Präsident Donald Trump berichtete indes, Putin habe "sehr nachdrücklich" betont, er werde für die Angriffe Vergeltung üben. Russland setzte bereits einen Tu-160-Bomber bei intensiven nächtlichen Raketen- und Drohnenangriffen gegen die Ukraine ein, meldete die ukrainische Luftwaffe am Freitag.
Moskau feuerte über 400 Angriffsdrohnen, sechs ballistische Raketen, 38 Marschflugkörper und eine Anti-Radar-Luft-Boden-Rakete ab. Die Ukraine meldete am Freitag neue Angriffe auf die Stützpunkte Dyagilevo und Engels in der Region Saratow.
Ukrainische Drohnenangriffe treffen 41 russische Flugzeuge
Zum Hintergrund: Die Ukraine führte am 1. Juni eine koordinierte Drohnenoperation gegen russische Luftwaffenstützpunkte durch. Bei dem Angriff wurden nach ukrainischen Angaben 41 russische Kampfflugzeuge getroffen. Die Operation erstreckte sich über drei verschiedene Zeitzonen und zielte auf mindestens vier Luftwaffenstützpunkte. Kiew meldete Angriffe auf die Stützpunkte Belaya in Sibirien, Olenya in Murmansk, Iwanowo nordöstlich von Moskau und Dyagilevo in der Region Rjasan. Nach ukrainischen Angaben verursachten die Angriffe Schäden in Höhe von etwa 7 Milliarden Dollar.
Putin forderte Vergeltung - und Gerüchte über die Verlegung eines atomfähigen Tu-160-Bombers Richtung Alaska schürten Angst vor Ausschreitungen jeglichen Ausmaßes. Laut Experten sei jedoch kein Bomber dieses Typs auf dem Anadyr-Flugplatz nahe der fernöstlichen Region Tschukotka verlegt worden.
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