Donald Trump: Kompromisse im Zollstreit gefordert - US-Präsident macht jetzt Druck
Donald Trump legt den Turbogang ein. Die US-Regierung fordert im Zollkonflikt Kompromisse und Vorschläge von Handelspartnern. Viel Zeit bleibt den Ländern nicht. Die Trump-Administration hat ihnen ein Zeitlimit gesetzt.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- US-Regierung fordert Vorschläge von Handelspartnern im Zollkonflikt
- Länder sollen Kompromisse eingehen
- Donald Trump will mit China verhandeln
Im Zollkonflikt verschärft Donald Trumps Regierung die Gangart. Sie setzen jetzt auf Druck. Sie fordern von ihren Handelspartnern bis Mittwoch die Vorlage ihrer besten Angebote für laufende Handelsgespräche. Dies geht aus einem Entwurf eines Schreibens des US-Handelsbeauftragten hervor, wie Reutersberichtet.
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Donald Trump setzt auf Turbo bei Zollverhandlungen
Die USA fordern von den Ländern Vorschläge in mehreren Schlüsselbereichen. Dazu gehören Zoll- und Quotenofferten für den Kauf von US-amerikanischen Industrie- und Landwirtschaftsprodukten sowie Pläne zur Beseitigung nichttarifärer Handelshemmnisse. Zusätzlich sollen die Verhandlungspartner Verpflichtungen zum digitalen Handel und zur Wirtschaftssicherheit vorlegen. Das Schreiben richtet sich an Länder mit aktiven Verhandlungen, darunter die Europäische Union, Japan, Vietnam und Indien.
Aus dem Dokument geht nicht hervor, welche spezifischen Länder das Schreiben erhalten haben. Es ist jedoch an jene gerichtet, die sich in laufenden Gesprächen mit Dokumentenaustausch befinden.
Trumps Handelspartner sollen Vorschläge machen
Die USA planen, die eingereichten Angebote binnen weniger Tage zu bewerten. Anschließend wollen sie den Verhandlungspartnern eine "mögliche Landezone" vorschlagen, die auch gegenseitige Zollsätze beinhalten könnte.
Ein Sprecher des US-Handelsbeauftragten bestätigte, dass die Handelsgespräche mit vielen wichtigen Handelspartnern in schnellem Tempo fortgesetzt werden. Es liege im Interesse aller Beteiligten, den Fortschritt zu bewerten und nächste Schritte zu prüfen.
Versöhnung mit China? Trump will mit Xi Jinping verhandeln
Bisher konnte die Trump-Administration nur ein Abkommen mit einem großen Handelspartner erreichen: Großbritannien. Selbst dieses beschränkte sich eher auf einen Rahmen für weitere Gespräche als auf ein endgültiges Abkommen.
Gegenüber China gibt es jedoch Anzeichen für eine mögliche Annäherung. Trump-Sprecherin Karoline Leavitt erklärte am Montag, der US-Präsident werde wahrscheinlich noch diese Woche mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping sprechen. Der Handelskonflikt dürfte dabei ein zentrales Thema sein.
Trumps radikale Zollpolitik als Wirtschaftsbeschleuniger?
Die Gespräche könnten eine wichtige Entwicklung in den angespannten Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt darstellen. Die neue Entwicklung zeigt die Dringlichkeit innerhalb der Regierung, Abkommen vor der selbst gesetzten Frist abzuschließen. Am 8. Juli läuft die 90-tägige Aussetzung der angekündigten Zölle aus, die Trump am 9. April verhängt hatte, nachdem die Finanzmärkte mit heftigen Reaktionen auf die weitreichenden Abgaben reagiert hatten. Nur noch fünf Wochen bleiben den Verhandlungspartnern, um zu einer Einigung zu gelangen. Trump hatte hohe Zölle für Einfuhren aus der EU verhängt, die sollen ab dem 9. Juli gelten. Zuvor hatte er sich für Juni ausgesprochen. Trump will mit den Zöllen die US-Wirtschaft ankurbeln. Die Strafzölle sind Teil seiner "Big beautiful bill". Ob die Pläne wirklich den Turbo bringt, wird sich zeigen. Bereits jetzt zeigen sich mögliche Auswirkungen. So berichtet Reuters, dass besonders Geringverdiener in den USA mit höheren Kosten rechnen müssen. Auch auf deutsche Anleger könnte der Plan finanzielle Auswirkungen haben.
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