Wladimir Solowjow: Putin-Hetzer droht Europa nach neuen Plänen mit Vergeltung

Die EU hat ein neues Sanktionspaket gegen Russland verhängt. Daraufhin drohte Putins treuer Moderator Wladimir Solowjow Europa mit einer Vergeltung. Derweil besprechen europäische Staatschefs weitere Konsequenzen gegen Russland.

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Putins Propaganda-Moderator  Wladimir Solowjow droht erneut Europa, (Foto) Suche
Putins Propaganda-Moderator  Wladimir Solowjow droht erneut Europa, Bild: picture alliance / dpa | Alexander Shcherbak/Tass/Host Ph
  • EU verhängt weitere Sanktionen gegen Russland
  • Putin-Propagandist droht Europa mit Vergeltung
  • Wladimir Solowjow fantasiert über Bombardierung in Berlin

Nach drei Jahren sprachen erstmals wieder russische und ukrainische Vertreter über ein Ende des Krieges. Doch das Treffen in der Türkei endete nach wenigen Stunden. Zu einer Einigung kamen beide Seiten nicht. Damit hatten einige wenige Beobachter sowieso nicht gerechnet. Zu unterschiedlich waren die Vorgaben. Nach dem Treffen könnte die EU neue Sanktionen verhängen. Darauf reagierte Wladimir Putins Propaganda-Moderator Wladimir Solowjow mit einer Drohung an Europa.

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In seiner Sendung verbreitete Wladimir Solowjow wieder seine Hetze. Es ging konkret um die Gesprächeeuropäischer Staats- und Regierungschefs in der albanischen Hauptstadt Tirana über Sanktionen. Dabei kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Vorschlag für ein neues Paket mit Strafmaßnahmen an. Großbritanniens Regierungschef Keir Starmer erklärte, sollte es keine Waffenruhe geben, werde man bei Sanktionen gemeinsam handeln. Solowjow fordert deshalb in seiner Sendung im russischen Staatsfernsehen eine Vergeltung. "Schlagen wir also an den Orten zu, an denen heute in Europa Entscheidungen getroffen werden, und sagen wir, dass es nichts mit dem Treffen in Istanbul zu tun hat, oder? Das ist nur die Vergeltung für das 17. Sanktionspaket. Lasst sie uns von der Karte wischen", sagt der kremltreue Moderator.

Wladimir Solowjow droht mit Bombardierung in Berlin

Im Fernsehen denkt er sogar über konkrete Ziele nach. "Der Élysée-Palast, der ist längst veraltet, da gibt es absolut nichts zu tun." Seine kruden Fantasien schließen auch Deutschland mit ein. Außerdem schweifte er gedanklich zurück zur NS-Zeit. "Hm, Berlin [...]Wir können die Reichskanzlei (die von Adolf Hitler umgestaltete neue Reichskanzlei, Anm. d. Red.) aus Gewohnheit bombardieren. Nur aus Gewohnheit", droht er. Einen Ausschnitt der Sendung teilte der frühere Berater des ukrainischen Innenministeriums Anton Geraschenko auf der Social-Media-Plattform X, früher Twitter.

Friedensverhandlungen ohne Ergebnis: EU spricht über weitere Sanktionen

Die EU hat bereits ein 17. Sanktionspaket geschnürt. Bei dem Treffen besprachen die Staatschefs weitere mögliche Konsequenzen. Nach Angaben Ursula von der Leyens richtet sich das neue EU-Paket unter anderem gegen die Wiederaufnahme des Betriebs der Nord-Stream-Gaspipelines. Zudem sind eine Senkung des Preisdeckels für russisches Öl sowie weitere Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor und gegen Schiffe der russischen Schattenflotte geplant. Dies soll Russland an der empfindlichsten Stelle treffen.

Die neuen Planungen haben nichts zu tun mit dem bereits ausgehandelten 17. EU-Paket mit Russland-Sanktionen. Dieses soll am kommenden Dienstag bei einem Außenministertreffen in Brüssel formell beschlossen werden. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor. Zudem ist geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.

Was demnächst passiert: Bislang ist unklar, ob demnächst weitere Verhandlungen zwischen ukrainischen und russischen Vertretern stattfinden werden. Konkrete Pläne für weitere Treffen und einen möglichen Zeitpunkt dafür wurden von den Vertretern der Konfliktparteien nicht genannt. Allerdings gehen zumindest Russland sowie die vermittelnde Türkei von weiteren Gesprächen aus. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht dazu.

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/news.de/dpa

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