Wladimir Putin: Putin-Spione wollten einen Gütertransport in Deutschland in die Luft jagen

Die Bedrohung durch Wladimir Putin nimmt zu: Drei ukrainische Staatsangehörige wurden in Deutschland und der Schweiz festgenommen, weil sie im Auftrag Russlands Anschläge auf den deutschen Gütertransport geplant haben sollen.

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Wladimir Putin führt seit über drei Jahren Krieg gegen die Ukraine. (Foto) Suche
Wladimir Putin führt seit über drei Jahren Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Reuters | Anton Vaganov
  • Putin-Agenten planten Brand- und Sprengstoffanschläge in Deutschland
  • So wollten die Putin-Agenten die Anschläge in Deutschland durchführen
  • Immer mehr Putin-Sabotage und Spionage in Deutschland

Die Bundesanwaltschaft hat drei ukrainische Staatsangehörige wegen mutmaßlicher Agententätigkeit für Russland festnehmen lassen. Die Männer wurden in Köln, Konstanz und der Schweiz gefasst, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. Zuvor hatte der "Spiegel" über den Fall berichtet.

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Putin-Agenten planten Brand- und Sprengstoffanschläge in Deutschland

Die Beschuldigten sollen sich bereit erklärt haben, Brand- und Sprengstoffanschläge auf den Gütertransport in Deutschland zu verüben. Laut Bundesanwaltschaft handelten sie im Auftrag von mutmaßlich russischen Akteuren. Das Verfahren wird von der Bundesanwaltschaft wegen "besonderer Bedeutung" geführt, während das Bundeskriminalamt die Ermittlungen leitet. Der Fall reiht sich ein in eine Serie von Warnungen deutscher Sicherheitsbehörden vor zunehmender Sabotage und Spionage durch Agenten von Wladimir Putin in Deutschland.

So wollten die Putin-Agenten die Anschläge in Deutschland durchführen

Die Ukrainer sollten laut Bundesanwaltschaft "arbeitsteilig von Deutschland aus an Empfänger in der Ukraine Pakete mit Spreng- oder Brandvorrichtungen versenden, die sich während des Transports entzünden würden". Die Männer hätten dabei koordiniert vorgehen sollen, um die gefährlichen Sendungen auf den Weg zu bringen.

  • Konkrete Vorbereitungen wurden bereits getroffen. Einer der Beschuldigten gab Ende März in Köln zwei Testpakete auf. Diese enthielten unter anderem GPS-Tracker, vermutlich um die Transportwege zu überwachen und die Wirksamkeit der geplanten Anschläge zu optimieren.

Die beiden in Deutschland festgenommenen Männer gingen nach bisherigen Erkenntnissen keiner beruflichen Tätigkeit nach. Dies könnte darauf hindeuten, dass sie sich vollständig auf ihre mutmaßlichen Agentenaktivitäten konzentrierten.

  • Die Festnahmen erfolgten gestaffelt über mehrere Tage. Der erste Beschuldigte wurde am 9. Mai in Köln festgenommen, gefolgt von der zweiten Festnahme einen Tag später in Konstanz. Beide Männer wurden bereits dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt und befinden sich in Untersuchungshaft. Der dritte Verdächtige wurde gestern im Schweizer Kanton Thurgau gefasst. Nach seiner geplanten Überstellung aus der Schweiz soll auch er in Karlsruhe dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Russische Sabotage? Mann in Schweizer Auslieferungshaft

Im Zusammenhang mit den deutschen Ermittlungen zu geplanten Brand- und Sprengstoffanschlägen haben die schweizerischen Behörden eine Festnahme und eine Hausdurchsuchung bestätigt. Dies gehe auf ein Rechtshilfeersuchen aus Deutschland zurück, teilte das Bundesamt für Justiz auf Anfrage mit. Bei dem Einsatz am Montag im Kanton Thurgau sei die Person, laut deutscher Justiz ein Mann, in Auslieferungshaft genommen worden. Wann die Person nach Deutschland überstellt wird, werde "aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes" nicht gesagt.

Immer mehr Putin-Sabotage und Spionage in Deutschland

Deutsche Sicherheitsbehörden haben in den vergangenen Monaten wiederholt vor russischer Sabotage und Spionage gewarnt.

  • Der Bundesnachrichtendienst, Generalinspekteur Carsten Breuer und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) schlugen mehrfach Alarm.
  • Der ehemalige BfV-Präsident Thomas Haldenwang hatte im Herbst von einem "aggressiven Agieren der russischen Nachrichtendienste" gesprochen. Besonders Spionage und Sabotage durch russische Akteure hätten in Deutschland "sowohl quantitativ als auch qualitativ" zugenommen.
  • BfV-Vizepräsident Sinan Selen berichtete von fast täglichen Drohnenflügen über Militäranlagen und Unternehmen. Dabei handle es sich nicht um "Spielzeugdrohnen", betonte er. Obwohl die Zuordnung zu ausländischen Nachrichtendiensten im Einzelfall schwierig sei, mache die Summe der Ereignisse es schwer, an Zufälle zu glauben.
  • Ein besonders alarmierender Vorfall ereignete sich im Juli letzten Jahres, als Deutschland laut dem ehemaligen BfV-Präsidenten Haldenwang nur knapp einem Flugzeugabsturz entging. Ein mutmaßlich von Russland initiiertes Luftfrachtpaket geriet im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Brand, bevor es weitertransportiert werden konnte.

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/news.de/dpa/stg

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