Digitale Passbilder ab 1. Mai: Das ändert sich jetzt in Ihrem Bürgeramt
Passfotos aus Papier sind Geschichte. Ab dem 1. Mai werden nur noch digitale Bilder für Ausweise akzeptiert. Nicht jedes Bürgeramt ist dafür ausgerüstet. Was in Ihrer Stadt gilt und alle wichtigen Informationen zum Start, erfahren Sie hier.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
Suche
- Digitale Passfotos ab 1. Mai
- Bürgerämter, Fotografen und Co.: So bekommen Bürger:innen ihre Fotos
- Was ist noch erlaubt?
- Passbilder-Check in deutschen Städten
Papierfotos für Ausweise und Pässe sind ab 1. Mai Geschichte. Wer dann ein neues Ausweisdokument benötigt, darf nur noch digitale Passbilder verwenden. Doch es gibt noch eine Übergangsregelung. Diese Änderung lässt einige Fragen offen. Deshalb klären wir auf, was Sie über die neue Regelung wissen müssen.
Lesen Sie auch:
- Namen, Müll und Co. - Diese Änderungen gelten ab 1. Mai
- So teuer werden die neuen Gesetze für Verbraucher
- Vertrauter verrät Turbo-Plan - Diese Punkte will er als Kanzler sofort umsetzen
Digitale Passfotos ab 1. Mai: Hier bekommen Sie die Bilder
Passbehörden akzeptieren nur noch digitale Fotos. Die erhalten Sie auf den folgenden Wegen:
- Bürgeramt: In Bürgerämtern stehen Terminals bereit. Die Funktionen der Geräte hängen vom eingesetzten System ab. Das PointID-System der Bundesdruckerei wird Kommunen vom Bundesinnenministerium angeboten, sie können jedoch auch andere Hersteller wählen oder auf ein solches System verzichten. Die Geräte gibt es als Tisch- oder Standmodell. Sie machen Passfotos, erfassen Fingerabdrücke und Unterschriften für Ausweisdokumente. Sie passen sich der Körpergröße an und machen ein kurzes Video, aus dem automatisch ein Bild ausgewählt wird. Auch Kinder oder Menschen mit Einschränkungen sollen so leichter erfasst werden. Ein Foto kostet 6 Euro. Die Person stellt sich vor das Terminal und es werden Aufnahmen gemacht, danach kann das beste Bild ausgesucht und für den Antrag verwendet werden.
- Fotograf: Sie müssen ein zertifiziertes System nutzen. Darüber werden die aufgenommenen Fotos verschlüsselt an die Behörde geschickt. Schon steht das Foto zur Verfügung. Die Behörde überprüft, ob das Bild den Anforderungen entspricht. Es ist auch möglich, sich einen QR-Code auf Papier mitgeben zu lassen und beim Amt vorzuzeigen. Die Preise für ein digitales Passfoto variieren und können sich zwischen zehn bis 16 Euro belaufen, schreibt "Bild". Fragen Sie vorher bei einem Fotostudio nach, ob es digitale Passbilder anbietet. Hier finden Sie eine Liste mit Fotografen.
- Drogerie: Als erster Händler bietet dm die Möglichkeit, vor Ort digitale Bilder machen zu lassen. Diese biometrischen Fotos werden verschlüsselt verschickt und sollen allen rechtlichen Bestimmungen entsprechen, heißt es in einer Pressemitteilung des Drogeriemarktes. Der Preis für die Bilder beläuft sich bei knapp 8 Euro.
Sind noch Papierfotos erlaubt?
Papierfotos sind in Ausnahmefällen noch bis zum 31. Juli erlaubt - etwa wenn sie vor Mai aufgenommen wurden, der Ausweis aber erst später beantragt wird oder Bürgerämter nicht mit der nötigen Technik ausgestattet sind. Gibt es vor Ort bereits ein entsprechendes Gerät, soll auf die Gebühr von sechs Euro verzichtet werden, wenn Bürger ein gültiges biometrisches Foto vorlegen. Hintergrund der Übergangsregelung sind technische Verzögerungen in einigen Bürgerämtern. Viele Bürgerämter akzeptieren aber ab 1. Mai nur noch digitale Passbilder. Das gilt nur für Fotos von Fotografen. Ausgedruckte Fotos von Drogeriemärkten wie Rossmann oder aus Fotokabinen sind tabu.
Zum Start am 1. Mai sollen laut Bundesinnenministerium zunächst 2.500 Geräte in den Passbehörden bereitstehen. Bis August soll die Auslieferung von insgesamt 10.000 Systemen abgeschlossen sein. Allerdings gibt es bereits Verzögerungen bei der technischen Ausstattung in den Bürgerämtern. So stand in Berlin-Mitte die Lieferung Mitte März noch aus, während die Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt schon fünf Geräte bekommen hatte.
Diese Passfoto-Regeln gelten in deutschen Städten
Wie sieht es in Ihrer Stadt aus? In vielen großen deutschen Städten werden ab 1. Mai nur digitale Fotos akzeptiert. Einige Bürgerämter arbeiten bereits mit den speziellen Terminals. Eine Übersicht.
| Bundesland | Stadt | Papierfotos oder digitale Bilder ab 1. Mai? | Foto-Terminals in Bürgerämtern |
| Bayern | München | nur digital | Ja |
| Nürnberg | Papierfotos bis 31. Mai möglich | nicht in allen Ämtern | |
| Baden-Württemberg | Mannheim | nur digital | Ja |
| Stuttgart | eher nicht, bei den Bürgerämtern informieren | nicht in allen Ämtern | |
| Berlin | Berlin | nur digital | nicht in allen Ämtern |
| Brandenburg | Cottbus | nur digital | nicht in allen Ämtern |
| Potsdam | nur digital | Ja | |
| Bremen | Bremen | nur digital | nicht in allen Ämtern |
| Bremerhaven | nur digital | nicht in allen Ämtern | |
| Hamburg | Hamburg | nur digital | nicht in allen Ämtern |
| Hessen | Frankfurt am Main | nur digital | Nein |
| Wiesbaden | nur digital | Nein | |
| Mecklenburg-Vorpommern | Rostock | nur digital | ab Juni 2025 |
| Schwerin | nur digital | nicht in allen Ämtern | |
| Niedersachsen | Braunschweig | nur digital | Nein |
| Hannover | nur digital | nicht in allen Ämtern | |
| Nordrhein-Westfalen | Köln | nur digital | nicht in allen Ämtern |
| Düsseldorf | nur digital | nicht in allen Ämtern | |
| Rheinland-Pfalz | Koblenz | nur digital | Ja |
| Mainz | nur digital | Ja (Bürgerservice im Stadthaus Kaiserstraße) | |
| Saarland | Neunkirchen | nur digital | Ja |
| Saarbrücken | nur digital | Ja | |
| Sachsen | Dresden | nur digital | Ja |
| Leipzig | nur digital | nicht in allen Ämtern | |
| Sachsen-Anhalt | Halle (Saale) | nur digital | Ja |
| Magdeburg | nur digital | Ja (Ausnahme: mobiles Bürgerbüro) | |
| Schleswig-Holstein | Kiel | nur digital | nicht in allen Ämtern |
| Lübeck | eher nur digital | Nein | |
| Thüringen | Erfurt | nur digital | nicht in allen Ämtern |
| Jena | nur digital | nicht in allen Ämtern |
(Quelle: "Bild")
Hinweis: Informieren Sie sich bitte bei Ihrem Bürgeramt, ob es Foto-Terminals gibt und was sonst noch für neue Regelungen für Passbilder gelten.
Das ist nicht erlaubt
Für die Beantragung von Ausweisen dürfen nur digitale, biometrische Fotos vorliegen. Handyfotos werden nicht akzeptiert. Deshalb gilt: Zum Bürgeramt oder Fotografen gehen.
Welche Passbilderregeln gelten im Ausland?
Wer im Ausland lebt und ein neues Ausweisdokument benötigt, kann noch Papierfotos abgeben. Bislang ist das System noch nicht in allen Botschaften eingeführt worden.
Das steckt hinter dem neuen Passfoto-Gesetz
Die neuen Vorgaben sollen die Gefahr von Fälschungen und Manipulationen unter anderem durch das sogenannte Morphing verhindern. Beim "Morphing" verschmelzen zwei oder mehrere Bilder von Gesichtern miteinander zu einem Bild. Das birgt das Risiko, dass beispielsweise zwei Menschen abwechselnd denselben Reisepass benutzen können.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/ife/news.de/dpa
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.