Ukraine trotz Feuerpause unter Beschuss: Zahlreiche Tote nach Drohnen-Attacke auf Arbeiter-Bus

Die vermeintliche Feuerpause auf zivile Einrichtungen scheint lediglich ein "Versprecher" statt ein "Versprechen" zu sein. Medien berichten von einer russischen Drohnen-Attacke auf einen Bus, der zahlreiche Menschen das Leben gekostet hat. Die Hintergründe.

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Auf diesem vom ukrainischen Rettungsdienst zur Verfügung gestellten Foto ist ein beschädigter Bus zu sehen, der von einer russischen Drohne in der Region Dnipropetrowsk getroffen wurde. (Foto) Suche
Auf diesem vom ukrainischen Rettungsdienst zur Verfügung gestellten Foto ist ein beschädigter Bus zu sehen, der von einer russischen Drohne in der Region Dnipropetrowsk getroffen wurde. Bild: dpa/Ukrainian Emergency Service/Uncredited
  • Russland-Drohne trifft Bus - zahlreiche Todesopfer
  • Doch keine Feuerpause auf zivile Einrichtungen?
  • Russlands Friedensbemühungen und Zusagen bisher ohne Hand und Fuß

Es sind Nachrichten und Bilder wie diese, die beweisen, dass Worte und Taten hier eine ganz andere Sprache sprechen. Nachdem Russlands Machthaber Wladimir Putin unlängst zugesagt hatte, auf das Angreifen ziviler Einrichtungen alsbald zu verzichten, erfolgt der nächste niederschmetternde Angriff auf die Zivilbevölkerung der Ukraine. Gleich mehrere Medien berichten übereinstimmend von einer Drohnen-Attacke auf einen Bus, bei der mehrere Menschen ums Leben gekommen sein sollen.

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Russischer Drohnen-Angriff auf Arbeiter-Bus in Marhanez - 9 Tote, 30 Verletzte

So sind in der ukrainischen Industrieregion Dnipropetrowsk nach Behördenangaben mindestens neun Menschen durch eine Drohnenattacke auf einen Bus ums Leben gekommen. Zudem gebe es 30 Verletzte, schrieb der Militärgouverneur der Region Serhij Lyssak auf Telegram. Das russische Militär habe in der Stadt Marhanez auf einen Betriebsbus geschossen. Die Zahl der Toten und Verletzten könnte seinen Angaben nach weiter steigen.

Marhanez liegt nicht weit von der Frontlinie entfernt am Fluss Dnipro, dort wo sich bis zur Zerstörung des Damms 2023 der Stausee Kachowka befand. Das Zentrum zur Förderung und Bearbeitung von Manganerzen ist wegen seiner exponierten Lage seit Kriegsbeginn häufig unter russischen Beschuss geraten.

Zusagen bei Friedensverhandlungen bisher nicht eingehalten

Es ist nicht das erste Mal, dass Russland seine Versprechen im Rahmen der Friedensbemühungen nur kurz darauf bricht. Eine Feuerpause rund um die Schwarzmeer-Region nahe der Halbinsel Krim, die erst vor wenigen Wochen zugesagt wurde, fand bisher nicht statt. Auch die Feuerpause auf Infrastruktur wurde bis dato zahlreich gebrochen - auch seitens der Ukraine. Nun soll Russland-Machthaber Wladimir Putin sogar einen Invasionsstopp entlang der Frontlinie angeboten haben - Expert:innen sehen auch hier lediglich ein leeres Versprechen und ein Trick, Zeit zu gewinnen, um neue Ressourcen zu generieren und die Ukraine zu zwingen, Zugeständnisse zu machen.

Immer wieder wird bei "X", "Telegram" und Co. von vermeintlichen Angriffen seitens Russlands, aber auch der Ukraine berichtet. Es ist jedoch häufig nicht in Gänze möglich, die Echtheit der Quellen bis in Gänze zu prüfen. Es ist daher geboten, Kriegsberichterstattung besonders kritisch ins Auge zu fassen, da beide Seiten diese nutzen, um die Moral der Truppen zu stärken und strategisch alle Mittel auszuschöpfen.

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/news.de/dpa

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