Ukraine-Krieg aktuell: Kriegsgefangener offenbart grausame Zustände in Putins Gefängnissen

Russische Wärter gehen offenbar äußerst brutal mit Kriegsgefangenen um. Ein ehemaliger ukrainischer Häftling berichtet jetzt über grausame Qualen während seiner Gefangenschaft. Menschenrechtsorganisationen deckten bereits abartige Verbrechen auf.

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Ein Kriegsgefangener berichtet über grausame Qualen in russischen Gefängnissen. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Ein Kriegsgefangener berichtet über grausame Qualen in russischen Gefängnissen. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Ievgen
  • Kriegsgefangener berichtet über grausame Bedingungen in russischer Gefangenschaft
  • Ukrainischer Häftling wurde regelmäßig gequält
  • Menschenrechtsorganisationen decken Gewalt und Missbrauch in Putins Gefängnissen auf

Die Brutalität, mit der russische Streitkräfte gegen Zivilisten und ukrainische Soldaten vorgehen, ist bereits bekannt. Immer wieder gibt es Berichte über zahlreiche Kriegsverbrechen. Die grausamen Taten erleben auch Kriegsgefangene in russischer Haft. Ein früherer Häftling berichtet nun über die schrecklichen Haftbedingungen und der Tortur, die er und seine Mitinsassen erleben mussten.

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Kriegsgefangener packt über grausame Haftbedingungen aus

Oleksandr Gudilin sprach mit "The Times" in London über seine schrecklichen Erlebnisse. Er kämpfte zu Beginn in der ukrainischen Armee, unter anderem in Mariupol. Am 12. April 2022 wurde er inhaftiert. An die Zeit erinnert er sich nur teilweise. Manche Erinnerungen hat er noch "sehr detailliert" im Gedächtnis, andere gar nicht. Die Inhaftierten wurden immer wieder geschlagen. Das Perfide: Die Wärter spielten vorher noch Pop-Musik, bevor sie zu schlugen. "Wir wurden geschlagen, während wir uns anzogen, während wir aßen und wenn wir schlafen gingen." Sie waren ständiger Gewalt ausgesetzt. Außerdem wurde er immer wieder in andere Haftanstalten gebracht, wo sie den Launen der Wärter ausgesetzt waren. Einige seien grausam und andere sadistisch gewesen. Wärter sprühten Tränengas in die Zellen, nachdem sich Gefangene über die Kälte beschwert hatten.

Nach zwei Jahren gaben ihm die Russen einen vermeintlichen Ausweg aus seiner Lage. Sie fragten ihn, ob er an einem Kriegsgefangenenaustausch teilnehmen will, was er bejahte. Statt freizukommen, sollte er überlaufen. Im Gegenzug haben sie ihm eine Wohnung in Mariupol angeboten. Er lehnte "freundlich" ab. Am 30. Dezember 2024 wurde er freigelassen.

Missbrauch und Gewalt in Putins Gefängnissen

Seine Geschichte ist eine von vielen. Menschenrechtsorganisationen berichten seit Längerem über die grausamen Zustände von inhaftierten Soldaten und Zivilisten. Die Gefangenen werden nicht nur gequält, sondern auch sexuell missbraucht. Zudem werden ihnen Medikamente verwehrt. Einige Häftlinge wurden so schwer misshandelt, dass sie starben. Das geht aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervor.  "Die Folter findet in völliger Isolation von der Außenwelt statt, und die Opfer sind im Hinblick auf ihr Überleben völlig auf die Gnade ihrer Entführer angewiesen. Dabei handelt es sich nicht um eine Reihe von Einzelfällen, sondern um eine systematische Politik, die gegen jeden Grundsatz des Völkerrechts verstößt", schreibt Amnesty International in einem Bericht. 

Hintergrund: Russland verstößt gegen die Genfer Konvention. Sie gibt Kriegsgefangenen das Recht auf medizinische Versorgung, Schriftwechsel und Besuche durch internationale Organisationen. 

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