
- Cory Booker stellt neuen Rekord im US-Senat auf
- Demokrat hält 25 Stunden lange Wutrede gegen Trump
- Er hält den Marathon ohne Essen, Trinken und Toilettengänge durch
Der Demokrat Cory Booker (55) hat im US-Senat ein starkes Zeichen gegen die Politik von Präsident Donald Trump (78) gesetzt. 25 Stunden dauerte seine Rede im Senat. Damit stellte Booker einen neuen Rekord im Kongress auf. Der Senator aus dem Bundesstaat New Jersey nahm dafür körperliche Strapazen in Kauf. Er verzichtete auf Essen oder Trinken, Toilettenpausen gab es ebenfalls nicht.
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Cory Booker hält 25 Stunden lange Protestrede gegen Donald Trump im US-Senat
Cory Booker trat am Montagabend um 19 Uhr (Ortszeit) ans Rednerpult. Nach 24 Stunden und 19 Minuten fragt ihn sein Parteikollege Chuck Schumer, Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, am Dienstagabend um 19.19 Uhr: "Weißt Du, dass Du gerade einen Rekord gebrochen hast?" Denn es handelt sich um die bislang längste dokumentierte Rede in der Geschichte der Kongresskammer. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 1957. Damals protestierte SenatorStrom Thurmond gegen das Bürgerrechtsgesetz. Seine Rede war 24 Stunden und 18 Minuten lang. Cory Booker beendete seinen Auftritt am späten Dienstagabend erst nach 25 Stunden und fünf Minuten. Von seinen demokratischen Parteikollegen bekam er viel Applaus.
Demokrat Cory Booker geht während seiner Rekordrede kein einziges Mal auf Toilette
Denn wie Cory Booker laut US-Medien einer Gruppe von Reportern nach der Rede erzählte, habe er vorher tagelang gefastet, um den denkwürdigen Marathon ohne einen Toilettengang durchzuhalten. "Ich glaube, ich habe am Freitag mit dem Essen aufgehört und dann am Abend vor dem Start am Montag mit dem Trinken. Das hatte seine Vorteile, aber auch seine wirklichen Schattenseiten." Denn die absichtliche Dehydrierung hatte Folgen. Booker litt während seiner Rede an Muskelkrämpfen und Spasmen. Trotzdem hielt er mehr als einen Tag lang stehend durch und äußerte sich mit nur minimalen Unterbrechungen. Seine Parteikollegen gönnten ihm durch gezielte Zwischenfragen kurze Verschnaufpausen.
To answer the question that I’ve heard many people asking, Cory Booker tells a group of us he didn’t have to go to the restroom over 25 hours because he hasn’t eaten since Friday and stopped drinking water Sunday. He said he intentionally dehydrated himself.
— Manu Raju (@mkraju) April 2, 2025
Donald Trump von Cory Booker scharf kritisiert
Cory Booker nutzte die Gelegenheit, um gegen den radikalen Einsparungskurs von Donald Trump und dessen Republikanern zu protestieren. Bereits zu Beginn kündigte er an, die normalen Geschäfte des Senats so lange zu stören, "wie ich körperlich dazu in der Lage bin". Booker sagte: "Das sind keine normalen Zeiten. Und sie sollten nicht als solche gehandhabt werden." Innerhalb von nur 71 Tagen habe Trump den Amerikanern großen Schaden zugefügt - in Bezug auf ihre Sicherheit, ihre finanzielle Stabilität, die grundlegenden Säulen der Demokratie und sogar die gemeinsame Hoffnung, dass auch und insbesondere Menschen in höchsten Ämtern ein Mindestmaß an Anstand wahren.
Hintergrund: Donald Trump sorgte mit vielen politischen Entscheidungen während seiner zweiten Amtszeit schon für große Kritik. Massenentlassungen in US-Behörden riefen ebenso Proteste hervor wie die weiter steigenden Lebensmittelpreise in den USA oder Trumps harscher Umgang mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus.
Zehntausende Menschen verfolgen Wutrede gegen Trump im Live-Stream
Auf Bookers Youtube-Kanal verfolgten am Dienstagnachmittag rund 50.000 Menschen die Marathonrede im Live-Stream. Bis zum Abend hatte sich diese Zahl mehr als verdoppelt. Mehr als 110.000 Zuschauer waren zu diesem Zeitpunkt dabei. Da sich Bookers Rede nicht gegen ein konkretes Gesetz richtete, erfüllte sie nicht die formalen Kriterien eines sogenannten Filibusters. Dies ist eine Verzögerungstaktik in den USA, mit der durch ausufernde Wortbeiträge Gesetzesvorhaben blockiert werden können.
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gom/ife/news.de/dpa
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