Friedrich Merz im Sinkflug: CDU-Chef in der Bredouille - eigene Partei immer unzufriedener

Seinen Aufstieg zum Kanzler hatte sich Friedrich Merz sicher leichter vorgestellt. Denn während die Koalitionsverhandlungen weiter andauern, wächst die Kritik am CDU-Chef innerhalb der eigenen Partei. Der Vorwurf: Er habe keine wirkliche Strategie für die versprochene Politik-Wende.

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Die Kritik an Friedrich Merz wird lauter. (Foto) Suche
Die Kritik an Friedrich Merz wird lauter. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Friedrich Merz im Sinkflug nach gewonnener Bundestagswahl
  • Parteiinterne Kritik an dem CDU-Chef wächst
  • Merz ohne Strategie für versprochene Politik-Wende

Der voraussichtliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz hatte ursprünglich angepeilt, bis spätestens Ostern eine neue Regierung zu bilden. Doch Ostern ist in weniger als drei Wochen und noch immer dauern die Koalitionsverhandlungen an. Um das zu schaffen, müsste es also in dieser Woche eine Einigung geben.

Friedrich Merz im Sinkflug nach gewonnener Bundestagswahl

Denn die SPD hatte angekündigt, nach einer Einigung mit der Union auf einen Koalitionsvertrag ihre Mitglieder innerhalb von zehn Tagen darüber entscheiden lassen. Es scheint also fraglich, ob der Koalitionsvertrag bis Ostern steht - auch weil es noch große Unstimmigkeiten gibt.

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Hinzu kommt, dass die parteiinterne Kritik an Friedrich Merz immer lauter wird. So berichtet die "Bild"-Zeitung aktuell, dass einflussreiche CDU-Bundesvorstände dem CDU-Chef vorwerfen, keinerlei Strategie für die Verhandlungen mit der SPD entworfen zu haben. Viele Verhandler seien "ohne eigene Konzepte in die AGs (Arbeitsgruppen) gegangen" und von Merz und seinen Top-Leuten nicht vorbereitet worden.

Friedrich Merz soll Verhandler schlecht vorbereitet haben

Laut "Bild" seien die Verhandler-Teams der Union sogar zusammengestellt worden, ohne vorher miteinander Kontakt gehabt zu haben, weshalb auch Landesminister, welche die einzigen sind, die Zugang zu internen Regierungsdokumenten haben, kaum vertreten waren. Ein Verhandler der Union verrät der "Bild", seine Gruppe habe zunächst damit beginnen müssen, Themen zu sammeln, die man ansprechen wollte. Ein anderer berichtet, man habe sich "am Wahlprogramm orientiert".

Carsten Linnemann in der Kritik nach schlechten Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen

Doch nicht nur Friedrich Merz steht in der Kritik. Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kassiert offenbar reichlich Prügel. Ihm wirft man intern vor, die Arbeitsgruppen nicht gut zusammengestellt zu haben, nachdem diese nun so maue Ergebnisse erzielen. Bei den drängenden Themen Wirtschaft, Soziales und Bürokratie, die Linnemann offenbar teils selbst mit verhandelt hatte, findet sich kein großer Reformvorschlag, so der Vorwurf innerhalb der CDU.

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/bua/news.de/dpa

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