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Wladimir Putin eiskalt: Kremlchef lässt Todesdrohnen im Ukraine-Krieg starten

In einem Interview mit dem Journalisten Piers Morgan zeigt sich Ukraine-Präsident Selenskyj bereit, direkt mit Kremlchef Putin über ein Ende des Krieges zu verhandeln. Derweil lässt der russische Staatspräsident seine Todesdrohnen starten.

Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine. (Foto) Suche
Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov
  • Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine
  • Selenskyj: "Dann sollte man uns Atomraketen geben"
  • Putin lässt Todesdrohnen starten, während Selenskyj von Frieden spricht

Seit fast drei Jahren hält der Ukraine-Krieg die Welt in Atem. Könnte er in absehbarer Zukunft tatsächlich enden? Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich unter bestimmten Voraussetzungen bereit, direkt mit Russlands Staatschef Wladimir Putin zu verhandeln. Dabei sollen neben der Ukraine und Russland auch die USA und europäische Akteure beteiligt sein, sagte Selenskyj in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan. Zu sehen ist das komplette Gespräch beim Videoportal YouTube.

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Wladimir Putin führt Ukraine-Krieg - Selensky: "Ich betrachte ihn als Feind"

Es blieb dabei unklar, ob Selenskyj mit "Europa" die Europäische Union oder einzelne Länder meinte.

  • "Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, den Bürgern der Ukraine Frieden zu bringen und keine Menschen zu verlieren, werden wir auf jeden Fall zu diesem Treffen mit diesen vier Teilnehmern gehen", erklärte Selenskyj.
  • Über Putin äußerte er sich unmissverständlich: "Ich werde nicht nett zu ihm sein, ich betrachte ihn als Feind, und offen gesagt, ich glaube, er betrachtet mich auch als Feind."

Putin betonte zuletzt mehrfach seine angebliche Bereitschaft zu Verhandlungen, verwies jedoch darauf, dass Selenskyj diese selbst untersagt habe.

  • Hintergrund ist ein Erlass des ukrainischen Präsidenten aus dem September 2022. Dieser wurde nach der völkerrechtswidrigen Annexion der vier teils besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson durch Russland erlassen.
  • Formal untersagt das Dekret zwar keine Gespräche mit Putin, stellt sie unter den gegebenen Umständen jedoch als nicht durchführbar dar.
  • Selenskyj betonte kürzlich, das Dokument sei notwendig gewesen, um möglichen Separatismus innerhalb der Ukraine zu verhindern, da Russland damals versuchte, über inoffizielle Kanäle Einfluss zu nehmen.

Gleichzeitig stellte Putin Selenskyjs Legitimation infrage, da seine Amtszeit als Präsident bereits abgelaufen sei.

Ukraine-Krieg aktuell: Kein konkreter Friedensplan von Donald Trump

Piers Morgan, der enge Verbindungen zu US-Präsident Donald Trump pflegt, führte das Gespräch offenbar mit dem Ziel, konservative Kreise in den USA anzusprechen. Trump, der im Wahlkampf immer wieder sein gutes Verhältnis zu Putin hervorgehoben hat, drängt auf eine Beendigung des seit fast drei Jahren andauernden Krieges. Wie seine neue Regierung dieses Ziel erreichen will, bleibt jedoch unklar.

  • Trump hatte zuletzt eine Verknüpfung von US-Hilfen für die Ukraine mit dem Zugang zu deren Rohstoffen ins Spiel gebracht.
  • Selenskyj erinnerte daran, dass er bereits vor der US-Wahl im November signalisiert habe, dass die Ukraine bereit sei, westliche Hilfe mit Rohstoffen wie Seltenen Erden und anderen Bodenschätzen zu honorieren.

Wegen Wladimir Putin - Selenskyj: "Dann sollte man uns Atomraketen geben"

Im Gespräch mit Piers Morgan brachte Selenskyj zudem erneut die Frage nach einer möglichen nuklearen Bewaffnung der Ukraine auf. Er stellte die rhetorische Frage, welche Sicherheitsgarantien sein Land erhalte, falls der NATO-Beitritt noch viele Jahre oder Jahrzehnte auf sich warten lasse. "Welches Unterstützungspaket, welche Raketen (bekommen wir)? Oder bekommen wir Atomraketen? Dann sollte man uns Atomraketen geben."

Die Ukraine hatte 1994 die letzten sowjetischen Nuklearwaffen auf ihrem Gebiet abgegeben und dafür lose Sicherheitszusagen von Moskau, London und Washington erhalten. Selenskyj bezeichnete diese Entscheidung rückblickend als Fehler.

Ukraine-Krieg aktuell: Putin lässt Todesdrohnen starten, während Selenskyj von Frieden spricht

Während der Ukraine-Präsident noch von Frieden sprach, wurde in großen Teilen der Ukraine erneut Luftalarm ausgelöst, nachdem russische Kampfdrohnen gesichtet wurden. Am östlichen Stadtrand von Kiew kam in der Nacht zu Mittwoch die Flugabwehr zum Einsatz, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Medien berichteten außerdem von Explosionen in Sumy im Norden und Cherson im Süden des Landes.

  • In der ostukrainischen Stadt Isjum forderte ein russischer Raketenangriff zuletzt mindestens fünf Todesopfer, während Dutzende Menschen verletzt wurden.
  • Isjum war kurz nach Beginn der russischen Invasion im März 2022 besetzt und im September desselben Jahres von ukrainischen Streitkräften zurückerobert worden.
  • Nun wurde das Rathaus, an dem damals die ukrainische Flagge wieder gehisst wurde, bei dem Angriff beschädigt.

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