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Alexander Lukaschenko: Putin-Verbündeter beschwört atomare "Apokalypse" bei Druck auf Russland

Für Russlands Präsident Wladimir Putin ist Alexander Lukaschenko der engste Verbündete. Der Machthaber von Belarus sagt manche Dinge so offen, wie Putin selbst es kaum tun würde, und warnt den Westen vor einer atomaren "Apokalypse".

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (links) gilt als engster Verbündeter von Wladimir Putin. (Foto) Suche
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (links) gilt als engster Verbündeter von Wladimir Putin. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov
  • Alexander Lukaschenko warnt vor atomarer Apokalypse bei westlichem Druck auf Russland
  • Putin-Verbündeter bereitet sich auf Krieg vor
  • Belarus-Machthaber fordert Gespräche über Unentschieden im Ukraine-Krieg

Angespannte Lage in Osteuropa: Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hält sich selbst für friedfertig. Dennoch bereitet er sich auf einen Krieg vor. Nun hat er sogar die atomare Apokalypse bei weiterem Druck auf Russland heraufbeschworen.

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"Ein unvorsichtiges Wort!" Alexander Lukaschenko warnt vor atomarer "Apokalypse"

"Ein unvorsichtiges Wort, eine Bewegung können eine bewaffnete Konfrontation bis hin zum Einsatz von Atomwaffen verursachen", warnte der Putin-Verbündete in einer Rede am Donnerstag in Minsk. "Wenn sich die Lage bedrohlich zuspitzt im Inneren Russlands, wird Russland das ganze Arsenal einsetzen, das es hat. Das wird die Apokalypse."

Weitere Auszüge aus der Lukaschenko-Rede von der staatlichen Nachrichtenagentur Belta:

  • "Wie können wir sie abschrecken? Nun, hier kommen die Atomwaffen. Wir bedrohen niemanden mit Atomwaffen. Wir greifen niemanden an. Das Gerede, dass Putin sie platziert und Lukaschenko sie nicht einsetzt, wenn ein Krieg gegen Belarus beginnt, ist Unsinn. Sie kennen mich gut."
  • "Sie wissen auch sehr gut, dass sie, wenn sie einen Fuß auf belarussischen Boden setzen, eine sofortige Antwort mit allen Arten von Waffen von uns, einschließlich der Russischen Föderation, bekommen werden."
  • "Sie haben kürzlich die Erklärung von Präsident Putin gehört, dass ein Angriff auf Weißrussland als Angriff auf die Russische Föderation betrachtet wird. Deshalb sind wir heute fest entschlossen, jedem Aggressor entgegenzutreten und einem Gegner einen nicht hinnehmbaren Schaden zuzufügen."
  • "Schon vor der Stationierung von Atomwaffen in Weißrussland waren wir darauf bedacht, dem Gegner einen inakzeptablen Schaden zuzufügen. Ich möchte, dass sie erkennen, dass wir so viel Schaden anrichten können, dass es für sie inakzeptabel wird."
  • "Von Angesicht zu Angesicht zu stehen und aufeinander zu schießen ist nicht die Idee. Wir verstehen sehr gut, dass das sehr schwierig wäre. Fast unmöglich. Deshalb haben wir in unseren früheren Militärdokumenten den Faktor der Zufügung von unannehmbaren militärischen Schäden erwähnt."

Der autoritäre Herrscher, der von vielen Ländern wegen seiner gefälschten Wiederwahl 2020 nicht mehr anerkannt wird, sprach vor der All-Belarussischen-Volksversammlung. Das oberste Verfassungsorgan der Ex-Sowjetrepublik soll eine neue Sicherheitsdoktrin verabschieden. In dem Dokument wird - ähnlich wie es Russland sieht - der Kräftezuwachs der Nato in Osteuropa als Gefahr eingestuft.

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Für Belarus sei die Ukraine als Konfliktzone die größte Bedrohung der nationalen Sicherheit, sagte Lukaschenko. Der Westen versuche, Belarus in diesen Konflikt hineinzuziehen, behauptete er. Zwar hat Belarus nicht direkt in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingegriffen, doch Lukaschenko hat sein Land als Aufmarschgebiet für russische Truppen zur Verfügung gestellt. Auch hat Moskau taktische Atomwaffen im Nachbarland stationiert.Wie Putin sieht auch Lukaschenko sein Land in einem Dauerkonflikt mit dem Westen.

"Zeit für Gespräche!" Putin-Verbündeter fordert Einigung auf Unentschieden im Ukraine-Krieg

Lukaschenko deutete die militärische Lage in der Ukraine trotz westlicher Unterstützung als Patt. "Die Russen werden heute weder von der Krim, noch aus den östlichen Regionen verschwinden." Deshalb sei jetzt die Zeit für Gespräche gekommen, sagte er. Wenn die Ukraine als Staat überleben solle, sei es nötig, dass sich Moskau und der Westen auf ein Unentschieden einigen. Die Ukraine hingegen hofft auf eine Befreiung ihrer russisch besetzten Gebiete und fühlt sich durch die jüngsten US-Zusagen für Waffenhilfe im Milliardenwert bestärkt.

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/rut/news.de/dpa

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