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Nach Bundeswehr-Abhörskandal: Putin-Propagandisten blamieren sich mit Kriegslüge

Russische Propagandisten versuchen die Bundeswehr-Abhöraffäre zu ihren Gunsten zu verdrehen. Sie wollten den deutschen Botschafter, Alexander Graf Lambsdorff, zu einer Aussage drängen. Doch die Reporter blamierten sich mit ihrer Kriegslüge.

Russische Propagandisten bedrängten den deutschen Botschafter, Alexander Graf Lambsdorff, mit einer Kriegslüge. (Foto) Suche
Russische Propagandisten bedrängten den deutschen Botschafter, Alexander Graf Lambsdorff, mit einer Kriegslüge. Bild: picture alliance/dpa/AP | Uncredited

Nach der Abhöraffäre um den Mitschnitt eines Telefonats zwischen deutschen Luftwaffen-Offizieren zum möglichen Einsatz von Taurus-Marschflugkörpern in der Ukraine geht es darum, den Vorfall zu klären. Der Militärische Abschirmdienst habe "alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet", sagte eine Sprecherin des deutschen Verteidigungsministeriums. Derweil versuchten russische Propagandisten dem deutschen Botschafter Aussagen zu dem Skandal zu entlocken. Doch sie scheiterten.

Alexander Graf Lambsdorff nach Taurus-Abhöraffäre beim russischen Außenministerium

Der deutsche Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, traf Medienberichten zufolge am Montag zu einem Gesprächstermin im Außenministerium in Moskau ein. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete unter Berufung auf eine anonyme Quelle, es handele sich dabei um eine Einbestellung des Botschafters wegen des jüngsten Abhörskandals. Doch der Termin war bereits länger geplant, schreibt die dpa.

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Russen-Reporter will Lambsdorff-Treffen für Propaganda instrumentalisieren und scheitert

Russische Reporter des Propaganda-Senders RT warteten vor dem Ministerium auf Alexander Graf Lambsdorff. Als dieser zum Eingang ging bedrängten sie ihn und wollten gleichzeitig ihre Lügen weiter verbreiten. Der Reporter wollte wissen, ob er wieder Krieg mit Russland wolle. danach passierte dem RT-Mitarbeiter ein peinlicher Fehler. "Warum greifen Sie deutsche Ziele an", fragte er den Botschafter. Er ließ nicht locker und fragte erneut: "Warum wollen Sie deutsche Ziele angreifen?"Alexander Graf Lambsdorff ging darauf nicht ein. Er sagte nur: "Können wir bitte in das Ministerium rein, wir haben eine Einladung." Der Reporter korrigierte sich später als der deutsche Botschafter rauskam. Wieder bestürmte er ihn mit seinen Falschaussagen. "Wieso planen sie Angriffe auf russische Ziele", fragt er. Er redet sogar davon, ob Lambsdorff sogar noch "Rechnungen mit Russland" offen habe und spricht wieder von Krieg. Lambsdorff lässt die Fragen an sich vorbei ziehen und verschwindet schweigend in einem Auto.

Nach der Veröffentlichung des Mitschnitts propagandierten russische Medien, dass Deutschland russische Ziele angreifen wolle. Der russische Präsident Dmitri Medwedew sprach in einem Telegram-Beitrag sogar davon, dass Deutschland sich auf einen Krieg vorbereitet und deutsche Militärs einen russischen Raketenangriff auf Berlin erfunden haben sollen. Das ist falsch und eine perfide Propagandamasche.

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Der Kreml redete selbst ganz anders über den Vorfall. Er hat nach der Veröffentlichung eines abgehörten Telefonats deutscher Luftwaffen-Offiziere das Gespräch selbst scharf kritisiert und weitere Informationen dazu verlangt. Bundeskanzler Olaf Scholz habe eine schnelle und gründliche Aufklärung des Falls angekündigt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Wir hoffen, dass wir irgendwie erfahren, meinetwegen sogar durch die Medien, zu welchem Schluss die Untersuchung gekommen ist."

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/bua/news.de/dpa

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