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Bundesamt für Migration: Asylzuwanderung aus der Türkei steigt um 200 Prozent

Im Oktober dieses Jahres stellten 9000 Bürger der Türkei in Deutschland einen Antrag auf Asyl. Zum ersten Mal seit 2014 sind Syrer nicht mehr die vorherrschende Gruppe unter den Asylbewerbern. Das ist der Grund.

Flüchtlinge aus Syrien und der Türkei gehen mit ihrem Gepäck zur Erstaufnahmeeinrichtung. (Foto) Suche
Flüchtlinge aus Syrien und der Türkei gehen mit ihrem Gepäck zur Erstaufnahmeeinrichtung. Bild: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Die Asylzuwanderung von Türken nach Deutschland steigt einem Bericht zufolge derzeit besonders drastisch an. Im Oktober stehen türkische Staatsbürger mit mehr als 9000 Anträgen sogar an der Spitze der einreisenden Nationalitäten. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Insider aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Bundesamt für Migration: Anstieg türkischer Asylanträge in Deutschland

Damit kamen im Oktober 2023 zum ersten Mal seit langem die meisten Asylbewerber aus der Türkei. Seit 2014 waren dies jeweils Syrer. Wie aus dem Bericht des BAMF hervorgeht, hatte sich die Asylzuwanderung aus der Türkei bereits im Jahr 2022 verdreifacht. In diesem Jahr ist sogar ein weiterer Anstieg um rund 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2022 zu verzeichnen, heißt es. Insgesamt stellten 2022 bereits 40.000 Menschen aus der Türkei einen Asylantrag.

Wachsender Zustrom und geringe Anerkennungsquote bei türkischen Antragstellern

Trotz des starken Zustroms von türkischen Asylbewerbern ist die Aussicht auf Anerkennung gering, da oft keine eindeutigen Asylgründe vorliegen. Laut "Welt am Sonntag" liegt die Anerkennungsquote bei etwa 15 Prozent. Die Zeitung berichtet, dass trotz dieser geringen Anerkennungsquote viele der Asylbewerber dennoch im Land bleiben. Insbesondere Familien mit Kindern aus der Türkei flüchten vermehrt nach Deutschland. Gründe für diese Flucht sind vor allem der Sieg der Erdogan-Partei AKP im Mai 2023 und die Wirtschaftskrise im Land.

Fortdauernde Präsenz syrischer Asylbewerber

Im Jahresvergleich bleiben die Syrer weiterhin die am häufigsten vertretene Gruppe bei den Asylanträgen in Deutschland. Laut der "Welt am Sonntag" wurden bereits 80.000 Anträge innerhalb der ersten zehn Monate des Jahres gestellt – eine Zahl, die bereits höher ist als in den vergangenen Jahren. Die Anzahl der Erstanträge durch syrische Staatsbürger pro Jahr zeigt allerdings eine gewisse Schwankung, wie die nachfolgenden Zahlen deutlich machen:

  • Erstanträge 2017: 49.000
  • Erstanträge 2018: 44.000
  • Erstanträge 2019: 39.000
  • Erstanträge 2020: 36.000
  • Erstanträge 2021: 55.000
  • Erstanträge 2022: 71.000

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