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Wagner-Putsch-Versuch: Nur inszeniert? Fädelte Putin den Söldner-Aufstand selbst ein?

War der Putsch-Versuch der Wagner-Gruppe in Wahrheit ein strategischer Schachzug des russischen Präsidenten? Wladimir Putins eigene Männer zogen am Wochenende plötzlich Richtung Moskau. Doch war ihr versuchter Staatsstreich bloß inszeniert?

Steckt hinter dem Putsch-Versuch der Wagner-Söldner in Wahrheit ein strategischer Schachzug Russlands? (Foto) Suche
Steckt hinter dem Putsch-Versuch der Wagner-Söldner in Wahrheit ein strategischer Schachzug Russlands? Bild: picture alliance/dpa/AP | -

Was steckt hinter Jewgeni Prigoschins Putsch-Versuch? Der Chef der Wagner-Gruppe zog am Wochenende mit seinen ursprünglich Kreml-treuen Söldnern plötzlich von der Front im Ukraine-Krieg in Richtung Moskau. Auf dem Weg nahmen sie russische Militärstationen ein und sollen mehrere Russland-Piloten umgebracht haben. Ein Staatsstreich, der zwar nur 24 Stunden anhielt und kurz vor der russischen Hauptstadt endete, Wladimir Putin jedoch verletzlich wie nie zeigte. Oder fädelte der russische Präsident die Aktion in Wahrheit selbst ein?

Nur inszeniert? Fädelte Wladimir Putin selbst den Putsch-Versuch der Wagner-Söldner ein?

Diese Theorie wurde kurz nach dem Putsch-Versuch von einigen Experten und Journalisten aufgestellt. Unter anderemChristoph Schiltz von der Zeitung "Welt" warf im "ARD"-Presseclub ein, man solle in Erwägung ziehen, dass es sich bei dem Wagner-Aufstand um eine Inszenierung Russlands handeln könnte. Die Idee: Wladimir Putin könnte die Söldner so unter falschem Vorwand nach Belarus bringen, um die Ukraine von dort aus erneut anzugreifen.

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Experten halten Putsch-Versuch der Wagner-Gruppe nicht für inszeniert

Dass es sich jedoch tatsächlich um einen strategischen Schachzug Russlands gehandelt haben könnte, halten viele Russland-Experten für unwahrscheinlich. Gerhard Mangott von "Focus online" ist überzeugt, dass es für Russland, auch ohne ein Schauspiel zu veranstalten, ein Leichtes wäre, die Wagner-Truppen nach Belarus zu bringen. Das wäre für Putin "ganz offiziell unter den nachrichtendienstlichen Augen des Westens" möglich. "Aber sie da so jetzt hinzubringen und dabei eine eklatante Beschädigung der Autorität von Wladimir Putin zu riskieren, das halte ich für völlig ausgeschlossen." Putin sei aus der "Auseinandersetzung geschwächt hervorgegangen".

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Stefan Meister, Leiter des Zentrums für Ordnung und Governance in Osteuropa, Russland und Zentralasien, sieht das ähnlich. "Ich glaube nicht, dass der Putsch inszeniert war. Dafür hat Putin viel Prestige verloren und es sind im Prinzip auch Schwächen im inneren Sicherheitssystem sichtbar geworden. Der russische Staat hat zeitweise sein Gewaltmonopol scheinbar verloren", so der Experte in einem Gespräch mit "BR24".

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/fka/news.de

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