Deutsche Exportwaren sind seit Ausbruch des Ukraine-Krieges für Russland tabu - doch nun geben aktuelle Import-Statistiken ehemaliger Sowjetstaaten Anlass zur Vermutung, Wladimir Putin könnte deutsche Sanktionen eiskalt austricksen.
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Die Quittung für den Ukraine-Krieg, den Wladimir Putin Ende Februar 2022 vom Zaun brach, bekam der Kreml-Chef umgehend: International wurde Russland mit einer Reihe scharfer Sanktionen belegt, die Wirtschaft in Putins Land geriet ins Straucheln. Doch nun steht der Verdacht im Raum, dass sich Wladimir Putin dreist über von Deutschland verhängte Sanktionen hinwegsetzt und seine Geschäfte mit deutschen Unternehmen munter, allerdings über Umwege, fortsetzt.
Import-Export-Statistik lässt staunen: Russische Nachbarländer gieren nach deutschen Produkte
Die "Bild" hat sich aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes angeschaut und will dabei erste Hinweise auf Putins Tricksereien im Wirtschaftssektor entdeckt haben: Mehrere russische Nachbarländer, beispielsweise Georgien, Armenien oder Kasachstan sowie Belarus, Kirgisistan oder Tadschikistan seien in den vergangenen 14 Monaten besonders begehrte Abnehmer deutscher Konsumerzeugnisse geworden. Die Exporte in einzelne Ex-Sowjet-Länder hätten sich um bis zu 150 Prozent gesteigert, in Einzelfällen sind sogar Export-Zunahmen um mehr als 990 Prozent zu verzeichnen.
Autos und Kfz-Teile entpuppten sich zuletzt vor allem in Kasachstan und Armenien als Importschlager, elektronische Bauteile und Motoren waren zuletzt vorrangig in Armenien und Usbekistan gefragt, wie die "Bild" auflistet. Zudem bezog Kasachstan deutlich mehr Gummi- und Kunststoffprodukte, Metallwaren und Textilien aus Deutschland, wie den statistischen Zahlen zu entnehmen ist.
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Trickserei-Verdacht gegen Wladimir Putin: Holt sich der Kreml-Chef deutsche Produkte über "umgeleitete Handelswege"?
Mit eben jenen Nationen, die seit Beginn des Ukraine-Krieges auffällig viele Exporte aus Deutschland beziehen, steht Russland dem Vorbild der EU folgend in einer wirtschaftlichen Bündnisbeziehung, Importe und Exporte zwischen Russland und den Nachbarländern sind reibungslos möglich. Der Verdacht liegt auf der Hand: Russlands Nachbarländer nehmen augenscheinlich deutsche Exportwaren im großen Stil ab, um diese anschließend ins sanktionierte Russland weiterzuschleusen - Wladimir Putin hätte so die Sanktionen der Bundesrepublik übergangen.
Bundesregierung alarmiert: Schummel-Vorwürfe sollen untersucht werden
Für Experten des Bundeswirtschaftsministeriums ist dies ein schwerwiegender Verdacht, der Informationen der "Bild" zufolge nun im Detail geprüft werden soll. Im Bundesamt von Außenministerin Annalena Baerbock sollen ebenfalls bereits die Alarmglocken ob der "umgelenkten Handelsströme" schrillen, schreibt das Blatt.
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loc/news.de