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Steuer in Deutschland 2023: Finanzministerium will Steuerklassen abschaffen! Diese Änderungen sind geplant

Auf Steuerzahler:innen kommen offenbar Änderungen zu. Das Finanzministerium will das Steuerklassensystem reformieren. Welche Klassen betroffen sind und was genau geplant ist, erfahren Sie hier.

Das Finanzministerium plant ein neues Steuerklassengesetz. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Das Finanzministerium plant ein neues Steuerklassengesetz. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Zerbor

Auf Millionen Bundesbürger:innen kommt eine Änderung zu. Das Bundesfinanzministerium plant eine Reform bei den Steuerklassen. Für das im Koalitionsvertrag vorgesehene Vorhaben werde derzeit ein Gesetzespaket erarbeitet, sagte ein Sprecher am 7. März 2023 in Berlin. Die Steuerklassen 3 und 5 sollen abgeschafft werden.

Steuer-News aktuell: Finanzministerium plant Steuerklassen-Reform für Ehepaare

Konkret solle die für Ehepartner steuermindernde Wirkung des Splittingverfahrens bereits beim monatlichen Lohnsteuerabzug berücksichtigt werden. So würde die höhere Besteuerung in Klasse 5 vermieden und eine gerechte Verteilung der Steuerbelastung anhand der in der Ehe gemeinsam bezogenen Arbeitslöhne erreicht. Möglich sei aktuell, dass sich Ehepartner in die Klassen 3/5 oder 4/4 einordnen. Das bedeutet aber auch, wenn ein Partner, der mehr verdient, die Steuerklasse drei wählt, dann muss der andere in die Steuerklasse fünf. Das sei unfair und soll durch die Reform behoben werden. Denn der eine Partner habe so viel weniger von seinem Gehalt. Besonders Frauen sind betroffen, weil sie statistisch gesehen oft weniger verdienen und dann in Steuerklasse fünf eingruppiert werden.

Was bedeutet die Steuerklassenänderung für Ehepartner?

Ehepartner, die diese Kombination gewählt haben, sollen durch das geplante Gesetz in die Steuerklasse 4 kommen. Hier greift das Faktorverfahren. Das bedeutet: Die vom Gehalt abgezogene Lohnsteuer wird durch einen Faktor verringert. Der Wert bemisst das Finanzamt auf Basis der zu erwartenden Lohnsteuer, schreibt "Focus Online". Das lohnt sich für Ehepartner. Denn es bleibt mehr Brutto übrig. Außerdem sollen durch die Reform bei der Steuererklärung große Abweichungen und Nachzahlungen vermieden werden.

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Paus spricht sich für Neugestaltung der Steuerklassen 3 und 5 aus

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte, ein geschlechtergerechtes Steuersystem brauche eine Neugestaltung der Steuerklassen 3 und 5. "Dadurch wird die Lohnsteuerbelastung zwischen Eheleuten fairer verteilt", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Damit würden die ökonomische Gleichstellung und die soziale Sicherung von Frauen gestärkt.

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge verlangte eine faire Bezahlung für Frauen. "Noch immer bekommen Frauen für die gleiche Arbeit weniger Lohn als Männer. Das ist nicht akzeptabel", sagte sie. Die größten Unterschiede zwischen Männern und Frauen gebe es allerdings im Alter. Denn geringere Einkommen und kürzere Zeiten im Job wirkten sich stark auf die Rente aus. "Das führt dazu, dass Frauen im Durchschnitt nur in etwa die Hälfte der Rente von Männern bekommen. Altersarmut ist oft weiblich", sagte Dröge. Eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen und eine bessere Bezahlung seien der Schlüssel gegen Armut im Alter.

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/rad/news.de/dpa

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