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Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer: Nach Heuchelei-Kritik! Olaf Scholz zieht über "Manifest für Frieden" her

Verrennen sich Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer mit ihrer Friedensaktion zum Ukraine-Krieg oder sind sie die Stimmen der Vernunft? Bundeskanzler Olaf Scholz hat eine ganz klare Meinung zu ihrem sogenannten "Manifest für Frieden".

Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer fordern Friedensverhandlungen mit Russland. (Foto) Suche
Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer fordern Friedensverhandlungen mit Russland. Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Nach langem Überlegen liefert Deutschland Kampfpanzer an die Ukraine, die Forderung nach zusätzlichen Kampfjets werden immer lauten. Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer sind entschieden gegen Waffenlieferungen. Die Linken-Politikerin und Deutschlands bekannteste Feministin fordern Friedensverhandlungen nun sogar schriftlich. Was hält Twitter von der Aktion?

Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer schreiben "Manifest für Frieden"

"Manche von euch sind vermutlich überrascht, mich hier mit Sahra Wagenknecht Schulter an Schulter zu sehen", startet Alice Schwarzerein Video auf Twitter und erklärt zugleich den "sehr ernsten Grund dafür": "Wir sind beide Meinung, dass endlich Schluss sein muss mit dem Sterben und der Zerstörung in der Ukraine und dass man das nur erreicht, wenn man verhandelt und nicht noch mehr Waffen liefert."

Sahra Wagenknecht kommt ebenfalls zu Wort. "Und wir waren der Meinung, es muss jetzt endlich was passieren, sonst werden demnächst noch Kampfjets geliefert, deswegen haben wir gemeinsam ein 'Manifest für Frieden' geschrieben, was schon sehr viele unterschrieben haben und was auch noch viel unterschrieben werden kann", sagt sie. Sie und Schwarzer rufen zu "einer großen Friedenskundgebung" auf. Diese findet am 25. Februar um 14 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin statt. "Da müsst ihr natürlich alle kommen. Wir wissen, ihr seid sehr, sehr viele und wir müssen sichtbar werden und eine Stimme bekommen", betont die "Emma"-Gründerin zum Abschluss des Videos.

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"Dazu darf es nicht kommen!" Olaf Scholz kritisiert "Manifest für Frieden"

In einem "Bild"-Interview äußert sich Bundeskanzler Olaf Scholz zu Sahra Wagensknechts und Alice Schwarzers "Manifest für Frieden" und erklärt: "Davon bin ich überhaupt nicht überzeugt." Am Ende des Krieges würden Friedensverhandlungen stehen. "Jetzt bloß Verhandlungen zu fordern, macht keinen Sinn. Das blendet aus, dass der russische Präsident weiterhin nur ein Ziel hat: einen Diktatfrieden, der ihm große Teile der Ukraine zuschlägt – dazu darf es nicht kommen", so der SPD-Mann. Auch bei "maybrit illner" im ZDF erklärte Olaf Scholz: "Der Moment, der eine Friedensperspektive eröffnet, der muss erst entstehen."

Wie kommt Sahra Wagenknechts und Alice Schwarzers Friedens-Aktion auf Twitter an?

Sahra Wagenknechts und Alice Schwarzers "Manifest für Frieden" sorgt auf Twitter wie kaum anders zu erwarten für Wirbel und löst eine hitzige Diskussion aus. Einige User unterstützen die Aktion der beiden. "Manchmal sind die Frauen doch vernünftiger, wie Männer. Ich liebe sie", so ein Befürworter.

"Jeder in Deutschland ist ein Gangsta und möchte den Krieg, aber nur bis die Atombomben fallen. Und dass die NATO an die russische Grenze will, was einen Krieg auslöst, hat jahrelang niemanden interessiert. Sagt mir auch welcher unserer Verbündeten die Pipeline gesprengt hat.", spricht sich ein weiterer Twitter-Nutzer indirekt gegen Waffenlieferungen aus.

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"Heuchlerisch" So wird Wagenknechts und Schwarzers "Manifest für Frieden" zerrissen

Doch es wird auch viel Kritik laut. In einem Tweet heißt es: "Überzeugen Sie gerne den Diktator im Kreml. Sobald er seine Invasionstruppen abzieht, haben wir Frieden." "'Dass endlich Schluss sein muss mit dem Sterben und der Zerstörung in der Ukraine' — dann schreiben Sie endlich einen offenen Brief an den Aggressor Putin und fordern ihn dazu auf, diesen ANGRIFFSKRIEG zu stoppen. Diesen Brief suche ich aber wohl vergebens, was? Heuchlerisch.", schreibt ein weiterer User.

"Wenigstens vor der russischen Botschaft könnten die ihre Kundgebung abhalten.Aber selbst das ist zu viel verlangt", schreibt ein weiterer Kritiker. "Wenn man wirklich Frieden fordert, müsste man fordern, dass Putin sich aus den völkerrechtswidrig eingenommen Gebieten zurück zieht. Habe ich diese Forderung überhört? Überlesen? Oder geht es doch nur darum, Putin seine Eroberungen zuzusprechen?", heißt es in einem weiteren Tweet.

Alice Schwarzer äußert sich zur Kritik am "Manifest für Frieden"

Gegenüber den "Nürnberger Nachrichten" weist Alice Schwarzer die Kritik am "Manifest für Frieden" zurück: "Wir wollten der stummen Hälfte der deutschen Bevölkerung, die gegen die eskalierende Aufrüstung und für Friedensverhandlungen ist, eine Stimme geben." Dass unter anderem russlandfreundliche Medien sowie Rechtsextreme ihre und Sahra Wagenknechts Aktion unterstützen sei Schwarzer "egal": "Ein paar Dutzend Rechtsextreme gegen bald eine Million Unterzeichnerinnen und Unterzeichner unseres Friedensappells. Was wiegt das schon."

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