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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker: Selenskyj: "Festung Bachmut" wird nicht aufgegeben

Mitten in seinem Krieg gegen die Ukraine will Kremlchef Putin nun an die Schlacht von Stalingrad vor 80 Jahren erinnern. In Kiew fordert Präsident Selenskyj Hilfe vom Westen gegen Russland. Das sind die aktuellen News zum Ukraine-Krieg.

Wladimir Putin missbraucht den Stalingrad-Gedenktag zu Propaganda-Zwecken. (Foto) Suche
Wladimir Putin missbraucht den Stalingrad-Gedenktag zu Propaganda-Zwecken. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Klimentyev

Es ist wieder einmal eine wenig versteckte Drohung, die Wladimir Putin in Richtung Deutschland abfeuert. Wie ernst muss man diese Warnung nehmen? "Wir haben etwas, womit wir antworten. Und mit der Anwendung von Panzertechnik ist die Sache nicht erledigt.", donnerte der russische Staatschef bei einer Rede in Bezug auf die deutschen Leopard-Panzerlieferungen.

Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 03.02.2023 im Ăœberblick

+++ USA sagen Ukraine weitere Militärhilfen in Milliardenumfang zu +++

Die US-Regierung stellt der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere milliardenschwere Militärhilfen zur VerfĂ¼gung. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, kĂ¼ndigte am Freitag ein neues Paket im Umfang von rund 2,2 Milliarden US-Dollar (rund 2 Milliarden Euro) fĂ¼r Kiew an. Damit haben die USA der Ukraine nach Angaben des Pentagons seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar militärische Hilfe im Umfang von rund 29,3 Milliarden US-Dollar fĂ¼r Kiew bereitgestellt oder zugesagt. Das neue Paket umfasse Luftverteidigungsfähigkeiten sowie gepanzerte Fahrzeuge und andere AusrĂ¼stung, sagte Ryder.

Die USA gelten als wichtigster VerbĂ¼ndeter der Ukraine und haben in rasanter Abfolge diverse groĂŸe Pakete mit Waffen und Munition auf den Weg gebracht. Die Amerikaner haben Kiew dabei verschiedene schwere Waffensysteme zur VerfĂ¼gung gestellt oder zugesagt, darunter die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars. Ende Januar hatte die US-Regierung nach langem Hin und Her und parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern fĂ¼r Kiew auch angekĂ¼ndigt, der Ukraine 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams zu liefern. Diese werden nach Angaben der Regierung aber erst in mehreren Monaten in der Ukraine erwartet.

+++ Selenskyj: "Festung Bachmut" wird nicht aufgegeben +++

Die Ukraine wird die umkämpfte Kleinstadt Bachmut im Osten des Landes nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht aufgeben. "Wir werden solange kämpfen, wie wir können", betonte Selenskyj am Freitag zum Abschluss eines EU/Ukraine-Gipfels in Kiew. Bachmut sei eine "Festung". Selenskyj forderte vom Westen erneut mehr Waffen, um Russlands Angriffe abzuwehren. "Je weitreichendere Raketen wir haben, je besser unsere Artillerie ausgerĂ¼stet ist, desto schneller endet die Aggression Russlands und um so garantierter wird der Schutz der europäischen Sicherheit und Freiheit."

Der ukrainische Präsident bekräftigte auch seinen Appell an BrĂ¼ssel, die Sanktionen gegen Russland nochmals zu verschärfen. "Wir sind sehr daran interessiert, dass Russland keine Möglichkeit hat, seine RĂ¼stungsindustrie wiederzubeleben", sagte Selenskyj. Die bisherigen Sanktionen hätten die russischen BemĂ¼hungen nur verlangsamt. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen mehr als elf Monate.

"Wenn es schnellere Waffenlieferungen und dabei weitreichende Waffen gibt, dann werden wir nicht nur nicht von Bachmut zurĂ¼ckweichen, sondern auch mit der Befreiung des seit 2014 besetzten Donbass beginnen", kĂ¼ndigte der 45-Jährige an. Kiew wisse genau, was dafĂ¼r benötigt werde. Russische Truppen versuchen seit Monaten, die Kleinstadt im Donezker Gebiet, die vor dem Krieg etwa 70 000 Einwohner hatte, zu erobern. Seit Jahresbeginn gelang es dem russischen Militär, nördlich und sĂ¼dlich von Bachmut vorzurĂ¼cken.

+++ EU-Ratschef Michel sagt Ukraine Hilfe "auf jede erdenkliche Weise" zu +++

Die Europäische Union hat der Ukraine angesichts der anhaltenden russischen Angriffe versichert, unerschĂ¼tterlich an ihrer Seite zu stehen. "Die EU wird Sie solange wie nötig auf jede erdenkliche Weise unterstĂ¼tzen", versprach Ratspräsident Charles Michel am Freitag zum Abschluss eines EU-Ukraine-Gipfels in Kiew. Die Zukunft der Ukraine liege in der Europäischen Union, betonte der Belgier. Die EU und die Ukraine seien eine Familie. "Ihr Schicksal ist unser Schicksal." Die EU werde den Druck auf Russland erhöhen, damit das Land den Krieg beende.

+++ Baltenstaaten fĂ¼r mehr Tempo bei Waffenlieferungen fĂ¼r Ukraine +++

Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben mehr Tempo bei den westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine verlangt. "Die kommenden Monate werden sehr schwierig. Sie könnten sogar entscheidend fĂ¼r diesen Krieg sein", sagte die litauische Regierungschefin Ingrida Simonyte am Freitag nach einem Dreier-Treffen in Tallinn. "Deshalb mĂ¼ssen wir unsere UnterstĂ¼tzung fĂ¼r die Ukraine beschleunigen und verstärken - vor allem die militärische Hilfe."

Auch die estnische Gastgeberin Kaja Kallas warnte, dass die Hilfe fĂ¼r das von Russland angegriffene Land nicht zu spät kommen dĂ¼rfe. "Es sollte jetzt jedem klar sein, dass der Preis der Aggression mit jedem Zögern, mit jeder Verzögerung steigt." Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins sagte: "Wir unterstĂ¼tzen das Ersuchen der Ukraine nach AusrĂ¼stung, die es ihnen ermöglicht, den Krieg zu gewinnen." Der Krieg dauert inzwischen schon mehr als elf Monate.

+++ Melnyk: Leopard-1-Panzer wurden schon im April angeboten +++

Der ukrainische Vize-AuĂŸenminister Andrij Melnyk hat die Exportgenehmigung der Bundesregierung fĂ¼r Leopard-1-Kampfpanzer zwar begrĂ¼ĂŸt, gleichzeitig aber den späten Zeitpunkt kritisiert. Das DĂ¼sseldorfer Unternehmen Rheinmetall habe bereits im April angeboten, 88 Leopard 1A5 in die Ukraine zu liefern, sagte der frĂ¼here ukrainische Botschafter der Deutschen Presse-Agentur. "Leider wurde zu viel wertvolle Zeit vergeudet, um die schwierige Situation an der Front zugunsten der Ukraine viel schneller zu wenden."

Nun komme es auf jeden einzelnen Tag an. Die Instandsetzung und die Ausbildung könnten aber viele Monate dauern. "Auch beim Thema Munition gibt es leider Schwierigkeiten", sagte Melnyk.

"Wir rufen die Bundesregierung, ganz persönlich Verteidigungsminister Boris Pistorius auf, nach dem Leo-Tabu-Bruch wirklich Gas zu geben und neue Waffenlieferungen ohne Verzögerung auf den Weg zu bringen", forderte der Vize-AuĂŸenminister. Er verlangte auch erneut Tornado-Kampfjets, Kriegsschiffe und U-Boote fĂ¼r die Ukraine. "Es sollte keine neuen roten Linien mehr geben, um die Ukraine in ihrem Ăœberlebenskampf mit allen in Deutschland verfĂ¼gbaren Waffen zu unterstĂ¼tzen."

+++ Putin droht Deutschland bei Stalingrad-Gedenken +++

80 Jahre nach dem Sieg der Roten Armee Ă¼ber die Wehrmacht in der Schlacht um Stalingrad hat Kremlchef Wladimir Putin Deutschland vorgeworfen, sich nun in einen Krieg mit Russland hineinziehen zu lassen. "Es ist unfassbar, aber eine Tatsache: Wir werden erneut mit dem deutschen Panzer Leopard bedroht", sagte Putin bei einem Festakt in Wolgograd (frĂ¼her: Stalingrad). Die Wehrmacht hatte keine Panzer mit der Typenbezeichnung Leopard in ihrem Bestand. Wie im Zweiten Weltkrieg werde wieder auf dem Boden der Ukraine mit deutschen Waffen gegen Russland gekämpft, sagte der Kremlchef. Deutschland betont, trotz der Militärhilfe fĂ¼r die Ukraine keine Kriegspartei zu sein oder werden zu wollen.

Russland werde sich auch diesmal wehren, sagte Putin mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine, den er selbst angeordnet hat: "Wir haben etwas, womit wir antworten. Und mit der Anwendung von Panzertechnik ist die Sache nicht erledigt. Das sollte jeder verstehen", sagte der Präsident der Atommacht. Kritiker werfen Putin immer wieder vor, die fĂ¼r viele Russen wichtigen Gedenktage zur Erinnerung an den Sieg Ă¼ber Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg fĂ¼r Propaganda zu missbrauchen.

+++ EU-Spitze trifft Selenskyj +++

Von einem EU-Ukraine-Gipfel am Freitag erhofft sich Kiew konkretere Beitrittsperspektiven. "Ich glaube, dass es die Ukraine verdient hat, bereits in diesem Jahr Verhandlungen Ă¼ber die EU-Mitgliedschaft aufzunehmen", sagte Ukraine-Präsident Selenskyj. Eine weitere Integration in die Europäische Union wĂ¼rde den Ukrainern "Energie und Motivation geben, trotz aller Hindernisse und Bedrohungen zu kämpfen".

Ein Thema des Gipfels ist zusätzliche europäische UnterstĂ¼tzung im Krieg gegen Russland. Von der Leyen, die seit Donnerstag in Kiew ist, kĂ¼ndigte bereits weitere finanzielle, militärische und humanitäre Hilfe an. So sollen 150 Millionen Euro fĂ¼r den Wiederaufbau der von Russland zerstörten Energie-Infrastruktur bereitgestellt werden. Bis zum ersten Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar soll auch ein neues Paket mit Russland-Sanktionen beschlossen werden.

+++ Scholz: TruppenrĂ¼ckzug Voraussetzung fĂ¼r Verhandlungen mit Russland +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht erst dann eine Möglichkeit fĂ¼r Verhandlungen Ă¼ber ein Ende des Ukraine-Krieg, wenn sich Russland zum TruppenrĂ¼ckzug aus den besetzten Gebieten bereiterklärt. "In dem Augenblick, in dem sie erkennen lassen, der Weg ist TruppenrĂ¼ckzug, in dem Augenblick ist auch der Weg fĂ¼r Gespräche mit der Ukraine - da bin ich ziemlich sicher - frei", sagte Scholz am Donnerstag in einer Fragerunde mit BĂ¼rgern im hessischen Marburg. Dann gebe es auch die Möglichkeit, sich zu verständigen. "Aber da mĂ¼ssen wir noch ein bisschen drauf hinarbeiten", fĂ¼gte der Kanzler hinzu.

Der brasilianische Präsident Luiz InĂ¡cio Lula da Silva hatte am Montag nach einem Gespräch mit Scholz Verhandlungen Ă¼ber ein Ende des Krieges unter Vermittlung von Ländern wie Brasilien oder China vorgeschlagen. Die Ukraine lehnt Verhandlungen ab, solange die russischen Truppen sich nicht vollständig von ukrainischem Gebiet zurĂ¼ckgezogen haben - inklusive der Krim. Die russische FĂ¼hrung hatte nach der AnkĂ¼ndigung Deutschlands und anderer westlicher Staaten, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, zuletzt ebenfalls Abstand von der Idee von Friedensverhandlungen genommen.

+++ Ukraine: Land braucht 2023 Ă¼ber 15 Milliarden Euro fĂ¼r Wiederaufbau +++

Die Ukraine hat bei der Europäischen Union fĂ¼r den angelaufenen Wiederaufbau der durch Russlands Krieg zerstörten Infrastruktur konkrete Mittel angefordert. "In diesem Jahr beträgt der Bedarf 17 Milliarden US-Dollar (rund 15,6 Milliarden Euro)", sagte Regierungschef Denys Schmyhal bei einem Treffen mit dem kommissarischen Vizepräsidenten der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, gemĂ¤ĂŸ einer Mitteilung vom Donnerstag. DafĂ¼r sollten vor allem die im Zuge der Sanktionen gegen Moskau eingefrorenen russischen Gelder verwendet werden.

Gleichzeitig dankte Schmyhal fĂ¼r die Finanzzusagen der EU von 18 Milliarden Euro, von denen bereits drei Milliarden in der Ukraine eingetroffen seien. "Wichtig ist, dass diese Finanzmittel prognostizierbar sind und regelmĂ¤ĂŸig eintreffen", sagte der 47-Jährige.

Die ukrainische Vizefinanzministerin Olha Sykowa hatte am Vortag den zusätzlichen Finanzbedarf fĂ¼r 2023 mit gut 2,8 Milliarden Euro pro Monat beziffert. Insgesamt hofft Kiew auf umgerechnet rund 37 Milliarden Euro aus dem Ausland zur Finanzierung der HaushaltslĂ¼cken. Damit wĂ¼rden etwa 60 Prozent der Budgetausgaben durch westliche Geldgeber finanziert.

Seit mehr als elf Monaten verteidigt sich die Ukraine mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Der osteuropäische Staat war bereits vor dem Krieg eines der ärmsten Länder Europas und ist immer wieder auf Hilfe von auĂŸen angewiesen.

+++ London schlieĂŸt Kampfjets fĂ¼r Kiew nicht aus +++

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig mahnte Wallace am Donnerstag aber zur Geduld. "Eine Sache, die ich im vergangenen Jahr gelernt habe, ist nichts einzubeziehen und nichts auszuschlieĂŸen", sagte der Minister am Donnerstag in Portsmouth. "Das ist die einfache Realität. Wir antworten auf die jeweiligen BedĂ¼rfnisse der Ukrainer, basierend auf dem, was die Ukrainer sagen, was unsere Geheimdienste erkennen, und was wir Ă¼ber die Russen auf dem Schlachtfeld wissen."

Derzeit benötige die Ukraine vor allem Artillerie, um die russischen Truppen zurĂ¼ckzudrängen, sagte Wallace. "Wir dĂ¼rfen uns nicht mitreiĂŸen lassen. Vorige Woche haben wir Panzer gegeben, was kommt als nächstes?" Es werde Monate dauern, ukrainische Piloten an britischen Kampfjets auszubilden, sagte der Minister. Vorrang mĂ¼sse haben, die Truppen fĂ¼r eine RĂ¼ckeroberung ukrainischen Gebiets auszubilden. Es gebe leider keinen Zauberstab, um die Kämpfe zu beenden.

GroĂŸbritannien hatte als erstes Land der Ukraine die Lieferung von Kampfpanzern zugesagt. Allerdings fordern einige Politiker wie der frĂ¼here Premierminister Boris Johnson von Regierungschef Rishi Sunak bereits vehement, auch Flugzeuge zur VerfĂ¼gung zu stellen.

Gemeinsam mit AuĂŸenminister James Cleverly sowie den jeweiligen Kollegen aus Australien hatte Wallace am Mittwoch eine Ausbildungsstätte fĂ¼r ukrainische Soldaten in SĂ¼dengland besucht.

+++ Von der Leyen will neue Russland-Sanktionen bis zum 24. Februar +++

Zum ersten Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine sollen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen weitere Sanktionen verhängt werden. Das mittlerweile zehnte Paket mit StrafmaĂŸnahmen gegen Russland solle bis zum 24. Februar beschlossen sein, kĂ¼ndigte von der Leyen am Donnerstag bei einem Besuch in Kiew an. "Wir werden weiter Druck machen", sagte sie. Russland zahle bereits heute einen hohen Preis. Allein die mit internationalen Partnern beschlossene Preisobergrenze fĂ¼r russische Rohöllieferungen in Drittstaaten koste Russland rund 160 Millionen Euro pro Tag.

Zum Inhalt des zehnten Sanktionspakets äuĂŸerte sich von der Leyen in Kiew nicht. Nach Angaben von EU-Diplomaten in BrĂ¼ssel sind unter anderem weitere Handelsbeschränkungen und eine Erweiterung der Liste mit Personen und Organisationen geplant, von denen Vermögenswerte eingefroren werden mĂ¼ssen.

+++ Ukraine-Krieg: Von der Leyen kĂ¼ndigt neues Zentrum fĂ¼r Beweise an +++

Um Russland fĂ¼r den Krieg gegen die Ukraine zur Verantwortung zu ziehen, wird am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein Zentrum fĂ¼r Beweismittel eingerichtet. "Russland muss fĂ¼r seine abscheulichen Verbrechen vor Gericht zur Rechenschaft gezogen werden", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag bei einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Staatsanwälte aus der Ukraine und der Europäischen Union sammelten schon jetzt Beweise. Das neue internationale Zentrum in Den Haag solle diese Arbeit koordinieren. Es werde in ein Ermittlungsteam integriert, das unter anderem Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit untersucht.

+++ BBC: Russischer Ex-Offizier bezeugt Folter ukrainischer Gefangener +++

Ein ehemaliger russischer Offizier hat im Gespräch mit der BBC schwere Folter und Misshandlung ukrainischer Gefangener durch Kameraden bezeugt. Der Mann namens Konstantin Jefremow war nach eigenen Angaben Leutnant in der russischen Armee und kurz nach dem Beginn des Angriffskriegs im vergangenen Jahr in der Ukraine stationiert. Später schied er aus der Armee aus und verlieĂŸ Russland.

In dem BBC-Interview berichtete er unter anderem von einem Verhör, bei dem einem Kriegsgefangenen in Arme und Beine geschossen worden sei. In einem anderen Fall sollen bei Scheinhinrichtungen SchĂ¼sse nahe am Kopf eines Gefangenen abgefeuert worden sein, nachdem ihm angekĂ¼ndigt worden sei, dass ihm in den Kopf geschossen werde. Einem weiteren Mann sei angedroht worden, seine Geschlechtsteile zu verstĂ¼mmeln.

Die BBC prĂ¼fte die Angaben des Mannes zu seiner Einsatzzeit in der Ukraine unter anderem anhand von Dokumenten und Fotos, die er vorlegte und hält den Bericht fĂ¼r glaubhaft. Es gebe auf beiden Seiten im Ukraine-Krieg Folter und Misshandlungen, sagte die Leiterin eines Beobachtungsteams der Vereinten Nationen in der Ukraine, Matilda Bogner. Besonders schlimm seien die Verhältnisse aber in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine oder in Russland selbst.

+++ Von der Leyen kĂ¼ndigt in Kiew weitere Energiehilfe fĂ¼r Ukraine an +++

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine weitere UnterstĂ¼tzung beim Wiederaufbau der von Russland zerstörten Energie-Infrastruktur zugesagt. Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Energiegemeinschaft werde man mehr als 150 Millionen Euro fĂ¼r den Einkauf von wichtiger Energietechnik zur VerfĂ¼gung stellen, sagte sie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Zudem werde die EU 2400 Stromgeneratoren zur VerfĂ¼gung stellen - zusätzlich zu den 3000, die seit Beginn des Krieges geliefert worden seien. Auch sei die Ukraine eingeladen, sich an der EU-Plattform zum gemeinsamen Gaseinkauf zu beteiligen.

"Wir stellen sicher, dass trotz der Angriffe weiter Strom durch das Netz flieĂŸt", sagte von der Leyen. "Wir werden diesen Winter Ă¼berstehen, lieber Wolodymyr, und viele weitere."

+++ Putin-Propaganda: Kreml-Boss feiert Stalingrad-Sieg +++

Putin dĂ¼rfte unbeeindruckt von der Gewalt und der Zerstörung durch seinen Krieg gegen die Ukraine einmal mehr auch behaupten, dass er seinen Ăœberfall auf das Nachbarland vor fast einem Jahr als Fortsetzung des Kampfes gegen den Nazismus sieht. Erst im Januar warf er der FĂ¼hrung in Kiew wieder vor, den ukrainischen NationalistenfĂ¼hrer Stepan Bandera (1909-1959), der dem Nazi-Diktator Adolf Hitler damals geholfen habe, heute als Helden zu verehren. "Deshalb haben wir allen Grund, die derzeitigen ukrainischen Machthaber als neonazistisch zu bezeichnen", sagte Putin bei einem Treffen mit Veteranen in St. Petersburg.

Kritiker werfen Putin vor, die fĂ¼r viele Russen heiligen Gedenktage zur Erinnerung an den Sieg der Sowjetunion gegen Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg fĂ¼r seine Propaganda um den Ăœberfall auf die Ukraine zu missbrauchen. Laut Kreml trifft sich Putin an der Wolga mit Vertretern von patriotischen und Jugendorganisationen. In Wolgograd wurde auch eine Stalin-BĂ¼ste enthĂ¼llt zur Erinnerung an den Sowjetdiktatur Josef Stalin (1879-1953), der das Land damals in den Sieg gefĂ¼hrt hatte. Die Schlacht von Stalingrad mit Hunderttausenden Toten innerhalb von 200 Tagen gilt als eine der schwersten und kriegsentscheidenden Niederlagen der Deutschen Wehrmacht und damit als Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg. In den erbitterten Kämpfen wurde die Stadt fast vollständig zerstört. In der Schlacht von Stalingrad kämpften damals viele Ukrainer in der Roten Armee an der Seite russischer Soldaten gegen Hitlers Truppen.

+++ Neuer Putin-Raketenterror gegen Kramatorsk +++

Nach dem Raketeneinschlag in einem Wohnhaus in der ostukrainischen GroĂŸstadt Kramatorsk im Gebiet Donezk forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut eindringlich Hilfe des Westens gegen die russischen Angriffe. "Der einzige Weg, den russischen Terrorismus zu stoppen, ist ihn zu besiegen. Durch Panzer. Kampfjets. Weitreichende Raketen", schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter.

Russland Ă¼berzieht die Ukraine in dem Krieg, der am 24. Februar begann, immer wieder mit Raketenangriffen, die zuletzt vor allem der Energie-Infrastruktur des Landes galten. Immer wieder werden auch einfache Wohnhäuser getroffen, weshalb viele Zivilisten durch Putins Krieg sterben. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind durch Putins Krieg bisher mehr als 7000 Menschen in der Ukraine getötet worden.

+++ Selenskyj berichtet vor Gipfel mit EU von Erfolgen +++

In seiner allabendlichen Videobotschaft informierte Selenskyj vor einem EU-Ukraine-Gipfel an diesem Freitag Ă¼ber "Erfolge» der Arbeit ukrainischer Strafverfolgungsbehörden. So flog etwa eine Polizeiabteilung auf, die einen Prostituiertenring gedeckt haben soll. Es habe Gewalt gegen Mädchen gegeben, sagte Selenskyj. Es gebe erste Festnahmen. Die Beamten sollen Behörden zufolge monatlich eine Million Euro "Schutzgeld" kassiert haben.

Selenskyj hatte zuletzt angekĂ¼ndigt, gegen Korruption, Amtsmissbrauch und anderes kriminelles Verhalten im Staatsdienst durchzugreifen. Er sagte, dass fĂ¼hrende Kräfte des Zolldienstes entlassen seien. Zudem hätten der Geheimdienst SBU, Ermittler und Staatsanwälte Dutzende Razzien in verschiedenen Regionen im Land durchgezogen, um Beweise fĂ¼r Strafverfahren zu sammeln.

+++ EU-Chefdiplomat schlieĂŸt Kampfjet-Lieferungen an Ukraine nicht aus +++

Der EU-AuĂŸenbeauftragte Josep Borrell schlieĂŸt es nicht aus, dass es trotz der derzeit zurĂ¼ckhaltenden Position von Ländern wie Deutschland und den USA zu einer Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine kommt. Auch die Lieferung von Panzern sei anfangs stark umstritten gewesen, sagte der Spanier im Vorfeld eines EU-Ukraine-Gipfel am Freitag in Kiew. SchlieĂŸlich sei es bei dem Thema aber doch zu einer Einigung gekommen und man habe diese «rote Linie» Ă¼berschritten. Warnungen vor Eskalationsrisiken habe es bislang bei allen Waffenlieferungen gegeben, sagte er.

+++ AbrĂ¼stungsvertrag mit USA: Moskau zweifelt an Verlängerung nach 2026 +++

Nach jĂ¼ngster Kritik aus den USA hat Russland seine Zweifel an der Fortsetzung des letzten groĂŸen AbrĂ¼stungsvertrags bekräftigt - zugleich aber auch dessen Wichtigkeit betont. "Es gibt wenige Hinweise darauf", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax am Mittwoch auf die Frage, ob sich derzeit weitere Gespräche Ă¼ber eine Verlängerung des "New Start"-Vertrags Ă¼ber das Jahr 2026 hinaus abzeichneten. Auch Vize-AuĂŸenminister Sergej Rjabkow hatte ein Auslaufen des Abkommens Ă¼ber die strategische atomare AbrĂ¼stung kĂ¼rzlich als "sehr mögliches Szenario" bezeichnet. Peskow betonte nun allerdings auch: "Wir halten die Fortsetzung dieses Vertrags fĂ¼r sehr wichtig."

Die USA werfen Russland vor, seinen Verpflichtungen bei der nuklearen RĂ¼stungskontrolle nicht nachzukommen. Moskau weigere sich, Inspektionen auf eigenem Hoheitsgebiet zuzulassen, heiĂŸt es aus Washington. Russland wiederum begrĂ¼ndet seine Absage an die vertraglich vorgesehenen Kontrollen damit, dass russische Inspekteure wegen westlicher Sanktionen derzeit angeblich nicht in die USA reisen könnten.

Der "New Start"-Vertrag begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. Im Februar 2021 - also ein Jahr vor Russlands Einmarsch in die Ukraine - hatten sich US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin auf eine Verlängerung bis 2026 geeinigt.

+++ Kreml unterstĂ¼tzt Abschussprämien fĂ¼r Leopard-Kampfpanzer +++

Der Kreml unterstĂ¼tzt russische Initiativen zur Zahlung von Prämien fĂ¼r die Erbeutung oder Zerstörung schwerer Waffen aus Nato-Staaten in der Ukraine. Solche Sonderzahlungen könnten die Soldaten noch weiter anspornen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. "Was diese Panzer angeht, so haben wir schon gesagt, dass die brennen werden, natĂ¼rlich, dann noch mehr, wenn es solche ausgeweiteten MaĂŸnahmen gibt", sagte Peskow. Deutschland will Leopard-Kampfpanzer liefern, die USA Panzer vom Typ Abrams.

Zuvor hatte der Gouverneur Alexander Ossipow in der Region Transbaikalien eine Prämie von drei Millionen Rubel (rund 39.200 Euro) fĂ¼r jeden eroberten deutschen oder US-amerikanischen Panzer in der Ukraine angekĂ¼ndigt. Peskow sagte, dass auch russische Geschäftsleute solche Vorschläge machten. "Es werden verschiedene Summen fĂ¼r in Brand gesetzte, zerstörte Technik, fĂ¼r eroberte Technik genannt", sagte er.

Das zeuge von der Geschlossenheit in Russland, die Ziele des Krieges in der Ukraine zu erreichen. Zugleich betonte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin, dass es bisher diese Panzer als Angriffsziele noch nicht gebe. "Offensichtlich braucht es eine Phase der Vorbereitung." Mit Blick auf die mögliche Lieferung von US-Raketen mit grĂ¶ĂŸerer Reichweite an die Ukraine sagte der Kremlsprecher, dass auch diese Waffen nichts an Russland "militärischer Spezialoperation" in der Ukraine änderten.

Allerdings räumte Peskow ein, dass es "ziemlich besondere, feindliche" Bedingungen fĂ¼r Russland gebe in diesem Krieg. "Wir sehen, dass die gesamte militärische Infrastruktur der Nato gegen Russland arbeitet. Wir sehen, wie die ganze nachrichtendienstliche Aufklärung der Nato, einschlieĂŸlich der Luftaufklärung, der Satelliteneinheiten, im Regime 24/7 im Interesse der Ukraine arbeitet", sagte er der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. In der vor rund einem Jahr - am 24. Februar - begonnenen russischen Invasion hat Putin immer wieder die "Entmilitarisierung" der Ukraine als ein Kriegsziel genannt.

+++ Göring-Eckardt in Kiew: Gespräch Ă¼ber Wiederaufbau und RĂ¼stungshilfe +++

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hält die Eile der ukrainischen Regierung in Bezug auf die angekĂ¼ndigte Lieferung von Leopard-Kampfpanzern fĂ¼r verständlich. "FĂ¼r die ukrainische Regierung ist wichtig, dass die Lieferung der Leopard-Panzer schnell erfolgt, weil Präsident Wladimir Putin offensichtlich eine Offensive vorbereitet", sagte die GrĂ¼nen-Politikerin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Denys Schmyhal in Kiew. Der Premierminister habe mit ihr auch Ă¼ber den Wiederaufbau von Kliniken, Häusern und Schulen gesprochen.

Göring-Eckardt sagte, es sei gut, dass die Ukraine bei der Wiederherstellung der durch russische Angriffe zerstörten Energieversorgung auf erneuerbare Energien setze: "Zerstörte Kohlekraftwerke sollen durch Solarenergie und perspektivisch auch Windkraft ersetzt werden." Hierbei wĂ¼nsche man sich auch UnterstĂ¼tzung aus Deutschland.

Mit Blick auf den EU-Ukraine-Gipfel an diesem Freitag sagte die Vizepräsidentin des Bundestages: "Die EU-Perspektive ist wichtig, sie bewirkt konkrete Fortschritte, jetzt schon" - etwa bei der Bekämpfung der Korruption, zum Beispiel in der Justiz. Deutschland und die EU sollten der Ukraine eine "Partnerschaft auf Augenhöhe ermöglichen und so ihre Stabilität auch in der Zukunft sichern."

Vor einer Woche hatte die Bundesregierung entschieden, dass Deutschland in einem ersten Schritt 14 Leopard-Kampfpanzer des Typs 2A6 an die ukrainischen Streitkräfte Ă¼bergeben werde. Auch andere Länder sollten eine Genehmigung erhalten, um die in Deutschland hergestellten Panzer an das angegriffene Land weitergeben zu können. DarĂ¼ber hinaus wollen die USA Abrams-Kampfpanzer beisteuern.

Göring-Eckardt will in den kommenden Tagen weitere Orte in der Ukraine besuchen.

+++ EU-Streitkräfte sollen weitere 15.000 ukrainische Soldaten ausbilden +++

Der Umfang der aktuellen EU-Ausbildungsmission fĂ¼r die ukrainischen Streitkräfte soll verdoppelt werden. Als neues Ziel sei vorgesehen, 30.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in EU-Staaten auszubilden, teilten mehrere EU-Beamte am Mittwoch in BrĂ¼ssel mit. Bislang war das Ziel, rund 15.000 Soldaten zu trainieren.

+++ Selenskyj: Erwarten Entscheidungen unserer EU-Partner +++

"Wir erwarten Entscheidungen unserer Partner in der Europäischen Union, die (...) unserem Fortschritt entsprechen. Fortschritt, der offensichtlich da ist - und das sogar trotz des groĂŸflächigen Kriegs", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum geplanten EU-Beitritt seines Landes. Er bekräftigte, dass in Kiew an Reformen gearbeitet werde. An dem EU-Ukraine-Gipfel am Freitag sollen dem Vernehmen nach unter anderem EU-Ratspräsident Charles Michel und Kommissionschefin Ursula von der Leyen teilnehmen.

Der Krieg hat bei vielen Ukrainern den Wunsch nach einer baldigen Aufnahme in die EU noch einmal verstärkt. Seit Juni ist das Land EU-Beitrittskandidat. Verbunden damit sind allerdings Auflagen unter anderem bei der Korruptionsbekämpfung.

+++ Habeck spricht sich gegen Kampfjets fĂ¼r die Ukraine aus +++

Der deutsche Vizekanzler Robert Habeck (GrĂ¼ne) hat sich gegen die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine ausgesprochen. In der ZDF-Sendung "Markus Lanz" sprach Habeck am Dienstagabend von einem "Balanceakt" zwischen der "maximalen UnterstĂ¼tzung" der Ukraine, ohne dass Deutschland dabei selbst Kriegspartei werde. "Und das ist natĂ¼rlich nicht ganz klar, wo dort die Linie verläuft."

Nach dem, was er wisse, brauche die Ukraine fĂ¼r die modernen, westlichen Kampfjets die Wartung des Westens, der damit "wahrscheinlich" dann einen Schritt zu weit gehen könnte, meinte Habeck. Es sei richtig, der Ukraine Kampfpanzer zu liefern. "Aber zwischen den Kriegspanzern und Kampfjets ist ein Unterschied."

+++ Ukraine: Seit Kriegsbeginn gut 13.000 Menschen an Ausreise gehindert +++

Der ukrainische Grenzschutz hat seit dem russischen Einmarsch im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge mehr als 13.000 Menschen am Verlassen des Landes gehindert. "Insgesamt wurden seit dem 24. Februar an der grĂ¼nen Grenze mehr als 9100 Personen festgenommen", sagte der Sprecher der Behörde, Andrij Demtschenko, am Dienstag in Kiew. Der grĂ¶ĂŸte Teil von ihnen sei an Grenzabschnitten zu Rumänien und Moldau aufgegriffen worden. Weitere knapp 3900 Menschen seien unter anderem mit gefälschten Dokumenten an offiziellen Ăœbergängen am GrenzĂ¼bertritt gehindert worden. Die meisten wollten demnach weiter in Richtung Ungarn oder Polen.

Im Rahmen der allgemeinen Mobilmachung wurde zu Kriegsbeginn fĂ¼r wehrpflichtige Ukrainer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren ein Ausreiseverbot mit wenigen Ausnahmen verhängt. Berichten des Grenzschutzes zufolge versuchten Männer teils in Frauenkleidern, mit gekauften Dokumente Ă¼ber nicht existierende Kinder oder fiktive Ehen das Land zu verlassen. Mehrere Männer erfroren demnach in den Karpaten und mindestens ein Dutzend ertrank in GrenzflĂ¼ssen vor allem an der Grenze zu Rumänien. Es ist nicht bekannt, wie vielen Ukrainern die Flucht vor dem Wehrdienst gelungen ist.

+++ Frankreich liefert zwölf weitere Caesar-Haubitzen an die Ukraine +++

Frankreich liefert zwölf weitere Caesar-Haubitzen an die Ukraine. Das hat Frankreichs Verteidigungsminister SĂ©bastien Lecornu am Dienstag bei einem Besuch seines ukrainischen Amtskollegen Oleksij Resnikow in Paris angekĂ¼ndigt. Frankreich habe der Ukraine bereits 18 dieser Haubitzen geliefert und habe nun mehrere Dutzend Millionen Euro zur Wartung der Kanonen freigemacht, sagte Lecornu.

AuĂŸerdem soll die Ukraine von Frankreich ein LuftĂ¼berwachungsradar vom Typ GM 200 erhalten sowie Treibstofflieferungen. Bis zum Sommer werde Frankreich zudem die Ausbildung von 2000 ukrainischen Soldaten in Frankreich gewährleisten. DarĂ¼ber hinaus kĂ¼ndigte der Minister die Entsendung von 150 französischen Soldaten nach Polen an, die dort gemeinsam mit polnischen Soldaten die Ausbildung von 600 ukrainischen Kämpfern Ă¼bernehmen sollen.

Zu einer möglichen Lieferung von Kampfpanzern oder Kampfflugzeugen sagte der französische Verteidigungsminister nichts. Er verwies auf die bereits angekĂ¼ndigte Lieferung von französischen Spähpanzern des Typs AMX-10 RC. Spekuliert wird Ă¼ber eine Lieferung von Kampfflugzeugen vom Typ Mirage 2000. "Prinzipiell ist nichts verboten", sagte Präsident Emmanuel Macron am Montag, ohne sich zunächst klar zu positionieren.

+++ Griechenland liefert der Ukraine keine Leopard-Panzer +++

Griechenland wird wegen der Spannungen mit der TĂ¼rkei keine Leopard-Panzer an die Ukraine liefern. Dies teilte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Dienstag während eines Besuches in Japan mit, wie japanische Medien und das staatliche griechische Fernsehen (ERT) berichteten. «Wir werden Leopard-2 aus dem einfachen Grund nicht geben, weil sie fĂ¼r unsere Verteidigungsstrategie absolut notwendig sind», so Mitsotakis. Die Beziehungen zwischen Griechenland und der TĂ¼rkei gehen wegen eines Disputs um Hoheitsrechte im östlichen Mittelmeer zurzeit durch eine sehr angespannte Phase.

Griechenland hat so viele Leopard-Panzer wie kein anderes Land Europas: Rund 350 Leopard 2 und 500 Leopard 1. Die Regierung in Athen hat aber kein Interesse, Panzer abzugeben, weil sie sich vom Nato-Partner TĂ¼rkei bedroht fĂ¼hlt.

+++ Baltenstaaten und Polen sichern Ukraine weitere UnterstĂ¼tzung zu +++

Die AuĂŸenminister der baltischen Staaten und Polens haben bei einem Treffen in Lettland die gemeinsame Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine diskutiert. Gastgeber Edgars Rinkevics und seine Amtskollegen Urmas Reinsalu (Estland), Gabrielius Landsbergis (Litauen) und Zbigniew Rau (Polen) sagten Kiew dabei weitere UnterstĂ¼tzung bis zum Sieg zu. Zugleich verständigten sich die Chefdiplomaten der vier an Russland und teils auch an dessen VerbĂ¼ndeten Belarus grenzenden EU- und Nato-Länder in einer gemeinsamen Erklärung auf eine engere Kooperation und Abstimmung.

"Es sind unsere vier Länder, die der Ukraine die meisten Waffen, AusrĂ¼stung und Munition liefern, wenn wir unsere BemĂ¼hungen pro Kopf zählen", sagte der polnische AuĂŸenminister Rau. "Unsere Philosophie ist es, der Ukraine so viel wie möglich und so schnell wie möglich zu helfen." Auch sprächen die baltischen Staaten und Polen mit einer Stimme, wenn es in der EU um Sanktionen gegen Russland gehe. Bei diesen mĂ¼ssten Schlupflöcher und Ausnahmen ausgeschlossen werden.

Skeptisch zeigten sich die vier Minister Ă¼ber die diplomatischen Beziehungen zu Russland, die von den drei baltischen Staaten bereits zurĂ¼ckgestuft worden sind. In vielen Fällen habe es wenig Sinn, einen russischen Botschafter in irgendeiner europäischen Hauptstadt zu haben, sagte der litauische Chefdiplomat Landsbergis. Statt einer diplomatischen Institution handle es sich dabei inzwischen meist um eine "Propaganda-Institution", die Kriegsverbrechen vertusche und eine «Völkermord-Agenda» befördere.

+++ Moskau räumt ein: Mehr als 9000 Männer fälschlicherweise mobilisiert +++

Russland hat eingeräumt, seit dem vergangenen Herbst mehrere Tausend Männer zu Unrecht fĂ¼r den Krieg gegen die Ukraine in die Armee eingezogen zu haben. "Mehr als 9000 BĂ¼rger, die unrechtmĂ¤ĂŸig mobilisiert wurden, wurden zurĂ¼ck nach Hause gebracht - darunter auch diejenigen, die aus gesundheitlichen GrĂ¼nden auf keinen Fall hätten einberufen werden dĂ¼rfen", sagte Generalstaatsanwalt Igor Krasnow am Dienstag bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin.

Kritische Beobachter gehen allerdings davon aus, dass bei der im vergangenen September von Putin angeordneten Mobilmachung noch deutlich mehr Menschen gesetzeswidrig rekrutiert wurden - und möglicherweise nie zurĂ¼ckkehrten. Insbesondere in den ersten Wochen wurden vielerorts chaotische Zustände in den Kreiswehrersatzämtern geschildert. Diese hatten landesweit insgesamt 300 000 Männer fĂ¼r die Front einzogen. Auch Generalstaatsanwalt Krasnow attestierte den Militärstrukturen seines Landes nun rĂ¼ckblickend «eine Masse an gravierenden Problemen».

Am Dienstag wurde in sozialen Netzwerken zudem eine Videobotschaft verbreitet, die Ehefrauen und MĂ¼tter von mobilisierten Russen an Putin richteten. Die Frauen aus der fernöstlichen Region Primorje beklagen darin unter anderem, dass es ihren Männern an AusrĂ¼stung und Medikamenten fehle. AuĂŸerdem gebe es keine Hygieneprodukte, weshalb Läuse und Krätze grassierten.

+++ Russlands AuĂŸenminister beklagt Gefahr aus Ukraine +++

Der russische AuĂŸenminister Sergej Lawrow hat bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Kollegen Samih Schukri in Moskau eine zunehmende militärische Gefahr in der Ukraine durch die Waffen aus Nato-Staaten beklagt. Die russischen Streitkräfte wĂ¼rden in der Ukraine alles unternehmen, damit die Pläne des Westens in dem Land nicht aufgingen, sagte Lawrow am Dienstag. Er kritisierte die Diskussion um immer mehr und schwerere Waffen fĂ¼r die Ukraine. "Wir treffen die notwendigen MaĂŸnahmen, um nicht zuzulassen, dass die Ukraine zu einer noch grĂ¶ĂŸeren Bedrohung fĂ¼r unsere Sicherheit wird", sagte Lawrow.

Russland hat die Ukraine in einem Angriffskrieg am 24. Februar Ă¼berfallen und dort in Städten immer wieder auch zivile Infrastruktur zerstört. Mehr als 7000 Zivilisten sind bisher nach Angaben der Vereinten Nationen getötet worden. Mit Raketen- und Drohnenangriffen hat Russland zuletzt auch gezielt Energie-Infrastruktur in der Ukraine vernichtet, um das Land in Dunkelheit und Kälte zu stĂ¼rzen.

Der russische Chefdiplomat bestätigte auch, dass Schukri eine Botschaft von US-AuĂŸenminister Antony Blinken zur Ukraine Ă¼bermittelt habe. Allerdings habe es keine Vorschläge gegeben, sondern nur Forderungen, das Land zu verlassen und die Kampfhandlungen einzustellen. "Russland ist bereit, sich jeden ernsthaften Vorschlag zur Lösung der aktuellen Situation in ihrem allumfassenden Kontext anzuhören", sagte Lawrow. Allerdings habe gerade erst Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg deutlich gemacht, worum es dem Westen eigentlich gehe: um eine Niederlage Russlands.

"Hier ist alles völlig klar, dass es ganz und gar nicht um die Ukraine geht", meinte der Minister. Er warf den USA vor, die Ukraine zu benutzen, um eine Vormachtstellung in der Welt zu behaupten. "Das Kiewer Regime, das keinerlei Selbstständigkeit besitzt, erfĂ¼llt den Willen des Souveräns: der USA und des gesamten restlichen Westens, den sich Washington zum Untertan gemacht hat." Russland hatte zuletzt immer wieder betont, sich in der Ukraine im Krieg mit der gesamten westlichen Welt zu sehen.

+++ Kiew erwartet bis zu 140 Kampfpanzer und verhandelt wegen Kampfjets +++

In den nächsten Monaten erwartet die Ukraine 120 bis 140 moderne westliche Kampfpanzer der Typen Leopard 2, Challenger 2 und M1 Abrams. "In der Panzerkoalition sind derzeit zwölf Teilnehmer", sagte AuĂŸenminister Dmytro Kuleba in einer Videobotschaft am Dienstag. Alle Teilnehmerstaaten könne der 42-Jährige derzeit nicht nennen, da einige noch formale Prozeduren durchlaufen mĂ¼ssten. Kiew hoffe auch sehr auf französische Leclerc-Panzer und grĂ¶ĂŸere Liefermengen aus bereits beteiligten Staaten.

"Die Streitkräfte mĂ¼ssen alle Waffentypen erhalten, die sie fĂ¼r die Verteidigung und Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit unseres Staates benötigen", unterstrich Kuleba. Der Chefdiplomat erwähnte dabei insbesondere Kampfflugzeuge und weitreichende Raketen von bis zu 300 Kilometern Reichweite. DafĂ¼r fĂ¼hre man bereits Verhandlungen.

Parallel dazu reiste Verteidigungsminister Olexij Resnikow Medienberichten zufolge nach Paris. Frankreich gilt als eines der Hauptländer bei der möglichen Lieferung von Kampfflugzeugen fĂ¼r die Ukraine. Der Sprecher der Luftwaffe, Jurij Ihnat, hatte den Bedarf mit 200 Jets angegeben. Vor dem russischen Ăœberfall vor etwas mehr als elf Monaten hatte Kiew westlichen Experten zufolge etwas mehr als 100 einsatzfähige Kampfjets sowjetischer Bauart.

+++ Russland meldet Einnahme des Dorfs Blahodatne im Gebiet Donezk +++

Im Krieg in der Ukraine haben die russischen Truppen nach eigenen Angaben nun das Dorf Blahodatne im Gebiet Donezk vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Das teilte am Dienstag das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zuvor hatte bereits der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, den Kampferfolg fĂ¼r seine paramilitärischen Einheiten beansprucht. Bestätigt wurde die Einnahme von ukrainischer Seite nicht. Noch am Wochenende hieĂŸ es in Kiew, die Angriffe seien abgewehrt worden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht Ă¼berprĂ¼fen. Der Ort liegt nördlich der derzeit besonders umkämpften Stadt Bachmut.

Die russische Armee versucht, Bachmut von Norden und SĂ¼den zu umgehen, um die ukrainische Armee zum RĂ¼ckzug aus der Kleinstadt zu zwingen. Beide Seiten mĂ¼ssen bei den blutigen Kämpfen dem Vernehmen nach massive Verluste hinnehmen. Die Hauptversorgungsroute nach Nordwesten ist aber weiter unter ukrainischer Kontrolle. Die Ukraine fordert vom Westen dringend schwere Waffen, um den Vormarsch der russischen Truppen zu stoppen und besetzte Ortschaften zu befreien.

Das russische Verteidigungsministerium informierte zudem Ă¼ber den Einsatz eines Panzerzugs im Kriegsgebiet. Die Besatzung auf dem nach dem Fluss Wolga benannten Zug solle fĂ¼r die technische Aufklärung und Minenräumung eingesetzt werden sowie militärische Ziele in der Luft und am Boden zerstören. "Dieser gewaltige RĂ¼stungskomplex ermöglicht es den Soldaten, sogar unter den schwierigsten Bedingungen zu arbeiten", hieĂŸ es in der Mitteilung des Ministeriums. "Das ist ein echter Panzerzug, bis an die Zähne bewaffnet." Die Soldaten hätten dort einfache Schusswaffen, aber auch groĂŸkalibriges Gerät.

+++ Russland sieht sich in "Richtigkeit" des Krieges bestätigt +++

Deutschland, Frankreich und die Ukraine haben aus Sicht des Kreml selbst seit langem auf eine militärische Lösung des Konflikts im Donbass hingearbeitet. Das zeigten die jĂ¼ngsten Ă„uĂŸerungen in der EU und in der Ukraine zum Konflikt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Russland sehe sich deshalb in seiner Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, bestätigt.

"Wir wissen, dass sowohl fĂ¼r (Petro) Poroschenko als auch fĂ¼r (Angela) Merkel und (François) Hollande (...) das Minsker Abkommen nicht mehr als ein Sichtschutz war, mit dem sie ihre Absichten, nämlich die Ukraine darauf vorzubereiten, das Donbass-Problem gewaltsam zu lösen, verschleiert haben", behauptete Peskow.

Merkel hatte gemeinsam mit Hollande im sogenannten Normandie-Format zwischen der Ukraine und Russland vermittelt, um nach einer Lösung des Konflikts im ostukrainischen Donbass zu suchen - dort kämpfen schon seit 2014 ukrainische Regierungstruppen gegen von Russland unterstĂ¼tzte Separatisten. Beide waren maĂŸgeblich am Minsker Abkommen von 2015 beteiligt - der Friedensplan wurde aber nie vollständig umgesetzt. Russland und die Ukraine gaben sich gegenseitig die Schuld dafĂ¼r. Wenige Monate nach dem Ende von Merkels Amtszeit Ă¼berfiel Russland am 24. Februar dieses Jahres die Ukraine.

Zuletzt hatte der ehemalige ukrainische Präsident Poroschenko in einer BBC-Dokumentation erklärt, dass das Minsker Abkommen, das den Konflikt im Osten lösen sollte, der FĂ¼hrung in Kiew Zeit fĂ¼r den Aufbau einer schlagkräftigen Armee gab. Ex-Kanzlerin Merkel hatte zuvor ihre Politik gegenĂ¼ber Russland verteidigt und in einem Interview gesagt, dass das Abkommen der Ukraine Zeit verschafft habe. Die russische FĂ¼hrung hat solche Ă„uĂŸerungen bereits mehrfach so interpretiert, dass die Ukraine gezielt fĂ¼r einen Krieg gerĂ¼stet werden sollte.

Russlands Präsident Wladimir Putin habe mit seiner Entscheidung, die "militärische Spezialoperation" zu beginnen, alles richtig gemacht, sagte Peskow nun. Er kritisierte zugleich die von Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda erhobene Forderung nach einer Ausweitung westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine. Die baltischen Staaten und Polen täten alles, um eine weitere Konfrontation zwischen Russland und dem "kollektiven Westen" zu provozieren. "Dabei denken sie aber wenig an die Folgen."

+++ Litauens Präsident gegen rote Linien bei Waffenlieferungen an Ukraine +++

Der Westen sollte sich im Ukraine-Krieg nach Ansicht von Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda bei Waffenlieferungen alle Optionen offen halten. "Diese roten Linien mĂ¼ssen Ă¼berschritten werden", sagte Nauseda am Montagabend mit Blick auf Vorbehalte zu der von Ukraine geforderten Kampfflugzeugen und Raketen mit grĂ¶ĂŸerer Reichweite. Diese Waffensysteme seien eine "unverzichtbare militärische Hilfe". "In dieser entscheidenden Phase des Krieges, in der der Wendepunkt bevorsteht, ist es wichtig, dass wir unverzĂ¼glich handeln", sagte der Staatschef des baltischen EU- und Nato-Landes in einem Interview im litauischen Fernsehen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte nach den jĂ¼ngsten Zusagen von Kampfpanzern aus mehreren Ländern auch direkt auf die zusätzliche Lieferung von "weitreichenden Raketen", Kampfflugzeugen und mehr Artillerie gepocht. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden haben der Forderung Kiews nach Kampfjets eine Absage erteilt, während Frankreich eine Lieferung nicht grundsätzlich ausschlieĂŸt.

Nauseda verwies darauf, dass seit dem russischen Angriff auf die Ukraine bereits einige rote Linien Ă¼berschritten worden seien. "Nach Kriegsausbruch erklärte Deutschland zunächst kategorisch, dass es nur Westen, Helme und dergleichen schicken wĂ¼rde, keinesfalls aber Waffen", sagte er mit Blick auf die deutsche Militärhilfe und fĂ¼gte hinzu: "Ich spreche nicht nur von Panzern. Der EU-Kandidatenstatus der Ukraine war auch einst ein Tabu."

+++ London: Durchbruch russischer Truppen in Ukraine unwahrscheinlich +++

Ein bedeutender Durchbruch der russischen Truppen in ihrem Angriffskrieg in der Ukraine ist derzeit nach Ansicht britischer Militärexperten unwahrscheinlich. Das ging aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag hervor. Demnach versuchen russische Kommandeure derzeit in den von der Ukraine gehaltenen Teil des Oblasts Donezk vorzurĂ¼cken. "Es gibt eine realistische Möglichkeit, dass Russland weiterhin lokale Gebietsgewinne in dem Bereich macht", so die Mitteilung. Ein bedeutender Durchbruch sei aber angesichts unzureichender ungebundener Truppen unwahrscheinlich.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar vergangenen Jahres unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch VerbĂ¼ndete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

+++ Putins Ex-Redenschreiber spricht von Militär-Putsch gegen Kreml-Tyrann +++

Der ehemalige Redenschreiber von Kreml-Tyrann Wladimir Putin, Abbas Galjamow, hält einen Militär-Putsch in Russland fĂ¼r durchaus möglich. Im Gespräch mit CNN erklärte er jetzt, dass er dieses Szenario angesichts der schwerwiegenden russischen Verluste fĂ¼r "immer wahrscheinlicher" halte. Eine BegrĂ¼ndung liefertAbbas Galjamow gleich mit: In der russischen Gesellschaft wĂ¼rde nach einem Schuldigen gesucht, der den Niedergang der Wirtschaft und die toten Soldaten, angeblich bereits Ă¼ber 100.000 Mann, in der Ukraine zu verantworten habe.

Der frĂ¼here Redenschreiber von Wladimir Putin denkt auch, dass der Kreml-Boss die Präsidenschaftswahlen im März 2024 absagen könnte. Wenn es Putin Ă¼berhaupt bis dahin schafft. Denn schon in den kommenden zwölf Monaten hältAbbas Galjamow einen Militärputsch fĂ¼r möglich.Ohne einen Sieg Ă¼ber die Ukraine wĂ¼rde Putin "Schwierigkeiten mit den Russen bekommen", erklärt der Putin-Insider. Denn dann wĂ¼rde ein "verhasster, unpopulärer Präsident" an der Spitze Russlands stehen.

+++ Entscheidende Schlacht: Ukrainische RĂ¼ckeroberung von Krim-Halbinsel möglich +++

Vor neun Jahren wurde die Krim von Russland annektiert - die Ukraine will, so stellte es Präsident Selenskyj klar, die ukrainische Halbinsel um jeden Preis zurĂ¼ckerobern. Militärexperten zufolge könnte das Vorhaben fĂ¼r den Ukraine-Krieg entscheidend werden. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

+++ Kreml-Elite plant seine Absetzung! Ende der Putin-Ă„ra droht +++

Mit dem Einmarsch in die Ukraine hat sich Wladimir Putin auch innerhalb des Kremls etliche Feinde gemacht. Eine Ă¼berwältigende Mehrheit von Wirtschaftseliten und Regierungsbeamten ist inzwischen bereit, den russischen Präsidenten zu stĂ¼rzen. RĂ¼ckt das Ende der Putin-Ă„ra näher?

+++ Lula will zusammen mit Xi im Ukraine-Krieg vermitteln +++

Der brasilianische Präsident Luiz InĂ¡cio Lula da Silva hat eine Vermittlungsinitiative Brasiliens und Chinas fĂ¼r eine Beendigung des Ukraine-Kriegs vorgeschlagen. "Es ist notwendig, eine Gruppe von Ländern zu bilden, die stark genug ist und respektiert wird, und sich mit den beiden an einem Verhandlungstisch zusammenzusetzen", sagte Lula in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz in der brasilianischen Hauptstadt BrasĂ­lia. Er habe bereits mit Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron Ă¼ber die Initiative gesprochen.

Der Linkspolitiker brachte sich selbst als Vermittler ins Spiel, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj oder dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen - ebenso wie China. "Unsere chinesischen Freunde spielen dabei eine sehr wichtige Rolle", sagte er. "Es ist Zeit, dass China anpackt."

+++ Selenskyj: Russlands Terror muss Ă¼berall verlieren +++

Knapp ein Jahr nach Kriegsbeginn hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Notwendigkeit eines vollständigen Sieges seines Landes bekräftigt. "Der russische Terror muss Ă¼berall und in jeder Hinsicht verlieren: sowohl auf dem Schlachtfeld als auch insofern, dass in unserem Land keine einzige Ruine Ă¼brig bleibt", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. "So dass wir alles wiederaufbauen und damit beweisen können, dass die Freiheit stärker ist."

Wichtig seien neben Sicherheits- auch humanitäre Initiativen, betonte der ukrainische Staatschef. In der sĂ¼dlichen Stadt Mykolajiw sei etwa die Wiederherstellung der von russischen Truppen zerstörten Wasserversorgung besonders wichtig, sagte er mit Blick auf einen Besuch dort mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen wenige Stunden zuvor. Frederiksen und Selenskyj hatten in Mykolajiw, das vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 rund 470 000 Einwohner zählte, unter anderem ein Krankenhaus und den Seehafen besichtigt.

+++ US-Präsident: USA werden Ukraine keine F-16-Kampfjets liefern +++

Die USA werden der Ukraine nach Aussage ihres Präsidenten Joe Biden keine F-16-Kampfjets liefern. Auf die Frage einer Reporterin: "Werden die USA der Ukraine F-16 zur VerfĂ¼gung stellen?", antwortete Biden am Montag in Washington mit "Nein". Bislang hatte es geheiĂŸen, dass die US-Regierung kein bestimmtes Waffensystem ausgeschlossen habe und die UnterstĂ¼tzung nach dem ausrichte, was die Ukraine brauche. Man werde das "sehr sorgfältig diskutieren", hieĂŸ es zuletzt am Freitag.

+++ Ukrainischer Botschafter betont Bedeutung von Kampfjets +++

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat darauf hingewiesen, wie wichtig Kampfflugzeuge im Krieg gegen Russland sind. "Wir haben Deutschland noch keine Anfrage wegen Kampfjets gestellt", sagte Makeiev der Deutschen Welle (Montag). Doch sie seien wichtig, weil man sie dafĂ¼r benötige, um russische Raketen abzuschieĂŸen. "Russland feuert viele Raketen auf ukrainische Städte und Infrastruktur ab" - die Kampfjets seien Teil der ukrainischen BemĂ¼hungen, den Luftraum zu verteidigen.

Die Ukraine fordert Kampfjets, die USA haben eine Lieferung nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor wenigen Tagen im Bundestag zur Debatte Ă¼ber weitere Waffenlieferungen in die Ukraine gesagt: "Dass es nicht um Kampfflugzeuge geht, habe ich ja sehr frĂ¼h klargestellt und mache das auch hier." Als kurz nach Kriegsbeginn Ă¼ber Flugverbotszonen diskutiert worden sei, hätten er und Biden gesagt: "Das werden wir nicht tun. Und an dieser Haltung hat sich gar nichts geändert und wird sich auch nichts ändern."

"Jeden Tag, an dem wir intern diskutieren und debattieren oder die Einsatzregeln mit Partnern aushandeln, sterben ukrainische Soldaten und ukrainische Zivilisten", so Makeiev weiter. Daher sei es so wichtig, dass die Diskussion rasch gefĂ¼hrt und schnellstmöglich Nachschub an Waffen und Munition besorgt werde. Mit Blick auf andere Waffensysteme ist Makeiev nach eigenen Worten zufrieden. Seine Prioritäten als Botschafter seien von Anfang an gepanzerte Fahrzeuge, Kampfpanzer, Luftverteidigungssysteme und Artillerieeinheiten gewesen. «Und wir kommen mit allen vier Prioritäten sehr gut voran», sagte der Botschafter.

+++ Selenskyj trifft dänische Regierungschefin in SĂ¼dukraine +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in der sĂ¼dukrainischen Stadt Mykolajiw ein Krankenhaus mit Verwundeten besucht. "Wichtig ist, dass unsere Kämpfer nicht nur physisch, sondern auch psychisch gesunden", sagte der Staatschef dabei am Montag. Im Krankenhaus verlieh der 45-Jährige dem Klinikpersonal Orden.

Mit Frederiksen besichtigte Selenskyj zudem den Seehafen der Stadt, die vor dem russischen Einmarsch rund 470 000 Einwohner hatte. Gezeigt wurden dabei durch russische Angriffe zerstörte Ă–ltanks auf dem Hafengelände. Auch Dänemarks AuĂŸenminister Lars Løkke Rasmussen und Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen sind in Mykolajiw mit dabei gewesen, wie Aufnahmen mitgereister dänischer Journalisten zeigten. Dänemark soll beim angestrebten Wiederaufbau die Schirmherrschaft in der sĂ¼dukrainischen Region Ă¼bernehmen.

Russland hatte vor etwas Ă¼ber elf Monaten die Invasion der Ukraine begonnen. Die russischen Besatzungstruppen drangen dabei im März 2022 bis nach Mykolajiw vor und wurden dann zurĂ¼ckgedrängt. Bis zum RĂ¼ckzug der moskautreuen Truppen Ă¼ber den Fluss Dnipro im November beschoss die russischen Artillerie aber noch lange Zeit regelmĂ¤ĂŸig die Stadt. Russische Truppen befinden sich aktuell etwa 30 Kilometer sĂ¼dlich von Mykolajiw.

+++ Kreml dementiert Putins Raketendrohung gegenĂ¼ber Boris Johnson +++

Der Kreml hat angebliche Drohungen von Präsident Wladimir Putin gegenĂ¼ber dem ehemaligen britischen Premier Boris Johnson dementiert. "Das, was Herr Johnson gesagt hat, ist nicht wahr. Genauer gesagt, ist es eine LĂ¼ge", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Johnson hatte zuvor behauptet, der russische Präsident habe ihm persönlich mit einem Raketenangriff gedroht. "Er hat mir irgendwann quasi gedroht und gesagt, 'Boris, ich will dir nicht weh tun, aber mit einer Rakete wĂ¼rde es nur eine Minute dauern' oder so ähnlich", sagte Johnson in einer BBC-Dokumentation.

Nach Angaben Moskaus ist dieser Satz aber nie gefallen. Es handle sich entweder um eine bewusste LĂ¼ge, oder aber Johnson habe einfach nicht verstanden, worĂ¼ber Putin mit ihm sprach, sagte Peskow. Demnach ging es bei dem Gespräch um Putins Sorge vor einem Raketenangriff auf Moskau. Durch den Aufbau von Nato-StĂ¼tzpunkten in der Ukraine könnten US-Raketen innerhalb von Minuten Moskau erreichen, habe Putin damals gewarnt. Die BBC-Dokumentation kommentierte Peskow mit den Worten: "Wenn der Rest des Films nach dem gleichen Muster läuft, dann wĂ¼rden wir Ihnen nicht raten, damit Ihre Zeit zu verschwenden." Zugleich warnte er mit Blick auf westliche Waffen erneut vor einer weiteren Eskalation des Konflikts in der Ukraine.

+++ Moskau nennt Verhandlungen nach Panzerentscheidung sinnlos +++

Die russische FĂ¼hrung hat wegen der geplanten westlichen Panzerlieferungen an die Ukraine Friedensverhandlungen fĂ¼r aussichtslos erklärt. "Unter den jetzigen Bedingungen, da Washington seine Entscheidung verkĂ¼ndet hat, Panzer zu liefern, und seine Vasallen (...) wetteifern, wer wie viel Panzertechnik der Ukraine liefert, ist es sinnlos, mit den ukrainischen Nazis oder deren Puppenspielern zu reden", sagte Vize-AuĂŸenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Montag. Moskau behauptet immer wieder, dass in Kiew Nationalsozialisten an der Macht seien, die aus dem Ausland gelenkt wĂ¼rden.

Der Diplomat kritisierte die geplanten Panzerlieferungen aus den USA, GroĂŸbritannien, Deutschland und anderen Ländern als "höchst destruktiven Schritt" mit dem Ziel einer weiteren Eskalation in der Ukraine. DĂ¼r den seit mehr als elf Monaten dauernden Krieg machte er die USA und die Nato verantwortlich. Den Angriff auf die Ukraine begrĂ¼ndete Rjabkow mit "legitimen Sicherheitsinteressen" und einer angeblichen UnterdrĂ¼ckung der dortigen russischen Bevölkerung.

+++ Schock-Zahlen und Panzer-Blamage belegen Putin-Niederlage +++

Obwohl die Kreml-Verluste im Ukraine-Krieg immens sind, will Wladimir Putin von einer Niederlage Russlands nichts wissen. Dabei kann er die Schockzahlen kaum leugnen. Twitter-Videos explodierender Panzer dokumentieren zudem das Front-Desaster. Die ganze Geschichte lesen Sie hier noch einmal.

+++ Wladimir Putin will Ukraine-Krieg beenden - DAS steckt hinter seiner irren AnkĂ¼ndigung +++

Plötzliche Kehrtwende im Kreml? Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekĂ¼ndigt, den Krieg schnellstmöglich beenden zu wollen. Doch ein Ende des Ukraine-Krieges ist damit keineswegs gemeint. Das steckt wirklich hinter Putins AnkĂ¼ndigung.

+++ Boris Johnson: Putin hat mir vor Kriegsbeginn persönlich gedroht +++

Der russische Präsident Wladimir Putin soll nach Angaben des britischen Ex-Premiers Boris Johnson kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs persönliche Drohungen gegen diesen ausgesprochen haben. "Er hat mir irgendwann quasi gedroht und gesagt, "Boris, ich will dir nicht weh tun, aber mit einer Rakete wĂ¼rde es nur eine Minute dauern" oder so ähnlich", erzählt Johnson der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge in einer BBC-Dokumentation, die am Montag ausgestrahlt werden sollte.

"Dem sehr entspannten Tonfall nach zu urteilen und der Gelassenheit, die er an den Tag zu legen schien, hat er wohl einfach mit meinen Versuchen gespielt, ihn zum Verhandeln zu bewegen", so Johnson weiter. Wie andere westliche Regierungschefs hatte der damalige Premierminister kurz vor der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 versucht, Putin von seinem Kurs abzubringen. Dabei sollen die Ă„uĂŸerungen gefallen sein. Boris Johnson trat im Juli 2022 auf Druck seiner Partei als Parteichef der Konservativen und Premier zurĂ¼ck. Grund dafĂ¼r waren die Partygate-Affäre um Feiern in der Downing Street während der Corona-Lockdowns sowie sein Umgang mit anderen Skandalen. Auch sein lockerer Umgang mit der Wahrheit stand immer wieder in der Kritik.

+++ Selenskyj: Putin will Krieg in die Länge ziehen +++

In seiner allabendlichen Videoansprache räumte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Blick auf den schwer umkämpften Osten seines Landes ein: "Die Situation ist sehr hart." Schweren russischen Beschuss meldete die Ukraine unterdessen auch im SĂ¼den auf die Stadt Cherson sowie im Osten auf Charkiw. Im Gebiet Donezk seien vor allem die Städte Bachmut und Wuhledar weiter ständigem russischem Beschuss ausgesetzt, sagte Selenskyj. Trotz hoher Verluste in den eigenen Reihen reduzierten die Russen ihre Angriffsintensität dort nicht. "Russland hofft, den Krieg zu verlängern und unsere Kräfte zu erschöpfen."

"Also mĂ¼ssen wir die Zeit zu unserer Waffe machen. Wir mĂ¼ssen die Ereignisse beschleunigen", meinte der ukrainische Staatschef. Insbesondere die Geschwindigkeit bei der Lieferung ausländischer Militärhilfen sei ein SchlĂ¼sselfaktor in diesem Krieg. Selenskyj pochte zudem einmal mehr auf weitere Waffenlieferungen Ă¼ber die kĂ¼rzlich vom Westen zugesagten Kampfpanzer hinaus.

+++ Scholz kritisiert Debatte Ă¼ber Lieferung von Kampfjets +++

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Debatte Ă¼ber die Lieferung von Kampfjets in die Ukraine kritisiert. "Es ist eigenwillig, dass diese Debatte gefĂ¼hrt wird. Mancher muss sich schon fragen: Warum stellt er die Frage, wo es doch darum geht, den Ukrainern zu helfen", sagte Scholz auf einer Pressekonferenz in Santiago de Chile. Es sei jetzt eine seriöse Debatte notwendig und nicht "ein Ăœberbietungswettbewerb (...), bei dem vielleicht innenpolitische Motive statt die UnterstĂ¼tzung der Ukraine im Vordergrund stehen". In einer so wichtigen Frage wie Waffenlieferungen mĂ¼sse es um die Sache und um rationale Abwägungen gehen, betonte Scholz.

Die Ukraine fordert Kampfjets, die USA haben eine Lieferung nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken schloss die Lieferung von Kampfflugzeugen am Sonntag in der ARD nicht grundsätzlich aus.

+++ Ukraine meldet mehrere Tote nach russischem Beschuss von Cherson +++

Im sĂ¼dukrainischen Cherson wurden derweil nach Behördenangaben drei Menschen durch russischen Beschuss getötet. Sechs weitere seien verletzt worden, teilte die Chersoner Gebietsverwaltung mit. Getroffen wurde demnach unter anderem ein Klinikgebäude. Die Gebietshauptstadt des gleichnamigen Gebiets Cherson, die die ukrainische Armee vor wenigen Monaten zurĂ¼ckerobert hat, wird immer wieder von Russlands Streitkräften heftig beschossen.

Die russischen Besatzer in der benachbarten Region Saporischschja berichteten ihrerseits von vier Toten durch ukrainischen Beschuss. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich oft schwer unabhängig Ă¼berprĂ¼fen. Saporischschja gehört neben Cherson, Donezk und Luhansk zu den ukrainischen Gebieten, die Russland in Teilen besetzt hält und im vergangenen Jahr annektiert hat. DarĂ¼ber hinaus hat sich Moskau bereits 2014 die Schwarzmeer-Halbinsel Krim völkerrechtswidrig einverleibt.

+++ Russische Raketen auf Charkiw +++

Bei einem Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw wurde am späten Sonntagabend ein Wohnhaus in der Stadtmitte getroffen. Dabei starb mindestens ein Mensch, drei weitere Bewohner wurden verletzt. Wie der Militärverwalter Oleh Sinegubow mitteilte, suchten Helfer in den TrĂ¼mmern nach möglichen weiteren Opfern.

+++ Ukraine spottet Ă¼ber Angriff auf iranische Militäranlage +++

Schadenfroh zeigte man sich in der Ukraine Ă¼ber einen Angriff auf eine Militäranlage im Iran. Kiew hat Teheran in den vergangenen Monaten immer wieder fĂ¼r die Lieferung von Kampfdrohnen an Moskau kritisiert. «Die Logik des Krieges ist unerbittlich und mörderisch», schrieb der Berater im ukrainischen PräsidentenbĂ¼ro, Mychajlo Podoljak, auf Twitter. «Und er stellt den Urhebern und Komplizen harte Rechnungen aus. (...)Die Ukraine hat euch gewarnt.»

In der Nacht zu Sonntag war nach einem Bericht der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan mit mehreren kleinen Fluggeräten angegriffen worden. Nach Angaben des iranischen Verteidigungsministeriums handelte es sich um einen militärischen Angriff, bei dem aber niemand verletzt worden sei. Die iranische Regierung kĂ¼ndigte an, ein Expertenteam in die Stadt zu schicken, um die HintergrĂ¼nde zu untersuchen.

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/news.de/dpa

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