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Putin-Anklage live im Russen-TV: Kreml-Chef schickt Soldaten "wie Schafe auf der Schlachtbank" in den Krieg

Nach zehn Monaten Ukraine-Krieg bröckelt Wladimir Putin der Rückhalt seines Volkes immer mehr weg. Nun rechnete ein russischer Rapper im Staatsfernsehen gnadenlos ab und enthüllte, wie zwangsrekrutierte Soldaten zum Abschuss freigegeben werden.

Die Äußerungen des russischen Rappers Ptakha im Staatsfernsehen dürften Wladimir Putin wenig erfreut haben. (Foto) Suche
Die Äußerungen des russischen Rappers Ptakha im Staatsfernsehen dürften Wladimir Putin wenig erfreut haben. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

Seit knapp zehn Monaten tobt der Ukraine-Krieg bereits - eine quälend lange Zeit, in der Wladimir Putins Truppen sinnlos Blut vergossen, ohne dem erklärten Ziel des Kreml-Chefs nennenswert nahe zu kommen und die Ukraine zu erobern. Stattdessen schwindet der Rückhalt für Putins Angriffskrieg in der russischen Bevölkerung immer weiter - so was es nun zumindest in einem überraschenden Statement im russischen Propaganda-Fernsehen zu hören.

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Der russische Rapperund Schauspieler Ptakha, mit bürgerlichem Namen David Nuriev, nahm in der beim Sender NTV ausgestrahlten Talkshow "Mesto Vstrechi", frei zu übersetzen als "Treffpunkt", kein Blatt vor den Mund und sprach aus, was Wladimir Putin im Staatsfernsehen vermutlich lieber nicht hören würde. Ptakha warf Wladimir Putin beispielsweise vor, die russischen Soldaten in der Ukraine "wie Schafe auf die Schlachtbank" zu führen. Mehr noch: Der Kreml-Chef scheue dem Rapper zufolge nicht einmal davor zurück, schwerkranke Menschen ohne jedwede medizinische Voruntersuchung an die Front zu schicken.

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David Nuriev merkte zudem an, dass gerade die jungen Russinnen und Russen nicht nachvollziehen könnten, weshalb Putin seinen unerbittlichen Krieg in der Ukraine auch nach zehn Monaten ohne bedeutende Erfolge weiterführe. Wer sich deshalb weigere, für Wladimir Putin in den krieg zu ziehen, werde an die Front gezwungen: Es passiert in jeder Region, egal wohin man schaut. Sie werden wie Schafe ins Schlachthaus gescheucht", so Ptakha weiter. "Nur sehr wenige verstehen, was wir in der Ukraine machen, immerhin haben die ukrainischen Truppen ja nicht die russische Grenze überschritten", so der 41-Jährige. Es sei "fragwürdig", den Grundgedanken und die Ideologie der Sowjetunion als Erklärung vorzubringen und dem Volk weiszumachen, man kämpfe gegen deutsche Nazis.

Russen-Rapper mit mutigen Aussagen im Propaganda-TV: "Glaubt ihr wirklich, sie tun es für ihr Vaterland?"

Seine Behauptungen stützte der Rapper und Schauspieler mit Erfahrungen aus seinem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis. "Mein Kumpel Dima Palyuk, ein Kerl mit physischen und psychischen Problemen, der gerade auf Medikamente angewiesen ist, kam gestern zu mir, nachdem er beim Einberufungsbüro war und er saß einfach nur zitternd da. Vor seinen Augen wurde ein Typ rekrutiert, der ein Herzleiden hatte", berichtete Ptakha weiter. Zudem sei dem Rapper zu Ohren gekommen, dass sich viele im wehrpflichtigen Alter lieber der paramilitärischen Gruppe "Wagner" anschlössen, um zumindest Geld dafür zu bekommen, dass sie ihr Leben an der Front aufs Spiel setzen. "Seien wir ehrlich, jeder, der zur Gruppe 'Wagner' geht, tut es fürs Geld. Glaubt ihr wirklich, sie tun es für ihr Vaterland?"

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