Wladimir Putin kennt Xenia Sobtschak seit Kindertagen - nun ergriff die 40-Jährige jedoch Hals über Kopf die Flucht aus Russland. Weshalb setzte sich Putins angebliche Patentochter nach Litauen ab?
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Seit geraumer Zeit pflegt Wladimir Putin enge Verbindungen zur Familie von Anatoli Sobtschak, der den Kreml-Tyrannen einst in Jura an Universität in Leningrad unterrichtete und der in den 1990er Jahren als Bürgermeister von St. Petersburg politischer Mentor Putins war - angeblich übernahm der Kreml-Chef sogar die Patenschaft von Xenia Sobtschak, der Tochter seines Ex-Professors. Doch eben jene angebliche Patentochter hat sich nun in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ins Ausland abgesetzt, wie aus Medienberichten hervorgeht.
Litauen bestätigt: Putins angebliche Patentochter Xenia Sobtschak hat Russland verlassen
Die prominente russische TV-Moderatorin demnach hat ihre russische Heimat Richtung Litauen verlassen. "Sie ist in Litauen", bestätigte der Nachrichtendienstchef des Landes, Darius Jauniskis, am 27. Oktober im Radio. Die 40-Jährige sei mit einem israelischem Pass eingereist. "Sie braucht kein Visum und kann hierher kommen und 90 Tage bleiben, wenn ich mich nicht irre."
Litauen hat wie seine baltischen Nachbarn und Polen als Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine die Einreise für viele Menschen aus dem Nachbarland gestoppt. Begründet wurde dies vor allem mit Sicherheitsbedenken. "Wir haben noch keinerlei konkreten Geheimdienstinformation vorliegen, wonach sie eine Bedrohung für den litauischen Staat darstellen könnte", sagte Jauniskis über Sobtschak.
Putin-Patentochter in Ungnade gefallen: Xenia Sobtschak im Visier russischer Ermittlungen
Aufgrund ihrer familiären Verbindungen zu Putin genoss Xenia Sobtschak daher in Russland mehr Freiheiten als andere Oppositionelle. In dieser Woche allerdings hat die Justiz einen Vertrauten Sobtschaks wegen angeblicher Erpressung festgenommen. Staatliche Medien berichten, dass auch gegen Sobtschak ermittelt werde. Offiziell wurden die Ermittlungen nicht bestätigt, allerdings deutete die Sprecherin des russischen Außenministeriums an, dass es "schwerere Vorwürfe" gegen Sobtschak gebe als nur Erpressung.
Mit ihrer überstürzten Flucht nach Litauen sei Xenia Sobtschak nur haarscharf einer Verhaftung entgangen: Russische Agenten seien zum Moskauer Wnukowo-Flughafen geeilt, um die 40-Jährige festzunehmen, doch kurz vorher sei das Flugzeug mit Xenia Sobtschak an Bord gen Belarus abgehoben, von wo aus die Journalistin, die einst als "Playboy"-Model die Titelseite der russischen Ausgabe des Männermagazins zierte, nach Litauen weitergereist sein soll. Doch was steckt hinter der plötzlichen Flucht von Xenia Sobtschak aus Russland?
Putin hat die Faxen dicke: Ermittlungen gegen Patentochter Xenia Sobtschak eingeleitet
Angeblich stehen gegen Putins vermeintliche Patentochter Verdächtigungen zu staatsfeindlichen Tendenzen im Raum. Zuletzt hatte Xenia Sobtschak wiederholt Kritik am von Wladimir Putin entfachten Ukraine-Krieg geübt, 2018 stellte sich die Journalistin sogar als Kandidatin bei den russischen Präsidentschaftswahlen als Gegnerin ihres Patenonkels Wladimir Putin auf. Offenbar wurde es dem Kreml-Chef nun zu bunt: Unter anderem in der britischen "Daily Mail" ist davon zu lesen, dass das Haus von Xenia Sobtschak bei einer Razzia auf den Kopf gestellt worden sei. Bereits vor der Durchsuchung war Xenia Sobtschak in den Fokus von Ermittlungen gerutscht, als ihr die "Verbreitung von Unwahrheiten über Regierungsagenten" angelastet wurde.
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loc/news.de/dpa