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Nach Anschlag auf Darja Dugina: War das Autobomben-Attentat der erste Schritt zum Putin-Putsch?

Das Autobomben-Attentat, dem Darja Dugina am Wochenende zum Opfer fiel, könnte erst der Anfang gewesen sein: Angeblich wächst im Kreml der Unmut gegen Wladimir Putin. Steht dem russischen Präsidenten ein Putsch in den eigenen Reihen bevor?

Wladimir Putin schiebt der Ukraine die Schuld am Attentat auf Darja Dugina in die Schuhe - andere Theorien gehen davon aus, dass es Putins eigener Geheimdienst war, der die Autobombe platzierte. (Foto) Suche
Wladimir Putin schiebt der Ukraine die Schuld am Attentat auf Darja Dugina in die Schuhe - andere Theorien gehen davon aus, dass es Putins eigener Geheimdienst war, der die Autobombe platzierte. Bild: picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Mikhail Klimentyev/Kremlin Pool

Sie galt als eine der flammendsten Unterstützerinnen des von Wladimir Putin vor sechs Monaten angezettelten Ukraine-Krieges - in der Nacht zum 21. August 2022 starb Darja Dugina im Alter von 29 Jahren, als ihr Auto unweit von Moskau explodierte.

Darja Dugina bei Autobomben-Attentat gestorben: Russland macht Ukraine verantwortlich

Inzwischen macht Russland öffentlich ukrainische Geheimdienste für das Autobomben-Attentat auf Darja Dugina verantwortlich, Kiew hat allerdings jegliche Beteiligung zurückgewiesen. Duginas Vater ist der bekannte rechtsnationalistische russische Denker Alexander Dugin. Quellen im russischen Sicherheitsapparat sagten der Agentur Tass, der Anschlag habe eindeutig der Tochter gegolten, nicht dem Vater.

Ermittler suchen nach weiteren Beteiligten am Attentat auf Darja Darja Dugina

Die Ermittler suchen nach möglichen weiteren Beteiligten an der Autoexplosion vom Wochenende. Zudem solle die aus der Ukraine stammende Tatverdächtige zur Fahndung ausgeschrieben werden, teilte das nationale Ermittlungskomitee in Moskau am Dienstag mit. Verwandte der des Verbrechens beschuldigten Frau erklärten nach Berichten russischer Medien, sie habe nur Duginas Gewohnheiten ausspioniert, aber keine Bombe gelegt. Die 29 Jahre alte Dugina wurde unter Anteilnahme von Politik und Staatsmedien am Dienstag beerdigt.

Gerüchte um Attentats-Drahtzieher: Kam die Bombe aus dem Kreml?

Abseits der offiziellen Anschuldigungen kursieren jedoch weitere Theorien, wer die tödliche Bombe am Auto der Putin-Unterstützerin platziert haben könnte. Die britische "Daily Mail" schreibt beispielsweise, es stehe die Vermutung im Raum, der Anschlag sei von Wladimir Putins eigenen Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB orchestriert worden. Dabei könnte der Autobomben-Anschlag nur der Anfang gewesen sein: Gerüchten zufolge sei das Attentat ein weiteres Indiz dafür, dass sich der innere Kreml-Zirkel langsam aber sicher gegen Wladimir Putin wendet und einen Putsch vorbereitet.Der russische Politiker Ilja Ponomarjow sah in dem Attentat den Beginn "eines neuen Kapitels des russischen Widerstands gegen den Putinismus".

Putin als "Clown" verspottet nach erfolglosem Ukraine-Krieg

Selbst Putins treueste Anhänger seien nach sechs Monaten, die der Ukraine-Krieg bereits tobt und Wladimir Putins hochgesteckte Ziele der "militärischen Spezialoperation" immer weiter in die Ferne rücken lässt, desillusioniert. Der "Daily Mail" zufolge wandten sich sogar frühere Putin-Kommandeure wie Igor Girkin ab und spotteten, die Ukraine unter Präsident Wolodymyr Selenskyj habe den Kreml-Chef "wie einen Clown" aussehen lassen und zum Gespött gemacht.

Steckt Wladimir Putins Inlandsgeheimdienst hinter dem Attentat auf Darja Dugina?

Dieser Ansicht ist beispielsweise der HistorikerJuri Felschtinski, der den russischen Geheimdienst als Drahtzieher hinter dem Attentat auf Darja Dugina vermutet. Die Ukraine beschränke sich darauf, russische Militärziele anzugreifen, denn "es bringt keinen erkennbaren Gewinn, eine von Putins Medien-Marionetten zu attackieren" oder Agenten innerhalb Russlands für derartige Angriffe abzustellen, die keinen direkten Kriegsnutzen brächten, zeigte sich Felschtinski der "Daily Mail" zufolge überzeugt. Dem Historiker zufolge trage das Attentat auf Dugina "alle Anzeichen einer Kreml-Attacke", wie sie beispielsweise vor einigen Jahren auf den früheren Oberst des Militärnachrichtendienstes GRU, Sergej Skripal, und dessen Tochter Julia verübt wurde.

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/news.de/dpa

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