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Wladimir Putin: Putin als "Versager" beschimpft! Russen-Soldaten fordern Ende des Krieges

Zwei russische Kriegsverbrecher mussten sich in der Ukraine für ihre Gräueltaten verantworten. Die beiden jungen Soldaten beschimpften Wladimir Putin als Versager und forderten, er solle den gescheiterten Krieg endlich beenden.

Die Kriegsverbrecher beschimpften Putin als "Versager". (Foto) Suche
Die Kriegsverbrecher beschimpften Putin als "Versager". Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

In der Ukraine sind zwei gefangen genommene russische Soldaten wegen Kriegsverbrechen zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Ein Gericht im Gebiet Poltawa verhängte am Dienstag jeweils 11 Jahre und sechs Monate Gefängnis, wie das Online-Portal "Ukrajinska Prawda" berichtete. Die beiden Putin-Soldaten aus dem nordrussischen Gebiet Murmansk hatten demnach gestanden, in der Region Charkiw im Osten der Ukraine zivile Gebäude beschossen zu haben. Dem Bericht zufolge bereuten sie vor Gericht auch ihre Taten.

Wladimir Putin gedemütigt: Kriegsverbrecher beschimpfen Putin als "Versager"

Wie die britische "The Sun" berichtet, gehörten Alexander Bobykin (26) und Alexander Ivanov (21) zu einer Artillerieeinheit, die in den frühen Kriegstagen mindestens 38 Raketen auf Zivilisten abfeuerte und eine Schule zerstörte. Vor Gericht erklärten sie, ihre Taten zutiefst zu bereuen. Sie brandmarkten Putins Ukraine-Invasion als "Misserfolg", nannten den russischen Präsidenten einen "Versager" und wünschten sich, "der blutige Konflikt würde enden".

Russische Kriegsverbrecher in der Ukraine für Gräueltaten verurteilt

Laut Aussage der beiden Putin-Soldaten wurden sie zunächst zu einem Manöver ins Gebiet Kursk abkommandiert. Dann seien sie ins russische Gebiet Belgorod verlegt worden und hätten sich im Februar plötzlich im Krieg wiedergefunden. Die russische Region Belgorod grenzt ans ukrainische Gebiet Charkiw. Sie hätten von dort aus ukrainisches Territorium unter Beschuss genommen und dann schließlich die Staatsgrenze überquert, um ins Landesinnere zu gelangen.

Putin-Soldaten wollen überlaufen und sich ukrainischen Streitkräften anschließen

Gemeinsam mit anderen Soldaten hätten sie Anlagen und Leitungen zur Stromversorgung sowie Wohnhäuser und Schulen beschossen. Ukrainische Truppen hätten dann zurückgeschlagen. Die Männer versteckten sich dem Bericht zufolge drei Tage lang und begaben sich schließlich in Gefangenschaft. Die Verteidigung betonte vor Gericht, dass die Männer auf Befehl gehandelt hätten. Das Gericht allerdings war der Ansicht, dass sie verbrecherische Befehle nicht hätten ausführen müssen.

Gegenüber dem Reporter der "The Sun" erklärten die Putin-Soldaten, sie seien inzwischen sogar bereit, überzulaufen und sich den ukrainischen Streitkräften anzuschließen. "Ich möchte zum ukrainischen Militär wechseln. Putin sollte den Krieg jetzt beenden. Es ist ein Fehler. Der Krieg ist ein Fehlschlag", so Bobykin.

Schock-Bilanz im Ukraine-Krieg: Mehr als 13.000 Verfahren wegen Kriegsverbrechen

In einem ersten Verfahren wegen Kriegsverbrechen war vergangene Woche bereits ein 21-jähriger Russe zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Er hatte gestanden, auf Befehl einen Zivilisten erschossen zu haben. Auch russische Staatsmedien berichteten unter Berufung auf "Ukrajinska Prawda" über die Urteile. Der ukrainischen Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa zufolge wurden inzwischen rund 13.000 Verfahren wegen Kriegsverbrechen eingeleitet.

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/sba/news.de/dpa

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