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Kurz vor Ende der Corona-Regeln: "Schlechter Stil!" CSU-Chef Söder ätzt gegen Ampel-Alleingang

Waren die harten Corona-Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre für die Katz? Kurz vor dem geplanten Ende der Pandemie-Regeln wirft CSU-Chef Markus Söder der Ampel-Regierung einen gefährlichen Alleingang vor.

CSU-Chef Markus Söder hat deutlich formuliert, was er von der Abkehr der Ampel-Regierung von den Corona-Maßnahmen hält. (Foto) Suche
CSU-Chef Markus Söder hat deutlich formuliert, was er von der Abkehr der Ampel-Regierung von den Corona-Maßnahmen hält. Bild: picture alliance/dpa | Tobias Hase

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat der Ampel-Koalition vorgeworfen, zwei Jahre Gemeinsamkeit im Kampf gegen die Corona-Pandemie einseitig aufzukündigen.

Ampel-Koalition beschließt Ende von einheitlichem Kampf gegen Corona-Pandemie - CSU-Chef Söder tobt

Der Stil der ehemaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei es immer gewesen, einen gemeinsamen Weg mit den Ländern zu finden und dann erst Gesetze zu ändern, sagte Söder nach einer Schalte von Bund und Ländern am 17. März in München. Die neue Bundesregierung habe sich dagegen für einen Corona-Alleingang entschieden - das sei schlechter Stil. "Zwei Jahre gemeinsame Wegstrecke sind vorbei", klagte der CSU-Vorsitzende.

Regierung ändert Infektionsschutzgesetz und bringt Wegfall von Corona-Maßnahmen auf den Weg

Der Bund hat - ohne Beteiligung der Länder - den Entwurf für ein neues Infektionsschutzgesetz erarbeitet. Der Gesetzentwurf soll an diesem Freitag (18.03.2022) vom Bundestag beschlossen werden und kommt dann direkt in den Bundesrat - zustimmungspflichtig ist er dort aber nicht.

Konkret kritisierten Söder und auch viele andere Ministerpräsidenten, dass der Bund in vielen Bereichen des Alltags die Maskenpflicht abschaffen will. Und die Hürden für die Einführung einer sogenannten Hotspot-Regelung halten sie in der Praxis für kaum umsetzbar.Das Vorgehen des Bundes treffe die Länder ins Mark, "die Länder, die seit Jahren hart arbeiten, um Leben zu retten", so Söder.

Trotz Warnung vor neuen Virusvarianten: "Freedom Day" scheint nichts im Wege zu stehen

"Die Länder konnten nichts mehr beschließen, weil der Bund schon allein entschieden hat", sagte Söder. Damit komme nach dem Auslaufen einer Übergangsfrist am 2. April tatsächlich der von der FDP durchgeboxte "Freedom Day". Und das, obwohl Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der Videoschalte eindringlich vor neuen, gefährlichen Virusvarianten gewarnt habe. Söder erinnerte daran, dass die Ampel sich schon einmal habe korrigieren müssen, nämlich beim Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite im Herbst.

Wird die Quarantänepflicht bald abgeschafft?

Söder fügte hinzu, angesichts des neuen Corona-Kurses der Bundesregierung müsse man sich nun auch überlegen, ob die Quarantäne-Regeln überhaupt noch praktikabel seien. Am meisten Sorge machten ihm aber derzeit die hohen Inzidenzen unter Schülern.

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/news.de/dpa

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