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Ukraine-Politiker in Sorge: Greift Wladimir Putin bald westliche EU-Ziele an?

Der Ukraine-Krieg tobt ohne Aussicht auf ein baldiges Ende weiter. Nun werden Befürchtungen laut, Wladimir Putin könnte in naher Zukunft westliche Ziele ins Visier nehmen und Städte in anderen EU-Mitgliedsstaaten angreifen.

Wladimir Putins Ukraine-Krieg tobt ohne Aussichten auf ein baldiges Ende weiter. (Foto) Suche
Wladimir Putins Ukraine-Krieg tobt ohne Aussichten auf ein baldiges Ende weiter. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Klimentyev

Seit mehr als zwei Wochen toben die russischen Angriffe auf die Ukraine, ein Ende der Auseinandersetzungen ist nicht absehbar. Inzwischen haben die russischen Truppen nicht nur Ziele wie Kiew oder Mariupol im Visier, Wladimir Putins Soldaten rücken weiter nach Westen vor. In der Stadt Lwiw, nur etwa 80 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt, wurden in der Nacht zum 13. März erstmals Explosionen durch russische Angriffe vermeldet.

Ukraine-Krieg könnte sich ausweiten: Politiker befürchtet Ausdehnung von Angriffen auf den Westen

Angesichts des Vordringens der russischen Truppen gen Westen wächst nun die Sorge, der Kreml-Chef könnte auch außerhalb der Ukraine zum Angriff blasen und westliche Ziele attackieren. Vor einem solchen Szenario warnte der ukrainische Politiker Wolodymyr Hrojsman, der von 2016 bis 2019 das heute von Ministerpräsident Wolodymyr Selenskyj bekleidete Amt innehatte. Im "Sunday Telegraph" äußerte der Politiker seine Sorge darüber, Wladimir Putin könnte in Kürze Städte in EU-Mitgliedsstaaten angreifen und seine kriegerischen Handlungen gen Westen ausweiten.

Wladimir Putin will erst die Ukraine, dann das Baltikum

Das Risiko für ausgedehnte Angriffshandlungen sei den Einschätzungen Hrojsmans besonders in Estland, Polen und Litauen nicht zu unterschätzen. Sollte es Putin gelingen, mit militärischer Gewalt die Macht über Kiew zu erlangen, stünden die Baltikumsstaaten als nächstes auf der Abschussliste des Kreml.

Verkennt der Westen den Ernst von Wladimir Putins Absichten?

"Sollte, möge Gott es verhüten, die Ukraine fallen, dann bedeutet das, dass Putins Truppen an der Grenze zur EU und der Nato stehen und sich Putin in einem Jahr auf dem Baltikum und in Polen bemerkbar machen könnte", so die düstere Prognose vonWolodymyr Hrojsman. Dem Ex-Ministerprsäidenten zufolge sei selbst in so einer Situation nicht auszuschließen, dass die Westmächte die Ernsthaftigkeit der Lage noch unterschätzen würden: "Einige europäische Staatsoberhäupter würden dann immer noch sagen, 'Auch wenn sich der Krieg ausweiten könnte, lasst uns abwarten, es geht ja nur um Litauen und Estland und Polen, aber noch nicht um Frankreich oder Deutschland und Großbritannien'."

Ukraine fürchtet Putins Vakuumbomben

Derzeit soll sich Hrojsman im Untergrund versteckt halten, die Auswirkungen der russischen Kriegshandlungen erlebt der Politiker jedoch hautnah mit. "Wir leben mitten in einem Krieg, den Wladimir Putin allen Menschen in der Ukraine erklärt hat", so Hrojsman. "Er nutzt alle möglichen Waffen, die nach internationalem Recht verboten sind, Vakuumbomben zum Beispiel. Überall und jederzeit besteht die Gefahr einer Bombardierung", so der Politiker weiter.

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