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Wladimir Putin: Große Klappe, nichts dahinter? Russland fehlt das Geld für einen Krieg

Seit Wochen schürt Wladimir Putin Kriegsangst. Groß ist die Sorge, dass der Kreml-Chef in die Ukraine einmarschiert. Doch ein Wirtschaftsexperte ist sich sicher, dass der Russland-Präsident nichts dergleichen tun wird. Denn dafür fehlt Wladimir Putin das Geld.

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Hat Wladimir Putin überhaupt Kohle für einen Ukraine-Einmarsch? Bild: picture alliance/dpa/Pool AP | Thibault Camus

Gebannt blickt die Welt in Richtung der Ukraine. In den vergangenen Wochen hat der russische Präsident Wladimir Putin mehr als 100.000 an der ukrainischen Grenze stationiert. Dem Kreml zufolge diene dieser Truppenaufmarsch lediglich als Drohkulisse, um über die von Russland geforderten Sicherheitsgarantien ins Gespräch zu kommen.

Wladimir Putin droht mit Atomkrieg: "Es wird keine Sieger geben!"

Doch diesen Beteuerungen zum Trotz, ließ es sich Wladimir Putin zuletzt nicht nehmen, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron diemilitärische Überlegenheit Russlands erneut klar zu betonen. Er drohte mit einem Atomkrieg, sollte die Ukraine in die Nato aufgenommen werden. "Es wird keine Sieger geben", stellte der Kreml-Chef klar.

Hat Wladimir Putin keine Kohle für einen Ukraine-Einmarsch?

Doch könnte sich Wladimir Putin einen solchen Krieg, den er nicht müde wird, anzudrohen, überhaupt leisten? Dem Wirtschaftsexperten Professor Sergei Guriev zufolge, ehemaliger Chefökonom der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, lautet die klare Antwort auf diese Frage Nein. Denn die westlichen Sanktionen haben ihren Tribut gefordert und die russische Wirtschaft stagniert. Die Kosten, die bei einer Ukraine-Invasion entstehen würden, könne sich der Kreml laut dem Wirtschaftsexperten keinesfalls leisten.

Sanktionen des Westens haben Wladimir Putin und russische Wirtschaft geschwächt

"Ein offensichtlicher Indikator ist der schwache Rubel. Während russisches Öl mit 95 Dollar pro Barrel gehandelt wird, liegt der Rubel bei 75 Rubel pro Dollar", wird Guriev vom britischen "Express" zitiert. Der Wirtschaftsexperte verwies auf einen Vergleich mit der Zeit vor der Krim, als der Kurs bei 33 Rubel pro Dollar lag, während der Ölpreis nur geringfügig höher war. 2014 hatte man Russland mit Sanktionen belegt, nachdem Wladimir Putin die Halbinsel Krim in der Ukraine annektiert hatte, was weltweit verurteilt wurde.

Ausgeglichener Haushalt, riesige Devisenreserven: Russland KANN in die Ukraine einmarschieren

Doch: Einen wirtschaftlichen Zusammenbruch würde Russland mit einem Ukraine-Einmarsch nicht auslösen, ist sich Professor Sergei Guriev sicher. "Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert und umfangreiche Finanzsanktionen verhängt werden, wird Russland immer noch in der Lage sein, einen makroökonomischen Zusammenbruch zu vermeiden, da es über einen ausgeglichenen Haushalt, riesige Devisenreserven, geringe Schulden und einen großen Staatsfonds verfügt." Zudem glaubt der Wirtschaftsexperte nicht, dass der Westen tatsächlich Öl-/Gasembargos verhängen würde.

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/bua/news.de

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