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Corona-Vorhersage: Hunderttausende Neuinfektionen pro Tag! Karl Lauterbach gibt düstere Prognose

Es ist eine düstere Prognose, die Karl Lauterbach aktuell aufstellt. Der Gesundheitsminister rechnet bis Mitte Februar mit Hunderttausenden Neuinfektionen pro Tag. Die Omikron-Welle werde in Kürze ihren Höhepunkt erreichen. Doch wann ist die Pandemie endlich ausgestanden?

Lauterbach nennt die Hospitalisierungsrate eine "irrelevante Momentaufnahme". (Foto) Suche
Lauterbach nennt die Hospitalisierungsrate eine "irrelevante Momentaufnahme". Bild: picture alliance/dpa/dpa Pool | Jens Büttner

Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet bis Mitte Februar 2022 mit mehreren Hunderttausend Corona-Neuinfektionen am Tag. Es sei mit Blick auf realistische Szenarien davon auszugehen, "dass die Welle Mitte Februar ungefähr ihren Höhepunkt haben wird und dass wir dann mehrere Hunderttausend Fälle pro Tag erwarten müssen", sagte der SPD-Politiker in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Es sei nicht gesagt, dass es zu den Szenarien komme, aber "die haben die größte Wahrscheinlichkeit".

Corona-Vorhersage von Karl Lauterbach: Hunderttausende Neuinfektionen pro Tag

Dabei gebe es Länder, die solche Zahlen auch mit Blick auf die Intensivstationen verkraften könnten, in Deutschland sei die Lage jedoch eine andere. "Da wir in Deutschland eine hohe Zahl von Ungeimpften bei den Älteren haben, kann es bei uns ganz anders ausgehen als beispielsweise in Italien, Frankreich oder England", sagte Lauterbach. In England liege etwa die Zahl der Ungeimpften in der Gruppe der über 50-Jährigen bei ein bis zwei Prozent. "Das sind Werte, an die wir nicht herankommen".

Corona-Zahlen explodieren! Erstmals mehr als 100.000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland meldete das Robert Koch-Institut am Morgen des 20. Janaur über 133.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Am Vortag war erstmals die Schwelle von 100.000 gemeldeten Neuinfektionen überschritten worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Donnerstag zudem erstmals über 600 - der Wert lag bei 638,8 registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.

Omikron-Welle spiegelt sich aktuell nicht auf Intensivstationen wieder

Bislang spiegelt sich die von der Virusvariante Omikron ausgelöste Welle jedoch nicht auf den Intensivstationen. Dort ist die Zahl der Corona-Patienten laut Medizinervereinigung Divi seit der ersten Dezemberhälfte von rund 5.000 auf zuletzt 2.664 gesunken. Momentan infizieren sich vergleichsweise wenig Ältere, die besonders anfällig für schwere Verläufe sind.

Lauterbach nenntHospitalisierungsrate "irrelevante Momentaufnahme"

Lauterbach sagte zur aktuell recht niedrigen Hospitalisierungsrate, dies sei eine "irrelevante Momentaufnahme", da die Welle, die aktuell in England und Frankreich laufe, in Deutschland erst noch komme. "Die richtige Belastung auf den Intensivstationen würde ich Mitte, Ende Februar erwarten, das ist noch ein Monat hin und dann hoffe ich, dass es dann noch gut aussieht", sagte Lauterbach. "Das wird die Belastungsprobe sein, nicht das, was wir jetzt sehen."

In den vergangenen Wochen stiegen die Fallzahlen etwa in Frankreich rasant an. Am Dienstag, 18.01.2022, meldete das Land etwa knapp 465.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Zuletzt lag der Inzidenzwert, also die Zahl der Ansteckungen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche, landesweit bei 3.063. Auch in Großbritannien überschritt die Inzidenz zeitweise die Marke von 2.000. Mittlerweile gehen dort die Zahlen jedoch wieder zurück.

Lauterbach plant Priorisierung der PCR-Tests

Angesichts knapper werdender PCR-Tests will Lauterbach Beschäftigte in sensiblen Gesundheitseinrichtungen bei der Laborauswertung bevorzugen. "Wir werden tatsächlich so hohe Fallzahlen bekommen, dass wir die PCR verteilen müssen, priorisieren müssen, dazu werde ich am Wochenende einen Vorschlag vorlegen, wie das passieren soll", kündigte Lauterbach an Mittwochabend an. Die Beschlussvorlage soll laut Lauterbach am 24. Januar bei erneuten Beratungen von Bund und Länder beschlossen werden.

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/loc/news.de/dpa

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