Ein Virus-Nachweis bei in Nordamerika weit verbreiteten Mäusen lässt in der Welt der Virologie die Alarmglocken schrillen: Ist das neu entdeckte "Camp Hill Virus" der Erreger, der die Menschheit in die nächste Pandemie stürzt?

- Neue Pandemie-Angst nach Virus-Entdeckung in Nordamerika
- Spitzmäuse mit neuartigem "Camp Hill Virus" infiziert
- Henipaviren weiter verbreitet als gedacht? Forschende in großer Sorge
In der Virologie-Forschung sind Erreger wie Nipah-Viren und Hendra-Viren seit geraumer Zeit bekannt - nun sorgt ein in den USA neu entdecktes Virus für Beunruhigung in der Fachwelt. Getauft wurde der Erreger, der erstmals im US-Bundesstaat Alabama nachgewiesen wurde, auf den Namen "Camp Hill Virus".
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Neues Virus mit Pandemie-Potenzial in Nordamerika entdeckt
Der zu den Henipaviren gezählte Erreger wurde, so ist es unter anderem beim Fachportal "SciTechDaily" sowie in der britischen "Daily Mail" zu lesen, wurde von Forschenden der Universität Queensland erstmalig in Nordamerika isoliert und nachgewiesen. Der Erregernachweis sei bei infizierten Kurzschwanzspitzmäusen gelungen, wie der Molekularvirologe Dr. Rhys Parry bestätigte. Die betroffenen Tiere sind im Süden von Kanada und in den USA weit verbreitet.
"Camp Hill Virus" beunruhigt Forschende: Sterblichkeit nach Infektion deutlich erhöht
Der Virusnachweis sorgt aus einem bestimmten Grund für Beunruhigung, wie der Virologe, der seine Erkenntnisse zum "Camp Hill Virus" mit anderen Forschenden in einem Beitrag mit dem Titel "Henipavirus in nördlichen Kurzschwanzspitzmäusen in Alabama, USA" niedergeschrieben hat, weiter ausführt:
- "Henipaviren haben in anderen Regionen bereits ernsthafte Infektions- und Todesfälle bei Menschen und Tieren verursacht."
- "Einer der gefährlichsten Erreger ist das Hendra-Virus, das man zuerst in Brisbane [Australien] nachgewiesen hat, und dessen Sterblichkeitsrate bei 70 Prozent liegt.
- "Ein anderes Beispiel ist das Nipah-Virus, bei dem sich die Sterblichkeit im Bereich zwischen 40 und 75 Prozent bei Ausbrüchen in Südostasien sowie in Malaysia und Bangladesch bewegt."
- "Die Entdeckung eines Henipavirus in Nordamerika ist bedeutend, denn es lässt darauf schließen, dass sich diese Viren bereits weltweit umfangreicher ausgebreitet haben, als es bisher vermutet wurde."
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Nächste weltweite Pandemie durch "Camp Hill Virus" nicht ausgeschlossen
Die in der Fachwelt bekannte hohe Sterblichkeit bei einer Infektion mit Henipaviren lässt nun bei Experten die Alarmglocken schrillen: Ist das "Camp Hill Virus" aus den USA vielleicht der Auslöser der nächsten globalen Epidemie mit Millionen von Todesopfern? Bislang sei nicht auszuschließen, dass der Erreger aus der Spitzmaus-Population auf den Menschen überspringen und verheerende Folgen haben könnte.
Hintergrund: Was sind Henipaviren?
- Unter Henipaviren fassen Forschende Erreger aus der Familie Paramyxoviridae zusammen, zu denen unter anderem das Hendra-Virus, das Nipah-Virus und das Zedern-Virus gehören
- Übertragen werden Henipaviren durch Aerosole über die Atemweg beziehungsweise durch Tröpfcheninfektion
- Als Folgen einer Infektion mit Henipaviren sind Lungenentzündungen sowie Fälle von Enzephalitis (Gehirnentzündung) beschrieben worden, was für eine hohe Sterblichkeit von Henipaviren-Infizierten verantwortlich ist
Forschende arbeiten fieberhaft an Entschlüsselung von "Camp Hill Virus"
Nach bisherigen Erkenntnissen hat das neuartige "Camp Hill Virus" am meisten Ähnlichkeit mit dem zu den Parahenipaviren zählenden Langya-Virus, das in China bereits von Spitzmäusen auf Menschen übergegangen ist. Als klassische Symptome einer Infektion mit dem Langya-Virus werden Fieber, Abgeschlagenheit, Husten, Muskelschmerzen, Leberfunktionsstörungen und Nierenschädigungen beschrieben. Bezüglich des "Camp Hill Virus" sei die weitere Forschung in vollem Gange, der Fokus liege dabei auf der Entschlüsselung der Oberflächenproteine des Erregers, um die Wirkungsweise des Virus zu verstehen und schnellstmöglich einen Impfstoff entwickeln zu können.
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