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Serienvergewaltiger-Prozess in London: Er durfte weiter arbeiten! Polizist missbrauchte jahrelang 12 Frauen

Ein Vergewaltigungsfall erschüttert die Londoner Justiz. Ein Polizist soll zwölf Frauen jahrelang vergewaltigt haben. Dem Mann werden weitere Straftaten vorgeworfen. Das Schlimme: Der Polizeibeamte durfte nach der ersten Anzeige weiter arbeiten.

Ein Polizist der Metropolitan Police soll zwölf Frauen vergewaltigt haben. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Ein Polizist der Metropolitan Police soll zwölf Frauen vergewaltigt haben. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ William

David C. nutzte seine Position als Polizist bei der Metropolitan Police (MET) aus, um Frauen zu misshandeln und zu vergewaltigen. Zwölf Jahre lang tat er seinen Opfern Schreckliches an. Wie nun berichtet wird, durfte er trotz der Anzeigen weiter arbeiten.

Serienvergewaltiger-Prozess: Polizist vergewaltigte und misshandelte 12 Frauen

Der Londoner Polizist hat sich vor Gericht etlicher Fälle der Vergewaltigung und anderer Straftaten schuldig bekannt. Vor dem Londoner Southwark Crown Court gab der 48-Jährige am 16. Januar 2023 zu, bereits vor 20 Jahren eine Frau ihrer Freiheit beraubt und mehrfach vergewaltigt zu haben, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Im Dezember 2022 hatte der Angeklagte vor Gericht bereits die Vergewaltigung sowie Belästigung elf anderer Frauen eingestanden. Dies soll sich zwischen 2004 und 2020 abgespielt haben. Vor seiner Zeit bei der Polizei war der Mann beim Militär tätig. Erst im Herbst 2021 wurde er nach Beschwerden vom Dienst entbunden. Bereits 2009 hatte eine der zwölf Frauen, die den Polizeibeamten anzeigten, ihn wegen häuslicher Gewalt gemeldet, aber der Fall wurde nicht weiter verfolgt.

Angeklagter Polizist hielt Frauen wie Sklavinnen

Der zuständige Chefermittler Ian Moor sagte, die schiere Zahl der Straftaten - insgesamt 49 - zeige die "gefühllose Natur" des Mannes. Dieser habe sich über Online-Dating-Apps wie Tinder, aber auch bei sozialen Events Frauen angenähert und seine Position als Polizist ausgenutzt, um sich Vertrauen zu sichern. "Er hat Zeit investiert, um Beziehungen zu Frauen aufzubauen, um sein Bedürfnis nach Degradierung und Kontrolle zu stillen", sagte Moor. Carrick wurde als "sehr überzeugend, aber auch manipulativ" beschrieben, berichtet "The Sun". Der Täter habe seine Opfer auf "die zerstörerischste Art und Weise" unterdrückt und sie zu seinen Sklavinnen gemacht. So habe er einige von ihnen gezwungen, nackt sein Haus zu putzen oder sie bei sich zuhause für Stunden unter einer Treppe eingesperrt. "Ich habe Hundehütten gesehen, die größer sind", beschrieb der Ermittler.

"Es war erschütternd zu sehen, wie die Opfer unerbittlich manipuliert wurden; sie wurden finanziell abgeschnitten und von ihren Freunden und ihrer Familie isoliert und wiederholt vergewaltigt und sexuell missbraucht. C. hat ihnen so viel genommen, sowohl körperlich als auch seelisch", sagte Shilpa Shah, die leitende Staatsanwältin.

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Londoner Polizei hat Vertrauen nach Polizisten-Missbrauch verloren

Für die skandalgeplagte Londoner Polizei ist der Fall, in dem Anfang Februar das Strafmaß verkündet werden soll, ein erneuter Schlag. Der Angeklagte durfte, nachdem der erste Vergewaltigungsvorwurf 2021 aufkam, wieder seinen Dienst antreten. Nach mehreren drastischen Fällen wie dem Mord an der Londonerin Sarah Everard durch einen aktiven Polizisten haben die Ordnungshüter der britischen Hauptstadt viel Vertrauen in der Bevölkerung verloren. Auch unabhängige Berichte stellten Scotland Yard ein verheerendes Zeugnis hinsichtlich Sexismus und Rassismus in den eigenen Reihen aus. Der neue Polizeichef Mark Rowley hat das erklärte Ziel, Vertrauen wiederherzustellen und die Polizei zu reformieren.

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/loc/news.de/dpa

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