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Gas-Knappheit durch Ukraine-Krieg: Krematorien bald stillgelegt? Preisschock bedroht Einäscherungen

Die horrenden Gas-Preise machen nicht nur Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen, auch in Deutschlands Krematorien macht sich Unruhe breit. Ist bald kein Gas mehr verfügbar, um alle Verstorbenen einäschern zu können?

Feuerbestattungen könnten im schlimmsten Fall den steigenden Energiepreisen und der Gas-Knappheit zum Opfer fallen. (Foto) Suche
Feuerbestattungen könnten im schlimmsten Fall den steigenden Energiepreisen und der Gas-Knappheit zum Opfer fallen. Bild: picture alliance/dpa | Thomas Frey

Es wird ein kostspieliger Winter, der den Deutschen bevorsteht: Horrend steigende Gaspreise schüren die Angst vor explodierenden Heizkosten, die etliche Haushalte nicht zu stemmen in der Lage wären. Doch nicht nur Privathaushalte sind von der enormen Preissteigerung, die sich infolge des von Russland vom Zaun gebrochenen Ukraine-Krieges und den daraus resultierenden internationalen Sanktionen eingestellt hat, betroffen: Auch in Deutschlands Krematorien wird die Situation immer brenzliger!

Gas-Knappheit in Deutschland: Wie hart wird der Winter für die Bevölkerung?

Spätestens seit den Lieferunterbrechungen seitens Russland und den Beschädigungen an den Nord-Stream-Pipelines, die auf Sabotage-Akte hindeuten, sind Gas-Knappheit und Rationierungen keine theoretischen Szenarien mehr. Dem Notfallplan Gas zufolge gilt seit Ende Juni 2022 die Alarmstufe für Deutschland, was der Bundesnetzagentur zufolge eine angespannte Lage mit einer nicht auszuschließenden weiteren Verschlechterung der Gasversorgung Deutschlands bedeutet. Derzeit sei die Gasversorgung der Bundesrepublik zwar stabil, jedoch sei ein sparsamer Umgang mit Gas Voraussetzung dafür, dass die Füllstände der Gasspeicher auch im weiteren Verlauf von Herbst und Winter nicht in den kritischen Bereich rutschen.

Schreckensszenario für Deutschlands Krematorien: Fällt die Feuerbestattung der Gas-Knappheit zum Opfer?

Wäre dies der Fall, stünden Deutschlands Krematorien vor einem immensen Problem: Sobald die Regierung nach Inkrafttreten der Notfallstufe Erdgas rationieren würde, stünden die Einrichtungen für Einäscherungen ohne Energie da. Robert Arnrich, seines Zeichens Leiter des Städtischen Friedhofs- und Bestattungswesens in Dresden, erklärte die Gründe dafür im Gespräch mit der "Bild": "Wir zählen nicht zur systemrelevanten Priorität 1", so Arnrich, das ohnehin knappe Gut Gas wäre für Feuerbestattungen dann nicht mehr verfügbar.

Pietätskonflikt für Bestatter: Das droht, wenn keine Einäscherungen mehr möglich sind

Nicht nur Krematorien in Dresden und Sachsen, sondern Bestatter im gesamten Bundesgebiet stünden dann vor einem massiven Problem. Einerseits sei es Robert Arnrich zufolge "würdelos", Verstorbene, die zu Lebzeiten den Wunsch nach einer Feuerbestattung äußerten, in einem Sarg beizusetzen, andererseits seien Erdbestattungen im Vergleich zu Urnenbeisetzungen deutlich kostspieliger. Letztlich würde sich auf Deutschlands Friedhöfen bei mehr Erdbestattungen als Urnenbeisetzungen rasch ein Platzproblem einstellen.

Krematorien wappnen sich für Gas-Knappheit und steigende Energiekosten

Bereits im Hochsommer hatten einige Krematorien angekündigt, auf die sprunghaft steigenden Gaspreise mit veränderten Betriebsabläufen reagieren zu wollen. Während einige Krematorien den Umstieg auf Elektroanlagen oder Flüssiggas in Erwägung zogen, wurde seitens der Gütegemeinschaft Feuerbestattungsanlagen in Aussicht gestellt, dass sich Einäscherungen insgesamt verteuern könnten.

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/news.de/dpa

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