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Coronavirus-News aktuell: Gefährliche Nebenwirkung von Corona? Ärzte warnen vor Diabetes-Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie konfrontiert die Welt noch immer mit zahlreichen gesundheitlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Problemen. Dazu zählt auch ein bemerkenswerter Anstieg von Diabetes-Erkrankungen. Eine weitere gefährliche Nebenwirkung des Virus?

Ärzte sind besorgt: Seit Beginn der Corona-Pandemie häufen sich die neuen Diabetes-Fälle. (Foto) Suche
Ärzte sind besorgt: Seit Beginn der Corona-Pandemie häufen sich die neuen Diabetes-Fälle. Bild: (Symbolbild) Proxima Studio/AdobeStock

Dass Diabetes-Patienten zu den besonderen Risikogruppen für eine Covid-19-Erkrankung gehören, ist mittlerweile weitreichend bekannt. Umso besorgniserregender stimmt der aktuelle Anstieg von Diabetes-Erkrankungen Medizinerinnen und Mediziner. Ärzte warnen vor einer "Diabetes-Pandemie".

Corona-News aktuell: Häufung von Diabetes Typ 2

Wie die "Daily Mail" berichtet, betrachten britische Diabetes-Experten die Häufung der Zuckerkranken mit Sorge. Sie sehen die Zunahme von Diabetes als Folge der Corona-Pandemie. Der Medizinprofessor und Präsident der "International Diabetes Federation" (IDF), Andrew Boulton sagte der "Daily Mail": "Die Auswirkungen von Covid bedeuten, dass wir jetzt mit einer Reihe verschiedener Diabetes-Typ-2-Krisen gleichzeitig zu kämpfen haben."

Ärzte sprechen von "Diabetes-Pandemie"

Wie die "Bild" berichtet, zeichnet sich in Deutschland eine ähnliche Entwicklung ab: Immer mehr Menschen werden mit Diabetes Typ 2 diagnostiziert. Anders als bei der Typ-1-Diabetes bildet sich die Typ-2-Diabetes erst im Erwachsenenalter aus. Der Diabetologe und Sprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Prof. Dr. Baptist Gallwitz, sagte gegenüber "Bild": "Wir sehen in Deutschland eine ähnliche Entwicklung wie in England. Die Fälle von Diabetes Typ 2 nehmen zu. Zwar auch schon vor der Pandemie, aber jetzt besonders. Ich würde es als Diabetes-Pandemie bezeichnen."

Anstieg von Typ-2-Diabetes vor allem durch Gewichtszunahme der Menschen

Der Diabetologe glaubt, dass der Anstieg der Diabetes-Fälle vor allem mit der Gewichtszunahme vieler Menschen während der Corona-Pandemie zusammenhängt. "Etwas über ein Drittel der Deutschen hat während der Pandemie-Zeit durchschnittlich 5,6 Kilogramm zugenommen", so der Diabetologe. Besonders viel zugelegt hätten Menschen, die bereits einen Body-Mass-Index (BMI) über 30 hätten, also ohnehin bereits übergewichtig waren. Sie hätten durchschnittlich rund sieben Kilo zugenommen. Der Diabetologe zu "Bild": "Und wir wissen, dass Übergewicht ein sehr großer Risikofaktor für Diabetes ist. Da ist es klar, dass die Fälle zunehmen."

Diabetes-Fälle werden in Deutschland weiter zunehmen

Der Experte glaubt, dass in den kommenden Monaten noch mehr Fälle von Diabetes diagnostiziert werden. In Hochphasen der Pandemie scheuen sich zahlreiche Patienten, die Arztpraxen aufzusuchen. Auch Vorsorgeuntersuchungen fallen dadurch oftmals aus. "[Die] werden sie nachholen, wenn sie sich sicherer fühlen oder es ihnen nicht gut geht. So gehe ich davon aus, dass dann noch viel mehr Fälle auftauchen, von denen wir bisher noch gar nichts wissen", so Prof. Dr. Baptist Gallwitz.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft geht davon aus, dass es in Deutschland bis zum Jahr 2040 rund zwölf Millionen Diabetes-Kranke geben wird - unabhängig von Corona. Bereits jetzt leiden circa 8,5 Millionen Deutsche unter der Volkskrankheit Diabetes Typ 2. Jährlich kommen rund 500.000 neue Fälle hinzu. Unabhängig von der Pandemie steigen die Zahlen seit Jahren.

Entstehung von Diabetes-Erkrankung im Körper

Doch wie entsteht Diabetes eigentlich? Durch die Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate werden vom Körper in Glukose aufgespaltet, das zu den wichtigsten Energielieferanten für die Zellen gehört. Damit die Zellen sich öffnen und die Glukose aufnehmen können, produziert die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin. Die Zellen reagieren und nehmen die Glukose aus dem Blut auf, wodurch der Blutzuckerspiegel sinkt.

Bei der Typ-1-Diabetes, die in den meisten Fällen im Jugendalter diagnostiziert wird, verhindern die Abwehrzellen des eigenen Körpers, dass die Bauchspeicheldrüse Insulin produziert. Eine Zuführung von Insulin durch Spritzen ist notwendig, um die Zellen dazu zu bringen, Glukose aufzunehmen.

Entstehung Typ-2-Diabetes durch zu hohe Glukose-Aufnahme über längere Zeit

Bei der Typ-2-Diabetes, die laut "Bild" 95 Prozent der Diabetes-Fälle betrifft, verlieren die Zellen durch die übermäßige Zufuhr von Glukose (durch ungesunde Ernährung und Übergewicht) ihre Fähigkeit, Glukose aufzunehmen. Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, um die Zellen zur Glukoseaufnahme zu bringen. Dadurch wird die Bauchspeicheldrüse überlastet und funktioniert bald nicht mehr richtig. Insulin wird nicht mehr ausgeschüttet, die Glukose wird nicht mehr abgebaut, was massive Schäden im Körper verursacht, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Nerven-, Nieren-, Augenerkrankungen. Wie "Bild" berichtet, sterben fast 80 Prozent der Diabetes-Patienten an Herz-Kreislauf-Erkrankungen; am häufigsten an einem Herzinfarkt.

Wie kann man Diabetes Typ 2 vorbeugen?

Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen, Diabetes Typ 2 vorzubeugen. Prof. Gallwitz erklärt: "Das ist wirklich die Essenz des Ganzen. Da kommt man nicht drum herum, wenn man gesund bleiben oder es werden will. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Betroffene ihre Kontrolluntersuchungen wahrnehmen. Es ist wirklich wichtig, dass man dranbleibt."

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