Bei der Behandlung von schwerer Akne kann das Medikament Roaccutane Linderung verschaffen - doch die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen. Mehrere Teenager nahmen sich aufgrund der Arznei das Leben.
Wenn Hautpflegeprodukte, medizinische Cremes, Hausmittel wie Teebaumöl oder Heilerde oder homöopathische Mittel nicht mehr helfen, um Akne-Beschwerden zu lindern, sehen sich Betroffene meist gezwungen, schwerere Geschütze aufzufahren. Zu den Medikamenten, die in der ärztlichen Behandlung von schwerer Akne eingesetzt werden, zählt das Präparat Roaccutane, das auch als Accutan oder Roaccutan bekannt ist.
Akne-Medikament Roaccutane kann heftige Nebenwirkungen haben
Das Medikament basiert auf Wirkstoffen, die Vitamin A nachempfunden sind und in Kapselform verabreicht auch starke Entzündungen der Haut im Zusammenhang mit Akne bekämpfen soll. Allerdings handelt es sich bei dem Medikament, das auch zur Therapie von Hautkrebs eingesetzt wird, um ein gefährliches Präparat, das falsch eingenommen verheerende Wirkungen entfalten kann. Weibliche Patientinnen beispielsweise dürfen unter keinen Umständen während der Einnahme des Akne-Medikaments schwanger werden, zudem birgt das Präparat laut Beipackzettel Gefahren für die seelische Gesundheit.
Starke psychische Probleme wegen Pickel-Behandlung: Jugendliche begehen Selbstmord
Patienten und Patientinnen, die vor der Einnahme von Roaccutane mit psychischen Problemen wie Depressionen, Stimmungsschwankungen oder Selbstmordfantasien zu kämpfen hatten, sind deshalb angehalten, ihren behandelnden Arzt dringend davon in Kenntnis zu setzen. Die fatalen Nebenwirkungen von Roaccutane bekamen nun auch die Familien zweiter Jugendlicher am eigenen Leib zu spüren.
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Wie in der "Daily Mail" zu lesen ist, wurden sowohl die 15-jährige Annabel Wright aus der englischen Grafschaft North Yorkshire als auch die ebenfalls 15 Jahre alte Courtney Morris aus dem US-Bundesstaat Idaho mit Roaccutane behandelt. Wenige Wochen nach der ersten Einnahme starben die beiden jungen Mädchen jedoch durch Selbstmord - ein Umstand, den die Hinterbliebenen nun auf die Nebenwirkungen der Akne-Behandlung zurückführen.
Den Angehörigen von Annabel Wright zufolge hatte das Mädchen vor der Akne-Therapie nie mit psychischen Problemen zu kämpfen gehabt, doch die Jugendliche nahm sich im Mai 2019 in ihrem Elternhaus ohne vorherige Warnzeichen das Leben. Nach dem überraschenden Tod ihrer Tochter fanden die trauernden Eltern heraus, dass es etliche Jugendliche mit einem ähnlichen Schicksal gab - alle hatten vor ihrem Suizid Roaccutane eingenommen. Der Tod von Annabel Wright soll nun in einem Ermittlungsverfahren näher beleuchtet werden. Ob die Ergebnisse die Anwendung von Roaccutane bei Jugendlichen mit Akne künftig unterbinden wird, darf bezweifelt werden: Dem britischen Dermatologenverband sei bekannt, welche Nebenwirkungen Roaccutane haben könne, weshalb Hautärzte in der Regeln größte Vorsicht walten lassen, wenn sie Akne-Patienten mit dem Medikament behandeln.
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loc/news.de