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Coronavirus-Fälle in Fleischfabrik: Obacht! In diesen Produkten versteckt sich Tönnies-Fleisch

Nach dem Corona-Massenausbruch in der Fleischfabrik des Unternehmens Tönnies in NRW fragen sich viele Verbraucher, in welchen Produkten die Fleischwaren der Firma stecken. So erkennen Sie die Erzeugnisse bei Aldi, Lidl und Co.

Wie erkennen Verbraucher, wo das Fleisch herkommt? (Symbolfoto) (Foto) Suche
Wie erkennen Verbraucher, wo das Fleisch herkommt? (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ nikkytok

Nach dem Coronavirus-Massenausbruch in der Fleischfabrik Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (NRW) mussten 7.000 Menschen in Quarantäne. Bei Verbrauchern ist jetzt die Sorge groß, dass sie sich anstecken könnten. Denn die größte Schlachtfabrik Deutschlands stellt Produkte für viele Supermärkte und Discounter her. Wie erkennen Sie eigentlich, ob Sie Fleischwaren des Unternehmens eingekauft haben und wo stecken die Produkte drin?

Coronavirus-Ausbruch in Tönnies-Fleischfabrik aktuell! Herkunft nicht eindeutig erkennbar

Die Frage nach der Herkunft lässt sich nicht so einfach beantworten. Denn Hersteller müssen nicht immer angeben, wo das Fleisch herkommt. Das erklärt Bernhard Burdick, Gruppenleiter Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale NRW in "Bild": "Das Identifikationskennzeichen (auch Genusstauglichkeitskennzeichen oder Veterinärkontrollnummer genannt) muss EU-weit auf allen Produkten tierischer Herkunft auf der Verpackung aufgedruckt sein. Es zeigt allerdings nicht an, wo das Fleisch herkommt, sondern nur den Standort des Betriebs, der es zuletzt verarbeitet hat." Dieses Nummern sagen zum Beispiel nicht aus welcher Fleischereibetrieb Eigenmarken beliefert hat. Das Fleisch kann also immer aus anderen Bundesländern stammen.

Dieses Zeichen wird mit einem ovalen Kreis auf tierische Produkte gedruckt und besteht einmal aus dem Zeichen DE. es steht für das Herkunstland, dann das Bundesland, dann folgt ein Zulassungscode des Betriebes und am Ende steht EG. Das bedeutet, das Unternehmen ist EU-rechtlich zugelassen. Im Fall von Tönnies hat die Verbraucherzentrale jetzt drei Identifikationsnummern veröffentlicht:

  • DE NW 20202 EG
  • DE NW 20028 EG
  • DE NW 20045 EG

Aldi, Lidl und Co.! In welchen Marken steckt Tönnies-Fleisch drin?

Da Tönnies viele Hersteller von Markenprodukten und Eigenmarken beliefert, wird es für Verbraucher noch schwieriger zu entdecken, ob das Fleisch von dem Unternehmen stammt. Jetzt wurde bekannt in welchen Produkten Tönnies drin steckt. So vertreibt das Unternehmen bei Lidl, Aldi und Rewe selbstproduzierte frische und tiefgekühlte Fleischwaren nunter dem Namen "Tillman's". DIESE Produkte gehören dazu:

  • Tillman's Toasty
  • Tillman's Convenience Produkte wie Burgerfleisch, Schnitzel, Cevapcici, Spare Ribs, Chicken Nuggets, Cordon Bleu, Gyros-Spieße
  • Tillman's Mettwurstspezialitäten
  • Tillman's Qualitätsmetzgerei mit frischen, verpackten Sorten wie Hackfleisch, Steaks oder Geschnetzeltes mit frischen und verpackten Produkten wie Steaks, Bratwurst oder Hackfleisch

Außerdem gehört "Zur-Mühlen-Gruppe" zu Tönnies. Betroffene Marken können sein,Böklunder, Könecke, Redlefsen, Schulte, Zerbster Original, Plumrose, Nölke (Gutfried). Auch die Eigenmarken "Landjunker" von Lidl und "Meine Metzgerei" von Aldi Süd enthalten Produkte, wie Steaks, Hackfleisch, Bratwurst oder Geschnetzeltes aus der Fleischfabrik. Daneben versorgt derTönnies Foodservice mit den Marken "Artland" und "IQF" Gastronomie oder Großverbraucher. Beliebte Produkte von "Artland" sind zum Beispiel das Schweinelachs Gold Schnitzel, Knusper Schnitzel und Cordon Bleu.

Woher wissen Verbraucher wo ihr Fleisch herkommt?

"Wer nicht weiß, wo ein Fleisch- oder Wurstprodukt herkommt, kann auf das Genusstauglichkeitskennzeichen gucken und prüfen, ob sich darauf eine der oben genannten Nummern befindet", erklärt Bernhard Burdick. Zusätzlich können Verbraucherauf der Webseite des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nachschauen. Wenn sie nur den Namen eines Betriebes und keine Kennummer eingeben, werden auch andere Standorte angezeigt. "Die Herkunft von Fleisch in Bedientheken (außer Rindfleisch) bleibt übrigens im Dunkeln, da hilft nur Nachfragen", so der Verbraucherschützer.

Bernhard Burdich rät aber davon ab, den Fleischkonsum generell zu verteufeln. Auch vom Fleisch selbst geht keine Gefahr aus, solange die Haut nicht in rohem Zustand das Fleisch berührt, meinte erst vor einem Tag ein Hygiene-Experte. Burdich macht deutlich: "Bislang gibt es meines Wissens nach keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass das Virus über das Fleisch übertragen werden kann. Außerdem raten wir generell dazu, Fleisch nicht roh, sondern durcherhitzt zu verzehren und die wichtigsten Hygieneregeln in der Küche einzuhalten. Damit sollte jegliche Gefahr einer Übertragung von Viren ausgeschlossen sein."

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Video: news.de

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