Künstliches Licht macht krank: Warum Einschlafen vor dem Fernseher den Schlaf massiv stört

Wer kennt es nicht? Man ist bereits gemütlich in eine Decke eingehüllt, der Fernseher läuft vor sich hin und plötzlich werden die Augen immer schwerer. Forscher warnen jedoch: Künstliches Licht kann den Schlaf erheblich stören.

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Wer regelmäßig vor dem Fernseher einschläft, stört seinen natürlichen Schlafrhythmus. (Foto) Suche
Wer regelmäßig vor dem Fernseher einschläft, stört seinen natürlichen Schlafrhythmus. Bild: stock.adobe.com / Wordley Calvo Stock
  • Viele haben die Gewohnheit, vor dem Fernseher einzuschlafen
  • Forscher warnen, dass das die Wirkung von Melatonin stören könnte
  • Dadurch leidet der Schlaf und man wacht morgens nicht ausgeruht auf

Gemütlich vor dem Fernseher einschlafen – für viele gehört das zum Abendprogramm. Doch genau diese Gewohnheit schadet der Gesundheit erheblich. Forscher haben in einer Studie nachgewiesen, dass künstliches Licht die Wirkung des Schlafhormons Melatonin erheblich stört. Die Folge: Probleme beim Einschlafen führen zu Schlafmangel, welcher wiederum extrem gesundheitsschädlich sein kann.

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Licht vom Fernseher blockiert das Schlafhormon

Die Forscher untersuchten systematisch, wie verschiedene Abendgewohnheiten die Schlafqualität beeinflussen. Ihr Ergebnis ist eindeutig: Stundenlanges Fernsehen, Tablet- oder Computernutzung bremst die Melatoninausschüttung drastisch aus. Auch der Nachtmodus von Bildschirmen hilft kaum dabei, diesen Effekt zu reduzieren. Der Hypothalamus, die Steuerzentrale im Gehirn, interpretiert das helle Licht als Tagessignal und stoppt die Hormonproduktion. Die Zirbeldrüse, die normalerweise bei Dunkelheit Melatonin freisetzt, wird durch das künstliche Licht regelrecht lahmgelegt.

Innere Uhr wird durch Bildschirm-Licht gestört

Dieser biologische Mechanismus fungiert als biologische Uhr unseres Körpers und reguliert eigentlich unseren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus.Menschen lassen sich eigentlich in sogenannte "Lerchen" (Frühaufsteher) und "Eulen" (Nachtschwärmer) aufteilen.  Doch durch die permanente Lichtexposition gerät dieser sensible Kreislauf völlig durcheinander. Das Gehirn bleibt trotz körperlicher Müdigkeit im Wachmodus gefangen. Somit erleben wir in der Nacht auch unbewusst immer wieder Wachphasen, die den Schlaf unterbrechen. Je mehr es werden, desto weniger ausgeruht fühlen wir uns.

Schlafexperten raten: Bildschirme aus, Rituale an

Schlafmediziner schlagen Alarm angesichts der Forschungsergebnisse. "Wir sollten uns abends überhaupt keinem künstlichen Licht aussetzen. Punkt!", betont Dr. Dianne Augelli von der American Academy of Sleep Medicine gegenüber dem Magazin "SELF". Die Expertin fordert einen radikalen Verzicht auf Fernseher, Computer und Tablets in den Abendstunden.

Als gesunde Alternativen empfehlen die Wissenschaftler bewährte Einschlafrituale: Ein entspannendes Buch lesen oder ein warmes Bad nehmen bereitet Körper und Geist optimal auf die Nachtruhe vor. Diese einfachen Methoden fördern die natürliche Melatoninproduktion und sorgen für erholsamen Schlaf. Wer diese Tipps befolgt, wacht morgens ausgeruht und energiegeladen auf.

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