Alzheimer vorbeugen: Drei Faktoren sind beim Schutz vor Demenz besonders wichtig

Drei alltägliche Gewohnheiten zerstören unser Gehirn schneller als 158 andere Risikofaktoren für Demenz - das belegt eine neue Oxford-Studie. Ein Durchbruch, denn schätzungsweise jede zweite Erkrankung ließe sich verhindern.

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Die Forscher heben drei Faktoren besonders vor, mit denen sich das Risiko für Demenz beeinflussen lässt. (Foto) Suche
Die Forscher heben drei Faktoren besonders vor, mit denen sich das Risiko für Demenz beeinflussen lässt. Bild: stock.adobe.com / Robert Kneschke
  • Eine neue Studie zeigt die effektivsten Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Demenz
  • Für die Untersuchung werteten Forscher Daten aus der britischen Biobank aus
  • Die Wissenschaftler enthüllen, welche drei Faktoren am einflussreichsten sind

Eine neue Studie der Oxford-Universität zeigt, dass 40 Prozent aller Demenzerkrankungen durch gezielte Vorbeugemaßnahmen vermeidbar oder zumindest aufschiebbar wären. Die Wissenschaftler analysierten dafür Gehirnaufnahmen von 40.000 Teilnehmern aus der britischen Biobank im Bezug auf 161 verschiedene Risikofaktoren und deren Einfluss auf besonders empfindliche Hirnareale. Das Ergebnis zeigt: Drei der Faktoren sind besonders bedeutsam.

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161 Risikofaktoren unter der Lupe

Die Wissenschaftler nahmen insgesamt 161 potenzielle Demenz-Risikofaktoren unter die Lupe. Diese teilten sie systematisch in 15 übergeordnete Kategorien auf. Im Fokus der Untersuchung standen dabei besonders verletzliche Bereiche des Gehirns, die als erste von neurodegenerativen Prozessen wie Alzheimer betroffen sind.

Die Forscher nutzten modernste Bildgebungsverfahren, um die Auswirkungen der verschiedenen Faktoren auf diese empfindlichen Hirnregionen zu messen. Dabei bewerteten sie, welche der veränderbaren Risikofaktoren den größten Schaden anrichten. Die umfangreiche Datenbasis der UK Biobank ermöglichte es dem Team, statistisch belastbare Aussagen über die Zusammenhänge zwischen Lebensstilfaktoren und Hirngesundheit zu treffen.

Diese drei Faktoren beeinflussen das Risiko am stärksten

Der Lebensstil kann die Grundlage für den Demenzschutz bilden - oder aber für das Erkrankungsrisiko. Als wirkungsvollste Hebel konnten die Oxford-Wissenschaftler körperliche Aktivität, Ernährungsweise und Schlaf identifizieren. Positiv beeinflussen regelmäßige körperliche Betätigung, eine mediterrane Ernährungsweise und ausreichender Schlaf den Schutz vor Demenz. Auch die Pflege sozialer Beziehungen und die psychische Gesundheit spielen jeweils eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung.

Überraschenderweise stellten Wissenschaftler in Studien kürzlich fest, dass nachlassendes Hörvermögen das Demenzrisiko erheblich steigern kann. Menschen mit Hörproblemen sollten daher frühzeitig ein Hörgerät nutzen. Aktuell werden die Ergebnisse jedoch noch kontrovers diskutiert. Die Kombination verschiedener Präventionsmaßnahmen verspricht den besten Schutz vor dem geistigen Abbau.

Weitere Forschung mit vielfältigeren Gruppen nötig

Die Oxford-Wissenschaftler weisen auf wichtige Grenzen ihrer Untersuchung hin. Die Erkenntnisse müssten durch Langzeitstudien überprüft werden, die Probanden über Jahre hinweg begleiten. Zudem sei eine breitere Teilnehmergruppe erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Die Forscher betonen außerdem, dass veränderbare Lebensstilfaktoren nur einen Teil des Gesamtbildes darstellen. Die genetische Veranlagung beeinflusse das Demenzrisiko ebenfalls maßgeblich. Trotz aller Präventionsbemühungen lasse sich der Einfluss der Erbanlagen nicht ausschalten. Die Studie zeige jedoch, dass Menschen durch bewusste Entscheidungen ihr persönliches Risiko deutlich senken können.

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