Was dagegen hilft: Gelbe Zähne können laut Expertin auch genetisch veranlagt sein
Während manch einer sich über ein strahlend weißes Zahnpasta-Lächeln freuen darf, bekommen andere schon früh starke Verfärbungen auf den Zähnen. Was viele nicht wissen: Das liegt nicht immer am Rauchen oder am Kaffeekonsum.
Von news.de-Redakteur Felix Schneider - Uhr
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- Nicht immer ist das Konsumverhalten schuld an gelben Zähnen
- Expertin Conny Schwiete erklärt, dass Verfärbungen auch andere Ursachen haben
- Auch die Gene können bei Verfärbungen der Zähne eine wichtige Rolle spielen
Wer viel Kaffee trinkt oder raucht, der muss damit rechnen, dass die Zähne mit hoher Wahrscheinlichkeit Verfärbungen bekommen. Aber: Nicht immer liegt die Schuld bei einem selbst. In einigen Fällen ist die Ursache genetisch bedingt, wie Conny Schwiete, Präsidentin der "Swiss Dental Hygienists", des Berufsverbandes der Dentalhygieniker in der Schweiz, gegenüber der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) erklärt.
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Verfärbungen vorbeugen - diese Dinge sollten Sie meiden
Zunächst einmal gut zu wissen: Bestimme Lebensmittel oder Gewohnheiten, die eine verfärbende Wirkung auf die Zähne haben, lassen sich grundsätzlich auch einfach meiden. Dazu zählen unter anderem:
- Säurehaltige Fruchtsäfte
- Rot- und Weißwein
- Kaffee und Tee
- Dunkle Beeren
- Tabakkonsum
Die Verfärbungen entstehen laut Experten der Cleveland Clinic einerseits dadurch, dass sich die Farbpartikel in einem Film auf den Zähnen absetzen. Dieser kann in der Regel leicht durch Bürsten abgetragen werden. Andererseits können sich die Farbpartikel aber auch in der Oberflächenstruktur des Zahnschmelzes einlagern. Ist dieser porös genug, bieten sich Haftungsmöglichkeiten für diese Partikel. Während diese Verfärbungen durchaus vermeidbar sind, nennt Schwiete auch fünf Faktoren, die unvermeidbar sind und zu gelben Zähnen führen können.
Gene bestimmen die Farbe bereits vorab
"Die Farbe und die Anfälligkeit der Zähne für Verfärbungen sind stark genetisch bestimmt", so Schwiete. Einen besonders gravierenden Unterschied macht die sogenannte Zahnsubstanz Dentin - diese liegt unter dem Zahnschmelz und kann in der Tönung bei jedem Menschen variieren. Je dünner der Zahnschmelz ist, desto sichtbarer wird die tiefgelbe bis bräunliche Zahnsubstanz. Somit werden die Zähne auch schneller gelb.
Ungünstige Oberflächenstruktur der Zähne
Auch die Oberflächenstruktur der Zähne spielt eine wichtige Rolle: Auf der Zahnoberfläche befinden sich in der Regel winzige Furchen - klein, aber gerade groß genug, damit sich Farbpigmente in ihnen ablagern können. Diese Furchen können ebenfalls bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sodass einige Menschen schneller gelbe Zähne bekommen. Hier hilft es, den Konsum an verfärbenden Lebensmitteln und Tabak einzuschränken.
Verfärbungen durch eine gestörte Mundflora
Ein weiterer Faktor ist die Bakterienzusammensetzung im Mund: Insbesondere wenn die Mundflora gestört ist und das Wachstum von unerwünschten Bakterien begünstigt, können diese zum Beispiel zu Zahnbelag führen. Das fördert wiederum die Ablagerung von Farbpigmenten auf den Zähnen.
Natürliche Veränderungen mit dem Alter
Mit dem Alter verändert sich unser Körper - das trifft auch auf unsere Zähne zu. "Mit zunehmendem Alter wird der Zahnschmelz bei manchen Menschen dünner, wodurch Verfärbungen sichtbarer werden", erklärt Schwiete gegenüber der NZZ. Entsprechend scheint das dunkle Dentin schneller durch, was den Anschein von äußerlich verfärbten Zähnen verleiht.
Die Putztechnik macht den Unterschied
"Kleine Unterschiede in der Putztechnik oder -intensität können dazu führen, dass sich bei einer Person schneller Verfärbungen bilden", so die Zahn-Expertin. Jedoch: Die "eine richtige" Putztechnik gibt es nicht - welche für die eigene Zahnstruktur geeignet ist, ist unterschiedlich.
Was hilft bei gelben Zähnen?
Dennoch gibt es Optionen, die selbst bei starken Verfärbungen Abhilfe schaffen können: Zum einen kann eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchgeführt werden. Dabei entfernt der Zahnarzt Zahnstein und Beläge (Kosten: 80 bis 120 Euro). Auch eine Zahnaufhellung (auch "Bleaching genannt) kann den Farbton der Zähne deutlich aufhellen. Obacht: Die Aufhellungen sollten immer von Zahnärzten durchgeführt werden und sind nur für gesunde Zähne geeignet.
Einige aufhellende Zahncremes können ebenfalls einen moderaten Effekt erzielen, sind allerdings auch nur für gesunde Zähne geeignet. Zudem raten manche Zahnärzte von den Pasten ab, da diese Partikel beinhalten, die die Zahnoberfläche abschmirgeln. Folglich werden zwar Ablagerungen entfernt, gleichzeitig wird der Zahnschmelz allerdings auch dünner. Dadurch scheint das dunkle Dentin wieder mehr durch.
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