Montags-Blues: Panik vor der neuen Woche? Das kann dem Herz schaden
Über Montage freuen sich wohl nur die wenigsten Menschen - ganz klar, denn da geht es wieder auf die Arbeit. Die Panik vorm Montag kann jedoch gesundheitliche Folgen haben. Überraschend: Nicht nur Berufstätige sind betroffen.
Von news.de-Redakteur Felix Schneider - Uhr
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- Umfrage zeigt: Montag ist der unbeliebteste Wochentag
- Forscher haben erwiesen, dass montags mehr Herzinfarkte passieren
- Besonders kurios: Nicht nur bei arbeitenden Menschen ist die Gefahr erhöht
Einer YouGov-Umfrage zufolge hasst nicht nur der Comic-Kater Garfield Montage: Nur vier Prozent der Befragten gaben an, dass Montag ihr Lieblingswochentag sei. Gleichzeitig waren sich 58 Prozent einig, dass Montag der Tag ist, den sie am wenigsten mögen. Neue Erkenntnisse zeigen, dass die Panik vor dem Wochenstart schlimme Folgen für die Herzgesundheit haben kann.
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Mehr Tote an Montagen: Herzinfarkte sind zum Wochenstart häufiger
Montags ereignen sich 13 Prozent mehr tödliche Herzinfarkte als an jedem anderen Wochentag. Das haben Forscher bereits in einer früheren Studie festgestellt. Bisher wurde jedoch vermutet, dass der Druck des Arbeitslebens die eigentliche Wurzel des Problems ist. Aber: Wissenschaftler der Universität Hongkong sagen, dass sich die Häufigkeit der Herzinfarkte nicht nur unter der arbeitenden Bevölkerung erhöht. Auch Menschen, die bereits seit Jahren im Ruhestand sind, können davon betroffen sein.
Für Ihre Analyse werteten sie Daten von mehr als 3.500 Erwachsenen ab 50 Jahren aus. Über Haarproben wurde außerdem der Cortisolspiegel gemessen. Cortisol ist als Stresshormon bekannt und kann bei einem erhöhten Wert zu Bluthochdruck und Herzproblemen führen.
Die Montags-Stressreaktion ist tief verankert
Das Ergebnis zeigte: Wer bereits sonntagabends oder montags anfängt, sich Sorgen zu machen, hat einen um 23 Prozent höheren Langzeit-Cortisolspiegel als Personen, deren Ängste an anderen Wochentagen auftreten. Auch bei Rentnern konnte der erhöhte Cortisolspiegel festgestellt werden. Soziologie-Professor Tarani Chandola, Hauptautor der Studie, ist der Überzeugung, dass Montag vor allem ein kultureller Verstärker von Stress sei. "Dabei geht es nicht um die Arbeit, sondern darum, wie tief der Montag in unserer Stressphysiologie verankert ist, auch nach dem Ende der Karriere", erklärt Chandola.
Bedeutet: Ist der Wochenstart erst einmal jahrelang durch Schule, Ausbildung und Arbeit im Gehirn und im Körper verankert, löst sich die Verbindung auch nach dem Karriereende nicht einfach so auf. "Bei einigen scheint sich das nicht mal zu verringern, wenn sie aufhören zu arbeiten", stellt Chandola fest.
Zu spät zum Arzt? Britische Forscher stellen andere Hypothese auf
In zuvor veröffentlichten Studien beleuchteten die Forscher auch andere Aspekte, die die Häufigkeit der Herzinfarkte beeinflussen könnten. Britische Forscher glauben etwa, dass es auch daran liegen könnte, dass die Patienten bereits zuvor Beschwerden entwickelt hatten, aber über das Wochenende bis Montag warten mussten, da erst dann die Arztpraxen wieder öffneten. Auch das unterschiedliche und wechselnde Schlafverhalten - am Wochenende ausschlafen, am Montag früh raus - wurde als möglicher Grund für übermäßigen, im Ernstfall sogar tödlichen Stress genannt.
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